Akademiestraße 2A: Unterschied zwischen den Versionen

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: <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span>
Akademiestraße 2A
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; Konskriptionsnummer
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__TOC__


== Das Haus - Architektur und Geschichte ==
== Das Haus - Architektur und Geschichte ==


Der historistische Sichtziegelbau (Wohn- und Geschäftshaus Bernhard Hoffmann) wurde 1884 nach Plänen von Ludwig Tischler errichtet. Der als Etablissement genutzte anschließende Pavillon wurde 1934 von Carl Witzmann umgestaltet und beherbergte 1952-2012 das Moulin Rouge.
Der historistische Sichtziegelbau (Wohn- und Geschäftshaus Bernhard Hoffmann) wurde 1884 nach Plänen von Ludwig Tischler errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. <ref>https://tools.wmflabs.org/denkmalliste/index.php?action=EinzelID&ID=27627</ref> Der Bau ersetzte Stallungen, die ehemals Nikolaus Graf Esterházy gehört hatten.


Der als Etablissement genutzte anschließende Pavillon wurde 1934 von Carl Witzmann umgestaltet und beherbergte 1952-2012 das Moulin Rouge.


=== Moulin Rouge (auf Seite Walfischgasse 11) ===
=== Moulin Rouge (auf Seite Walfischgasse 11) ===
 
[[File:Walfischgasse, Moulin Rouge mulató. Fortepan 87529.jpg|thumb|left|Das Moulin Rouge in seiner besten Zeit]]
Bereits fünf Jahre, bevor das Moulin Rouge in Paris eröffnete, gab es eines in Wien. Es wurde 1884 als Zubau in der Walfischgasse 11 errichtet, dafür wurden Stallungen und ein Wohnhaus abgerissen. Eigentümer des Areals war Graf Nikolaus Esterhazy, ab 1911 Benjamin Mautner-Meisel.  
Bereits fünf Jahre bevor das Moulin Rouge in Paris eröffnete, gab es eines in Wien. Es wurde 1884 als Zubau in der Walfischgasse 11 errichtet, dafür wurden Stallungen und ein Wohnhaus abgerissen. Eigentümer des Areals war Graf Nikolaus Esterhazy, ab 1911 Benjamin Mautner-Meisel.  


Nachweisbar ist über die Erbauung des Etablissements wenig, es wird als Bauherr oder möglicher Architekt Franz Quidenus genannt. Sicher ist, dass 1932 der Innenraum durch Carl Witzmann neu gestaltet wurde.
Nachweisbar ist über die Erbauung des Etablissements wenig, es wird als Bauherr oder möglicher Architekt Franz Quidenus genannt. Sicher ist, dass 1932 der Innenraum durch Carl Witzmann neu gestaltet wurde.


Ab 1913 hieß das Lokal Etablissement ''Grand Gala'', danach ''Palase de danse'' – Moulin Rouge, ab da war es die berühmte Revue-Bühne. Künstlerische Leiter waren Fritz Grünbaum und Franz Engel. Während des Zweiten Weltkrieges befand sich hier das Kabarett ''Schiefe Laterne'' mit einer angeschlossenen Bar (Rio Rota Bar).  
Ab 1913 hieß das Lokal Etablissement ''Grand Gala'', danach ''Palase de danse – Moulin Rouge'', ab da kannte man es als berühmte Revue-Bühne. Künstlerische Leiter waren Fritz Grünbaum und Franz Engel. Während des Zweiten Weltkrieges befand sich hier das Kabarett ''Schiefe Laterne'' mit einer angeschlossenen Bar ("Rio Rota Bar").  


Am 8.4.1945 fiel zwar eine Bombe in das Dach, der Schaden war jedoch nicht so schlimm.  
Am 8.4.1945 fiel zwar eine Bombe in das Dach, der Schaden war jedoch nicht so schlimm.  


Nach dem Krieg erblühte das Moulin Rouge als erfolgreiches Varietèlokal. Der Raum fasste 240 Personen. 1974 kaufte es Heinz Werner Schimanko und betrieb es bis Anfang der 1990er Jahre selbst – danach verpachtete er es an Peter Zanoni (weil es serös nicht mehr zu betreiben war) um 120.000 Schilling. Zanoni betrieb das Moulin Rouge als Kartencasino. Trotz Optimismus von Schimanko und Zanoni wurde im Juli 2000 der Konkurs eröffnet – die Schulden lagen bei 70 Millionen Schilling.  
Nach dem Krieg erblühte das Moulin Rouge als erfolgreiches Varietélokal. Der Raum fasste 240 Personen. 1974 kaufte es Heinz Werner Schimanko und betrieb es bis Anfang der 1990er Jahre selbst – danach verpachtete er es an Peter Zanoni (weil es seriös nicht mehr zu betreiben war) um 120.000 Schilling. Zanoni betrieb das Moulin Rouge als Kartencasino. Trotz Optimismus von Schimanko und Zanoni wurde im Juli 2000 der Konkurs eröffnet – die Schulden lagen bei 70 Millionen Schilling.  
 
Nachdem keine Pachtzahlungen mehr einlangten, wurde der Pachtvertrag gelöst und Schimanko nahm Verhandlungen mit Investorengruppen auf, wer schlussendlich erfolgreich bei den Verhandlungen mit den Nachfolgern Schimankos war, ist nicht öffentlich bekannt.
 
