Schimmelgasse 17: Unterschied zwischen den Versionen

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In dem Haus befand sich einst das Armenasyl, auch "Logierhaus".  
In dem Haus befand sich einst das Armenasyl, auch "Logierhaus".  


Es hatte damals noch fünf Etagen, in denen mehr als 1000 Menschen in 116 Wohnungen hausten. Über dem Eingang befand sich die Aufschrift "Zum Bienenstock". Diese hatte die Hausbesitzerin anbringen lassen, weil die Bewohner hier stets ein- und auszogen. Auch die Bezeichnungen "Erbsienhaus" oder Erbsensackl" hatte sich eingebürgert, wobei die "Erbsien" mit Gefängnis gleichbedeutend waren - dort wurden vor allem Hülsenfrüchte gegessen. Die hygienischen Zustände waren furchtbar, 25 Menschen mussten sich einen Abort teilen; das Haus hatte im Erdgeschoss sogar eine eigene Totenkammer, die sehr oft in Gebrauch war. <ref>https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/archiv/museum/577536_Der-Bienenstock-im-Wiener-Erbsensackl.html</ref>, <ref>https://books.google.at/books?id=sntNAAAAcAAJ&pg=RA32-PP3&dq=josefi-hof+schimmelgasse&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiUguj94dbyAhXrQvEDHYY7BcM4MhDoATAIegQICRAC#v=onepage&q=josefi-hof%20schimmelgasse&f=false</ref>
Es hatte damals noch fünf Etagen, in denen mehr als 1000 Menschen in 330 Wohnungen (die nur aus einer Zelle bestanden) hausten. Über dem Eingang befand sich die Aufschrift "Zum Bienenstock". Diese hatte die Hausbesitzerin, Frau Julie Fischer, anbringen lassen, weil die Bewohner hier stets ein- und auszogen.  
 
Auch die Bezeichnungen "Erbsienhaus" oder Erbsensackl" hatte sich eingebürgert, wobei die "Erbsien" mit Gefängnis gleichbedeutend waren - dort wurden vor allem Hülsenfrüchte gegessen. Die hygienischen Zustände waren furchtbar, an jedem Gangende fand sich eine einzige offene Toilette, die einzige Wasserquelle bestand aus einem Ziehbrunnen im Innenhof. 1837, als Wien die Weltausstellung zelebrierte, herrschte im Haus sogar eine Choleraepidemie. Für solche Fälle hatte das Haus im Erdgeschoss eine eigene Totenkammer, die demnach sehr oft in Gebrauch war. <ref>https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/archiv/museum/577536_Der-Bienenstock-im-Wiener-Erbsensackl.html</ref>, <ref>https://books.google.at/books?id=sntNAAAAcAAJ&pg=RA32-PP3&dq=josefi-hof+schimmelgasse&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiUguj94dbyAhXrQvEDHYY7BcM4MhDoATAIegQICRAC#v=onepage&q=josefi-hof%20schimmelgasse&f=false</ref>


Alte Ansichten sind auf der Seite des Wien Museums zu sehen:  
Alte Ansichten sind auf der Seite des Wien Museums zu sehen:  
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* https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/421921-3-schimmelgasse-17-bienenstockhaus-erbsienhaus-wohnhof-lichthof/
* https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/421921-3-schimmelgasse-17-bienenstockhaus-erbsienhaus-wohnhof-lichthof/
* https://sammlung.wienmuseum.at/en/object/421920-3-schimmelgasse-17-bienenstockhaus-erbsienhaus-toiletten-holzabortanlagen-innenansicht/
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* https://sammlung.wienmuseum.at/en/object/421920-3-schimmelgasse-17-bienenstockhaus-erbsienhaus-toiletten-holzabortanlagen-innenansicht/
* https://sammlung.wienmuseum.at/en/object/421917-3-schimmelgasse-17-bienenstockhaus-erbsienhaus-gang-innenansicht/
 


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[[Kategorie:3. Bezirk - Häuser]]
[[Kategorie:3. Bezirk - Häuser]]
[[Kategorie:Architekten:unbekannt]]
[[Kategorie:Architekten:unbekannt]]


== Quellen ==
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 2. September 2021, 19:07 Uhr

Haus: Schimmelgasse 17 Grund-Informationen
Xxx.jpg
Aliasadresse =Schimmelgasse 17
Ehem. Konskriptionsnummer Vorstadt Erdberg, 1770: - | 1795: - | 1820: 186 | 1847: 186, Schimmelgasse
Baujahr k.A. (nach 1945)
Architekt k.A.


Das Haus - Architektur und Geschichte

In dem Haus befand sich einst das Armenasyl, auch "Logierhaus".

Es hatte damals noch fünf Etagen, in denen mehr als 1000 Menschen in 330 Wohnungen (die nur aus einer Zelle bestanden) hausten. Über dem Eingang befand sich die Aufschrift "Zum Bienenstock". Diese hatte die Hausbesitzerin, Frau Julie Fischer, anbringen lassen, weil die Bewohner hier stets ein- und auszogen.

Auch die Bezeichnungen "Erbsienhaus" oder Erbsensackl" hatte sich eingebürgert, wobei die "Erbsien" mit Gefängnis gleichbedeutend waren - dort wurden vor allem Hülsenfrüchte gegessen. Die hygienischen Zustände waren furchtbar, an jedem Gangende fand sich eine einzige offene Toilette, die einzige Wasserquelle bestand aus einem Ziehbrunnen im Innenhof. 1837, als Wien die Weltausstellung zelebrierte, herrschte im Haus sogar eine Choleraepidemie. Für solche Fälle hatte das Haus im Erdgeschoss eine eigene Totenkammer, die demnach sehr oft in Gebrauch war. [1], [2]

Alte Ansichten sind auf der Seite des Wien Museums zu sehen:



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Quellen