Neulinggasse 39: Unterschied zwischen den Versionen

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1930/31 nach Plänen von Armand Weiser errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 54 Wohnungen. Benannt 2009 im Rahmen der Aktion "Steine des Gedenkens für die Opfer der Shoa".
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== Das Haus, Alice und Heinrich Scheuer-Hof - Architektur und Geschichte ==
 
Die Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 54 Wohnungen wurde 1930/31 nach Plänen von Armand Weiser errichtet.<ref> http://www.architektenlexikon.at/de/676.htm</ref> Sie ersetzte ein Haus aus dem Jahr 1855.


1930-1931: WHA d. Gem. Wien, Wien 3, Neulinggasse 39 / Salesianergasse / Grimmelshausengasse<ref> http://www.architektenlexikon.at/de/676.htm</ref>
Im Erdgeschoss der Anlage befindet sich ein Parteilokal, es wurde ursprünglich als Bibliothek eingerichtet.
 
Die Benennung nach Alice und Heinrich Scheuer erfolgte am 8.11.2009 im Rahmen der Aktion "Steine des Gedenkens für die Opfer der Shoa".<ref>http://www.dasrotewien.at/seite/alice-und-heinrich-scheuer-hof</ref> Der Journalist Heinrich Scheuer (1885 – 1942) und seine Frau Alice Scheuer (1889 – 1942) hatten jahrelang in dem Haus gewohnt und waren in der NS-Zeit - am 20. Mai 1942  - in das KZ Maly Trostinec deportiert und ermordet. Die Benennung des Hauses nach den beiden NS-Opfern erfolgte stellvertretend für alle Opfer des Nationalsozialismus.


1930/31 nach Plänen von Armand Weiser errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 54 Wohnungen. Es handelt sich um eine Blockverbauung mit farblich abgehobener Sockelzone, auffälligen Eckbalkonen und einem erhöhten Eckdachgeschoss. Über dem Haupteingang (und auch im Innenhof) lange Balkongruppen und eine verglaste Veranda. Im Parterre befindet sich ein Parteilokal (ursprünglich Bibliothek).
Am 8.11.2009 wurde der Gemeindebau in der Neulinggasse 39 im Rahmen der Aktion "Steine des Gedenkens für die Opfer der Shoa" in Alice und Heinrich Scheuer-Hof benannt. Der Journalist Heinrich Scheuer (1885–1942) und seine Frau Alice Scheuer (1889–1942), die jahrelang in der Neulinggasse 39 gewohnt hatten, wurden am 20. Mai 1942 nach Maly Trostinec (Weißrussland) deportiert und sofort nach ihrer Ankunft ermordet. Stellvertretend für die Opfer des Nationalsozialismus wurde ihnen dieses Haus gewidmet.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.
<ref>http://www.dasrotewien.at/seite/alice-und-heinrich-scheuer-hof</ref>
== Gedenktafel ==
== Gedenktafel ==


2010 wurde die Gedenktafel für Alice und Georg Scheuer und den „Kündigungsgrund Nichtarier“ angebracht.  
2010 wurde die Gedenktafel für Alice und Georg Scheuer und den „Kündigungsgrund Nichtarier“ angebracht.  


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== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten ==
In den 1950er-Jahren wohnte [[Hans Bujak]] (1884-1955) hier. Bujak war Intendant von Radio Wien und schrieb Romane über "Wiener Geschichten" wie etwa ''Das Fiakerlied'' (1948) oder ''Der Blumenkorso'' (1945).
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[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Architekten:Armand Weiser]]
[[Kategorie:3. Bezirk - Häuser]]
[[Kategorie:3. Bezirk - Gedenktafeln]]
[[Kategorie:3. Bezirk - Gedenktafeln]]
[[Kategorie:3. Bezirk - Häuser]]
[[Kategorie:3. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]]
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[[Kategorie:3. Bezirk - Gemeindebauten]]
[[Kategorie:3. Bezirk - Gemeindebauten]]
[[Kategorie:Architekten:Armand Weiser]]


== Quellen ==
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 1. Januar 2023, 12:41 Uhr

Haus: Neulinggasse 39 Grund-Informationen
2020-05-26 Gemeindebau Alice-und-Heinrich-Scheuer-Hof.jpg
Aliasadressen =Neulinggasse 39, =Grimmelshausengasse 10-12, =Salesianergasse 13
Ehem. Konskriptionsnummer Vorstadt Landstraße, 1770: 470 | 1795: 390 | 1820: 436 | 1847: 508, Waaggasse
Baujahr 1930
Architekt Armand Weiser


Das Haus, Alice und Heinrich Scheuer-Hof - Architektur und Geschichte

Die Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 54 Wohnungen wurde 1930/31 nach Plänen von Armand Weiser errichtet.[1] Sie ersetzte ein Haus aus dem Jahr 1855.

Im Erdgeschoss der Anlage befindet sich ein Parteilokal, es wurde ursprünglich als Bibliothek eingerichtet.

Die Benennung nach Alice und Heinrich Scheuer erfolgte am 8.11.2009 im Rahmen der Aktion "Steine des Gedenkens für die Opfer der Shoa".[2] Der Journalist Heinrich Scheuer (1885 – 1942) und seine Frau Alice Scheuer (1889 – 1942) hatten jahrelang in dem Haus gewohnt und waren in der NS-Zeit - am 20. Mai 1942 - in das KZ Maly Trostinec deportiert und ermordet. Die Benennung des Hauses nach den beiden NS-Opfern erfolgte stellvertretend für alle Opfer des Nationalsozialismus.

Gedenktafel

2010 wurde die Gedenktafel für Alice und Georg Scheuer und den „Kündigungsgrund Nichtarier“ angebracht.

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Gedenktafel für Heinrich Scheuer.JPG Scheuer, Heinrich Scheuer

Heinrich,

  • 6. März 1885

Redakteur bei der
Amtlichen Nachrichtenstelle,
heute APA
und seine Ehefrau
Alice,

  • 26. Juni 1889

wurden 1938 ihrer Wohnung
mit dem Kündigungsgrund
"Nichtarier" beraubt,
am 20. Mai 1942 nach
Maly Trostinec deportiert
und am 26. Mai 1942
ermordet.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

In den 1950er-Jahren wohnte Hans Bujak (1884-1955) hier. Bujak war Intendant von Radio Wien und schrieb Romane über "Wiener Geschichten" wie etwa Das Fiakerlied (1948) oder Der Blumenkorso (1945).



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Quellen