Löwengasse 10: Unterschied zwischen den Versionen

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1673 wurde durch den bischöflichen Vikar Peter Vauthier der Grundstein zu einem Kirchlein gelegt, das zu Ehren Mariens und der heiligen Margarete geweiht wurde. Während der Türkenbelagerung 1683 zerstört, ordnete Leopold I. 1690 an, im Rayon des Weißgerbergrunds eine neue Kirche zu errichten, für die der Bürger Dißler den Baugrund zur Verfügung stellte (Grundsteinlegung 7. April 1690). Zur Erinnerung an das frühere Kirchlein und zugleich zum Andenken an die (1673 verstorbene) Kaiserin Margarita Teresa (Gattin Leopolds I.) wurde die Kirche der heiligen Margarete geweiht.  
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Zur Zeit der Pest 1713 blieb sie geschlossen. 1735 riss ein Orkan das Dach und Teile des Turms herab. Kirche und Pfarrhof (in dem sich auch die älteste Schule der Vorstadt befand) wurden 1872 aus Verkehrsrücksichten abgebrochen; an der Stelle des Pfarrhofs baute Peter Gerl ein Miethaus.
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== Das Haus - Architektur und Geschichte ==
 
Das Miethaus wurde 1876 von Peter Gerl sen. und jun. erbaut. <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/1071.htm</ref>
 
Zuvor befand sich hier das Gemeindehaus Weißgerber und das Margaretenkirchlein.
 
Das Gemeindehaus (Beneficiatenhaus Hl. Margarete mit Pfarrhof) stand bis 1844 auf dem Areal des Hauses Radetzkystraße 17, unmittelbar anschließend an eine kleine Kirche (im Bereich der Löwengasse 10) und dem Grundwächterhaus (Radetzystraße 15).
 
== Margaretenkirche ==
[[File:Vienna3 margarethenkirche vor1800 01.jpg|thumb|Margaretenkirche vor ihrem Abriss]]
Diese Kirche wurde bereits 1673 errichtet, den Grundstein dazu hatte der bischöfliche Vikar Peter Vauthie gelegt. Das kleine Gotteshaus, das erste in der Vorstadt, wurde zu Ehren der heiligen Margarete geweiht, bestand jedoch nicht lange: Während der Türkenbelagerung 1683 wurde es bereits zerstört. Leopold I. entschied schließlich 1690, dass eine neue Kirche erbaut werden solle, die zur Erinnerung an das frühere Kirchlein und zugleich zum Andenken an die 1673 verstorbene Kaiserin Margarita Teresa wieder der der heiligen Margarete geweiht wurde.  
 
1713 wurde die Kirche geschlossen, die Pest war in Wien ausgebrochen, die Ansteckungsgefahr auf engem Raum zu groß.  
 
1735 fegte ein Orkan über Wien und riss die Dächer der Kirche und des Gemeindehauses, in dem mittlerweile eine Schule untergebracht war, herunter. Auch der Kirchturm wurde dabei schwer beschädigt. 1872 wurde die Ruine abgebrochen und durch das Miethaus ersetzt. Die neue Kirche der Weißgerber Gemeinde war mittlerweile die [[Othmarkirche]]. Einige Prunkstücke übersiedelten jedoch in die neue Kirche mit, so das Altarbild und zwei weitere Bilder, die seit einer Renovierung in den 1960er-Jahren im Presbyterium der Othmarkirche hängen, sowie das barocke Prozessionskreuz.
 
 
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[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Architekten:Peter Liborius Gerl]]
[[Kategorie:3. Bezirk - Häuser]]
 
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 8. März 2020, 08:56 Uhr

Haus: Löwengasse 10 Grund-Informationen
Aliasadressen =Löwengasse 10, =Radetzkyplatz 3, =Radetzkystraße 15-17
Ehem. Konskriptionsnummer Vorstadt Weißgärber, 1770: 21, 85 | 1795: 50, 51 | 1820: 58 | 1847: 58, Kirchengasse
Baujahr 1876
Architekt Peter Liborius Gerl, Peter Rudolf Gerl


Das Haus - Architektur und Geschichte

Das Miethaus wurde 1876 von Peter Gerl sen. und jun. erbaut. [1]

Zuvor befand sich hier das Gemeindehaus Weißgerber und das Margaretenkirchlein.

Das Gemeindehaus (Beneficiatenhaus Hl. Margarete mit Pfarrhof) stand bis 1844 auf dem Areal des Hauses Radetzkystraße 17, unmittelbar anschließend an eine kleine Kirche (im Bereich der Löwengasse 10) und dem Grundwächterhaus (Radetzystraße 15).

Margaretenkirche

Margaretenkirche vor ihrem Abriss

Diese Kirche wurde bereits 1673 errichtet, den Grundstein dazu hatte der bischöfliche Vikar Peter Vauthie gelegt. Das kleine Gotteshaus, das erste in der Vorstadt, wurde zu Ehren der heiligen Margarete geweiht, bestand jedoch nicht lange: Während der Türkenbelagerung 1683 wurde es bereits zerstört. Leopold I. entschied schließlich 1690, dass eine neue Kirche erbaut werden solle, die zur Erinnerung an das frühere Kirchlein und zugleich zum Andenken an die 1673 verstorbene Kaiserin Margarita Teresa wieder der der heiligen Margarete geweiht wurde.

1713 wurde die Kirche geschlossen, die Pest war in Wien ausgebrochen, die Ansteckungsgefahr auf engem Raum zu groß.

1735 fegte ein Orkan über Wien und riss die Dächer der Kirche und des Gemeindehauses, in dem mittlerweile eine Schule untergebracht war, herunter. Auch der Kirchturm wurde dabei schwer beschädigt. 1872 wurde die Ruine abgebrochen und durch das Miethaus ersetzt. Die neue Kirche der Weißgerber Gemeinde war mittlerweile die Othmarkirche. Einige Prunkstücke übersiedelten jedoch in die neue Kirche mit, so das Altarbild und zwei weitere Bilder, die seit einer Renovierung in den 1960er-Jahren im Presbyterium der Othmarkirche hängen, sowie das barocke Prozessionskreuz.



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Quellen