Bis Ende 2011 wurde das einstige Varieté als Clubbing-Lokal genutzt, seit Dezember 2012 ist ein Vapiano-Restaurant eingemietet.
 
== Vorgängerhaus ==


Nachdem keine Pachtzahlungen mehr einlangten, wurde der Pachtvertrag gelöst und Schimanko nahm Verhandlungen mit Investorengruppen auf, wer schlussendlich erfolgreich bei den Verhandlungen mit den Nachfolgern Schimankos war, ist nicht bekannt.  
Das ehemalige Basteihaus wurde als Soldatenhaus genutzt. Bei Abbruch der Stadtbefestigung demolierte man auch dieses Haus.  


Bis Ende 2011 wurde es als Clubbing-Lokal genutzt, seit Dezember 2012 ist ein Vapiano-Restaurant eingemietet. 
== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten ==


== Beethoven-Wohnungen ==
=== Beethoven-Wohnung ===


In dem Vorgängerhaus mit der Nummer 1087 dürfte Beethoven kurz gewohnt haben.
[[File:KopfX.png|75px|left]] In dem Vorgängerhaus mit der Nummer 1087 (eigentlich heute Straßengrund) dürfte [[Ludwig van Beethoven]] kurz gewohnt haben.


   
   
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[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Bar]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Lokale]]
[[Kategorie:Architekten:Ludwig Tischler]]
[[Kategorie:Architekten:Ludwig Tischler]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Denkmalschutz]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]
[[Kategorie:Erotisches Wien]]
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[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 7. März 2024, 08:43 Uhr

Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk
1., Innere Stadt
Aliasadressen
=Akademiestraße 2A
=Walfischgasse 11
Konskriptionsnummer
vor 1862: 1025
vor 1821: 1088
vor 1795: 1056
Baujahr
1884
Architekten (Bau)
Ludwig Tischler
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0

Das Haus - Architektur und Geschichte

Der historistische Sichtziegelbau (Wohn- und Geschäftshaus Bernhard Hoffmann) wurde 1884 nach Plänen von Ludwig Tischler errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. [1] Der Bau ersetzte Stallungen, die ehemals Nikolaus Graf Esterházy gehört hatten.

Der als Etablissement genutzte anschließende Pavillon wurde 1934 von Carl Witzmann umgestaltet und beherbergte 1952-2012 das Moulin Rouge.

Moulin Rouge (auf Seite Walfischgasse 11)

Das Moulin Rouge in seiner besten Zeit

Bereits fünf Jahre bevor das Moulin Rouge in Paris eröffnete, gab es eines in Wien. Es wurde 1884 als Zubau in der Walfischgasse 11 errichtet, dafür wurden Stallungen und ein Wohnhaus abgerissen. Eigentümer des Areals war Graf Nikolaus Esterhazy, ab 1911 Benjamin Mautner-Meisel.

Nachweisbar ist über die Erbauung des Etablissements wenig, es wird als Bauherr oder möglicher Architekt Franz Quidenus genannt. Sicher ist, dass 1932 der Innenraum durch Carl Witzmann neu gestaltet wurde.

Ab 1913 hieß das Lokal Etablissement Grand Gala, danach Palase de danse – Moulin Rouge, ab da kannte man es als berühmte Revue-Bühne. Künstlerische Leiter waren Fritz Grünbaum und Franz Engel. Während des Zweiten Weltkrieges befand sich hier das Kabarett Schiefe Laterne mit einer angeschlossenen Bar ("Rio Rota Bar").

Am 8.4.1945 fiel zwar eine Bombe in das Dach, der Schaden war jedoch nicht so schlimm.

Nach dem Krieg erblühte das Moulin Rouge als erfolgreiches Varietélokal. Der Raum fasste 240 Personen. 1974 kaufte es Heinz Werner Schimanko und betrieb es bis Anfang der 1990er Jahre selbst – danach verpachtete er es an Peter Zanoni (weil es seriös nicht mehr zu betreiben war) um 120.000 Schilling. Zanoni betrieb das Moulin Rouge als Kartencasino. Trotz Optimismus von Schimanko und Zanoni wurde im Juli 2000 der Konkurs eröffnet – die Schulden lagen bei 70 Millionen Schilling.

Nachdem keine Pachtzahlungen mehr einlangten, wurde der Pachtvertrag gelöst und Schimanko nahm Verhandlungen mit Investorengruppen auf, wer schlussendlich erfolgreich bei den Verhandlungen mit den Nachfolgern Schimankos war, ist nicht öffentlich bekannt.

Bis Ende 2011 wurde das einstige Varieté als Clubbing-Lokal genutzt, seit Dezember 2012 ist ein Vapiano-Restaurant eingemietet.

Vorgängerhaus

Das ehemalige Basteihaus wurde als Soldatenhaus genutzt. Bei Abbruch der Stadtbefestigung demolierte man auch dieses Haus.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Beethoven-Wohnung

KopfX.png

In dem Vorgängerhaus mit der Nummer 1087 (eigentlich heute Straßengrund) dürfte Ludwig van Beethoven kurz gewohnt haben.



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Quellen