Wildpretmarkt 5: Unterschied zwischen den Versionen

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1782 wurde das Gebäude abgetragen und durch einen Neubau ersetzt, der um 1900 in den Besitz des "Wiener Tierschutzvereines". Das heutige Haus stammt aus dem Jahr 1972.
1782 wurde das Gebäude abgetragen und durch einen Neubau ersetzt, der um 1900 in den Besitz des "Wiener Tierschutzvereines". Das heutige Haus stammt aus dem Jahr 1972.
Wohntürme entstanden hauptsächlich im 12. bis 14. Jahrhundert (in größerer Menge haben sie sich in Regensburg und in San Gimignano erhalten).
In Wien sind sie 1277 im Freisinger Hof, 1377 im Bereich des ehemaligen herzöglichen Palais (1, Am Hof 2), 1374 im Haus des Niklas Dratlauf (1, Petersplatz 12) und 1451/1477 im Haus des Andre Hiltprant (1, Wildpretmarkt 5, Tuchlauben 18) nachweisbar.
Andre (von Meran) Hiltprant, * vor 1385 Wien, † zwischen 3. Februar und 9. April 1449, Kaufmann (Tuchhändler), Bürgermeister, erste Gattin Barbara, zweite Gattin (1432) Anna († vor 8. Juni 1440), dritte Gattin (vor 13. Oktober 1441) Juliane Enenkel von Albrechtsberg (nachmals verheiratet mit Jörg Krempel). Wird 1385 urkundlich in Wien als minderjährig bezeichnet, 1416 und 1430 in Meran und 1432 in Wien urkundlich genannt. Sein Wappen zeigt im roten Schild einen nach vorne gerichteten goldenen Löwenkopf, dessen Ohren und Zunge als Tannenzapfen gestaltet sind. Auf dem Helm ist der Rumpf eines bärtigen Mannes mit zapfenbesetztem Turban abgebildet.
Er bekleidete verschiedene öffentliche Ämter: Ratsherr (1434-1436, 1440/1441, 1443-1448), Kämmerer (1436), Stadtrichter (1437-1439) und Bürgermeister (1442). Sein Stammhaus befand sich am Hohen Markt (erworben 1427 um 1.500 Pfund Pfennig), seine Lauben hatte er unter seinem Haus im Kammerhof, der wohl sein Handelssitz gewesen ist; seine Handelsgeschäfte wickelte er in weiten Teilen Mitteleuropas ab (Bayern, Böhmen, Ungarn, Österreich, Kärnten, Krain). 1435 beteiligte er sich an einem König Sigismund gewährten Darlehen der Bürgerschaft mit 100 Pfund Pfennig. Seine Kinder verheiratete er in die vornehmen Patrizierkreise; seine Barmittel setzte er mit Erfolg in Geldgeschäften ein.

Version vom 20. Februar 2016, 13:06 Uhr

1, Wildpretmarkt 5 (Konskriptionsnummer 551).

Dieses, aus der Häuserfront hervorspringende Gebäude trug einst den Schildnamen "Zum weißen Hirschen". Bis zum Jahr 1615 war es Bestandteil des Hauses Stadt 554 (Tuchlauben 18), das 1476 zum ersten Mal erwähnt wird. Beim Verkauf wird es als ein zum Haus gehörendes, gemauertes Stöckl beschrieben.

1782 wurde das Gebäude abgetragen und durch einen Neubau ersetzt, der um 1900 in den Besitz des "Wiener Tierschutzvereines". Das heutige Haus stammt aus dem Jahr 1972.

Wohntürme entstanden hauptsächlich im 12. bis 14. Jahrhundert (in größerer Menge haben sie sich in Regensburg und in San Gimignano erhalten).

In Wien sind sie 1277 im Freisinger Hof, 1377 im Bereich des ehemaligen herzöglichen Palais (1, Am Hof 2), 1374 im Haus des Niklas Dratlauf (1, Petersplatz 12) und 1451/1477 im Haus des Andre Hiltprant (1, Wildpretmarkt 5, Tuchlauben 18) nachweisbar. Andre (von Meran) Hiltprant, * vor 1385 Wien, † zwischen 3. Februar und 9. April 1449, Kaufmann (Tuchhändler), Bürgermeister, erste Gattin Barbara, zweite Gattin (1432) Anna († vor 8. Juni 1440), dritte Gattin (vor 13. Oktober 1441) Juliane Enenkel von Albrechtsberg (nachmals verheiratet mit Jörg Krempel). Wird 1385 urkundlich in Wien als minderjährig bezeichnet, 1416 und 1430 in Meran und 1432 in Wien urkundlich genannt. Sein Wappen zeigt im roten Schild einen nach vorne gerichteten goldenen Löwenkopf, dessen Ohren und Zunge als Tannenzapfen gestaltet sind. Auf dem Helm ist der Rumpf eines bärtigen Mannes mit zapfenbesetztem Turban abgebildet.

Er bekleidete verschiedene öffentliche Ämter: Ratsherr (1434-1436, 1440/1441, 1443-1448), Kämmerer (1436), Stadtrichter (1437-1439) und Bürgermeister (1442). Sein Stammhaus befand sich am Hohen Markt (erworben 1427 um 1.500 Pfund Pfennig), seine Lauben hatte er unter seinem Haus im Kammerhof, der wohl sein Handelssitz gewesen ist; seine Handelsgeschäfte wickelte er in weiten Teilen Mitteleuropas ab (Bayern, Böhmen, Ungarn, Österreich, Kärnten, Krain). 1435 beteiligte er sich an einem König Sigismund gewährten Darlehen der Bürgerschaft mit 100 Pfund Pfennig. Seine Kinder verheiratete er in die vornehmen Patrizierkreise; seine Barmittel setzte er mit Erfolg in Geldgeschäften ein.