Seegasse 9-11: Unterschied zwischen den Versionen
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Erste Erwähnung fand der im Lauf des 16. Jahrhunderts angelegte jüdische Friedhof 1582, als „Juden-Freithoff“ am oberen Werd wird er 1629 bezeichnet. 1670, als die Juden der Stadt verwiesen wurden, erlegte ein gewisser Kaufmann Koppel Fränkel 4.000 Gulden für die Zusicherung, dass der Friedhof erhalten bleibe. Bis 1943 war dies auch der Fall. Während des NS-Regimes fielen jedoch zahlreiche Grabsteine der Zerstörungswut zum Opfer. Manche wurden von der jüdischen Gemeinde auf dem Zentralfriedhof versteckt und somit gerettet. Nach der Rückbringung in die Seegasse im Jahr 1984 wurden sie wieder aufgestellt. Kürzlich entdeckte man auf dem Gräberfeld jahrhundertealte Grabsteine, welche die historische Bedeutung des Friedhofs unterstreichen. Das für den Friedhof entwickelte Restaurierungskonzept legt das Hauptaugenmerk auf ein intaktes Gesamterscheinungsbild und geschlossene Umrisslinien beim einzelnen Grabstein. | Erste Erwähnung fand der im Lauf des 16. Jahrhunderts angelegte jüdische Friedhof 1582, als „Juden-Freithoff“ am oberen Werd wird er 1629 bezeichnet. 1670, als die Juden der Stadt verwiesen wurden, erlegte ein gewisser Kaufmann Koppel Fränkel 4.000 Gulden für die Zusicherung, dass der Friedhof erhalten bleibe. Bis 1943 war dies auch der Fall. Während des NS-Regimes fielen jedoch zahlreiche Grabsteine der Zerstörungswut zum Opfer. Manche wurden von der jüdischen Gemeinde auf dem Zentralfriedhof versteckt und somit gerettet. Nach der Rückbringung in die Seegasse im Jahr 1984 wurden sie wieder aufgestellt. Kürzlich entdeckte man auf dem Gräberfeld jahrhundertealte Grabsteine, welche die historische Bedeutung des Friedhofs unterstreichen. Das für den Friedhof entwickelte Restaurierungskonzept legt das Hauptaugenmerk auf ein intaktes Gesamterscheinungsbild und geschlossene Umrisslinien beim einzelnen Grabstein. | ||
Errichtet; 16. Jahrhundert | Errichtet; 16. Jahrhundert | ||
Seit 2004 Renovierung | Seit 2004 Renovierung | ||
9. Bezirk | |||
Grabsteine mit hebräischen Schriftzeichen vom ehem. Friedhof | |||
Der älteste Grabstein stammt aus 1517. 1943 erfolgte die Verlagerung von 930 Steinen zum Zentralfriedhof. 1984 gab es die feierliche Wiederöffnung des rekonstruierten Friedhofs im Park des Pensionistenheims. | |||
[[Kategorie:9. Bezirk - Friedhöfe]] | |||
[[Kategorie:9. Bezirk - Denkmalschutz]] | |||
== Quellen == |
Version vom 22. März 2020, 08:24 Uhr
Jüdischer Friedhof
Erste Erwähnung fand der im Lauf des 16. Jahrhunderts angelegte jüdische Friedhof 1582, als „Juden-Freithoff“ am oberen Werd wird er 1629 bezeichnet. 1670, als die Juden der Stadt verwiesen wurden, erlegte ein gewisser Kaufmann Koppel Fränkel 4.000 Gulden für die Zusicherung, dass der Friedhof erhalten bleibe. Bis 1943 war dies auch der Fall. Während des NS-Regimes fielen jedoch zahlreiche Grabsteine der Zerstörungswut zum Opfer. Manche wurden von der jüdischen Gemeinde auf dem Zentralfriedhof versteckt und somit gerettet. Nach der Rückbringung in die Seegasse im Jahr 1984 wurden sie wieder aufgestellt. Kürzlich entdeckte man auf dem Gräberfeld jahrhundertealte Grabsteine, welche die historische Bedeutung des Friedhofs unterstreichen. Das für den Friedhof entwickelte Restaurierungskonzept legt das Hauptaugenmerk auf ein intaktes Gesamterscheinungsbild und geschlossene Umrisslinien beim einzelnen Grabstein.
Errichtet; 16. Jahrhundert
Seit 2004 Renovierung
Grabsteine mit hebräischen Schriftzeichen vom ehem. Friedhof
Der älteste Grabstein stammt aus 1517. 1943 erfolgte die Verlagerung von 930 Steinen zum Zentralfriedhof. 1984 gab es die feierliche Wiederöffnung des rekonstruierten Friedhofs im Park des Pensionistenheims.