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=== Wohn- und Sterbehaus des Kammerdieners Angelo Soliman ===
=== Wohn- und Sterbehaus des Kammerdieners Angelo Soliman ===
[[File:Gipskopf Solimanj.jpg|thumb|200px|Der Gipskopf von Soliman]]
[[File:Soliman Briefmarke.jpg|thumb|200px|left|Briefmarke Soliman]]
Angelo Soliman (* um 1721 Afrika, † 21. November 1796 Stadt 165, ebenhier) gelangte als verkaufter Sklave von Nigeria nach Europa. 1734 wurde er dem Fürsten Johann Georg Christian von Lobkowitz geschenkt und kam so nach Wien. Nach dessen Tod wurde er zum Chef der Dienerschaft im Hause Fürst Wenzels - der Fürst hatte Soliman geerbt.


Angelo Soliman (* um 1721 Afrika, † 21. November 1796 Stadt 165, ebenhier) gelangte als verkaufter Sklave von Nigeria nach Europa. 1734 wurde er dem Fürsten Johann Georg Christian von Lobkowitz geschenkt und kam so nach Wien. Nach dessen Tod wurde er zum Chef der Dienerschaft im Hause Fürst Wenzels. Durch einen Gewinn beim Kartenspiel (20.000 Gulden) kam er zu sozialem Aufstieg uind war mit vielen Persönlichkeiten der Gesellschaft befreundet. 1781 trat Soliman der Loge "Zur wahren Eintracht" bei, in der er Mozart kennenlernte. Er dürfte Mozart als Vorbild des Mohren Monastatos in der Zauberflöte gedient haben.  
Durch einen Gewinn beim Kartenspiel (20.000 Gulden) kam er zu sozialem Aufstieg uind war mit vielen Persönlichkeiten der Gesellschaft befreundet. 1781 trat Soliman der Loge "Zur wahren Eintracht" bei, in der er Mozart kennenlernte. Er dürfte Mozart als Vorbild des Mohren Monastatos in der Zauberflöte gedient haben.  


Soliman starb an einem Schlaganfall, aufgrund seiner schwarzen Hautfarbe missbracuhte man seine Leiche. Der Körper wurde beschlagnahmt, von seinem Kopf machte man einen Gipsabdruck, der erst 196 im Rolelttmuseum in Baden aufgefunden wurde und seine Haut wurde abgezogen, ausgestopft und im Kaiserlichen Naturalienkabinett als halbnackter Wilder mit Federn und Muschelkette zur Schau gestellt. Das Exponat verbrannte 1848.
Soliman starb an einem Schlaganfall, aufgrund seiner schwarzen Hautfarbe missbracuhte man seine Leiche. Der Körper wurde beschlagnahmt, von seinem Kopf machte man einen Gipsabdruck, der erst 196 im Rolelttmuseum in Baden aufgefunden wurde und seine Haut wurde abgezogen, ausgestopft und im Kaiserlichen Naturalienkabinett als halbnackter Wilder mit Federn und Muschelkette zur Schau gestellt. Das Exponat verbrannte 1848.
[[File:Soliman Briefmarke.jpg|thumb|200px|left|Briefmarke Soliman]]
Nach ihm ist der Angelo-Soliman-Weg im 3. Bezirk benannt.


== Vorgängerhäuser ==
== Vorgängerhäuser ==

Version vom 25. März 2016, 15:40 Uhr

Grund-Information
Tiefer Graben 9.jpg

Tiefer Graben 9

Aliasadressen =Tiefer Graben 9
Ehem. Konskriptionsnummer 163, 164, 165 (Vor 1821: 170, 171,172; vor 1795: 365, 366, 367)
Baujahr 1885
Architekt Josef Hudetz


Das Haus - Architektur und Geschichte

1885 ließ die Union-Baugesellschaft das Haus 9 von Josef Hudetz errichten.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohn- und Sterbehaus des Kammerdieners Angelo Soliman

Der Gipskopf von Soliman
Briefmarke Soliman

Angelo Soliman (* um 1721 Afrika, † 21. November 1796 Stadt 165, ebenhier) gelangte als verkaufter Sklave von Nigeria nach Europa. 1734 wurde er dem Fürsten Johann Georg Christian von Lobkowitz geschenkt und kam so nach Wien. Nach dessen Tod wurde er zum Chef der Dienerschaft im Hause Fürst Wenzels - der Fürst hatte Soliman geerbt.

Durch einen Gewinn beim Kartenspiel (20.000 Gulden) kam er zu sozialem Aufstieg uind war mit vielen Persönlichkeiten der Gesellschaft befreundet. 1781 trat Soliman der Loge "Zur wahren Eintracht" bei, in der er Mozart kennenlernte. Er dürfte Mozart als Vorbild des Mohren Monastatos in der Zauberflöte gedient haben.

Soliman starb an einem Schlaganfall, aufgrund seiner schwarzen Hautfarbe missbracuhte man seine Leiche. Der Körper wurde beschlagnahmt, von seinem Kopf machte man einen Gipsabdruck, der erst 196 im Rolelttmuseum in Baden aufgefunden wurde und seine Haut wurde abgezogen, ausgestopft und im Kaiserlichen Naturalienkabinett als halbnackter Wilder mit Federn und Muschelkette zur Schau gestellt. Das Exponat verbrannte 1848.

Briefmarke Soliman

Nach ihm ist der Angelo-Soliman-Weg im 3. Bezirk benannt.

Vorgängerhäuser

Einst standen hier drei Häuser, Stadt 163, 164 und 165.

Haus 163 war der Burgkapelle dienstbar. Es scheint erstmals 1536 in Urkunden auf. Haus 164 war einst ein Teil davon, spaltete sich dann jedoch ab. 1822 erfolgte ein Neubau, 1885 der Abriss.

Haus 165 gehörte 1553 einem Bäcker (Georg Fux).



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Quellen