Quelltext der Seite Wipplingerstraße 24-26

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|- bgcolor="#B40404"
!<span style="color:#ffffff"> Haus: '''{{PAGENAME}}'''</span> 
!<span style="color:#ffffff"> '''Grund-Informationen'''</span> 
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| style="background-color:#dedede" | [[File:Ivan Franko house, Vienna 03.jpg|200px|center]]
| style="background-color:#dedede" | 
{| class="prettytable" width="100%"
|-
|style="background-color:#f1f1f1; " | Aliasadressen
|style="background-color:#f1f1f1; width=15%" | =[[Wipplingerstraße]] 24-26, =[[Tiefer Graben]] 23
|-
|style="background-color:#ffffff;" | Ehem. Konskriptionsnummer 
|style="background-color:#ffffff;" | vor 1862: 144; 173, 174, 175 | vor 1821: 151, 180, 181, 182 | vor 1795: 394; 357, 356, 355 
|-
|style="background-color:#f1f1f1;" | Baujahr
|style="background-color:#f1f1f1;" | 1906-1907
|-
|style="background-color:#ffffff;" | Architekt
|style="background-color:#ffffff;" | Rudolf Demsky
|}
|}


== Das Diebsschergen-Haus, auch Rumorhaus - Architektur und Geschichte ==

Das Jugendstilhaus wurde von Rudolf Demsky erbaut.<ref>Czeike Felix: Wiener Bezirkskulturführer, I - Innere Stadt, 2. Verbesserte Auflage, Jugend und Volk, Wien. 1985, S. 175</ref>

== Vorgängerhäuser ==
[[File:WMK - Wappenstein Wipplingerstraße.jpg|thumb|Hauszeichen aus dem Jahr 1535, heute WienMuseum]]
Haus Stadt 174 war ein kleines Haus, auf nur 65 m² erstreckten sich zwei Stockwerke. Das kleine Haus Stadt 144 war ursprünglich in Besitz von Augustin Freiherr von Aichen (1783), 1822 stand es in Besitz der Freiherren von Friesenhof. <ref>Carl August Schimmer: Ausführliche Häuser-Chronik der innern Stadt Wien, mit einer geschichtlichen Uebersicht sämmtlicher Vorstädte und ihrer merkwürdigsten Gebäude, Kuppitsch, 1849, S. 37</ref>

=== Als aus dem Kaiser der heilige Josef wurde ===

Im Mittelalter befand sich in dem Haus Stadt 175 ein berüchtigtes Bordell, später das Diebsschergenhaus, auch Rumorhaus. Im 17. Jahrhundert ließ die Stadt es neu erbauen und betrieb hier nun ein Polizeigefangenenhaus. 1783 ließ Kaiser Joseph II. die Häftlinge in das neue Gefängnis im ehemaligen Siebenbüchnerinnenkloster überstellen, das Haus wurde an eine Privatperson verkauft. 

Diese ließ, als Bekenntnis tiefer Verehrung für Kaiser Joseph II., über dem Portal eine Kartusche mit dem Bildnis des Kaisers anfertigen, was diesem aber gar nicht recht war - das Haus war immer noch als ehemalige Aufenthaltsort von Spitzbuben bekannt, mit denen Joseph II. nicht in Verbindung gebracht werden wollte. Er befahl daher die Abnahme des Bildes. 

Die Hausbesitzerin veranlasste also, dass dem Bildnis nun ein Bart aufgemalt wurde und machte so daraus einen heiligen Josef - das Gesicht des Kaisers war bei genauerer Betrachtung noch zu erkennen. Ab da nannte man das Haus "Zum heiligen Josef". <ref>Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 57</ref>

=== "Frauenhaus" und Weinkeller "Zum Bacchus" ===

[[File:Erotik Symbol.jpg|90px|left]]In dem Haus (Stadt 173) war im Mittelalter ein Frauenhaus - damals noch eine Bezeichnung für ein Bordell. Die Einkünfte des Frauenhauses mussten teilweise an die Stadt abgegeben werden, damit wurde der Henker bezahlt. Das Bordell ist hier bis 1539 nachweisbar.

Das Hausschild kennzeichnete einen Weinkeller, der um 1820 gut besucht war. Mit Abriss des Hauses 1905 verschwand auch das Wirtshaus. Hans Christian Andersen erwähnte den Weinkeller in seinem Roman "Nur ein Geiger".

== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten ==

=== Wohnhaus und Gedenktafel des Schriftstellers Iwan Franko ===

An dem Haus ist eine Gedenktafel an den Schriftsteller Iwan Franko angebracht, der bei seinem Wien-Aufenthalt 1894 hier gewohnt hatte. Franko (* 27. August 1856 Nahujewytschi, † 28. Mai 1916 Lemberg, Ukraine), war ein Dichter des Impressionismus und Mitbegründer der sozialistischen Bewegung in der Westukraine. An ihn erinnert auch ein Denkmal in der [[Postgasse 8-12]], das rechts neben dem Eingang der Barbarakirche steht.<ref>Czeike Felix: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 195</ref> 

{| class="wikitable" width="100%"	
! Bild
! Anlass/Persönlichkeit
! Text der Tafel
|-
| [[File:Ivan Franko house, Vienna 01.jpg|250px]]
| Franko, Iwan 
| In diesem Hause wohnte im Jahre 1894<br />
der große ukrainische Dichter und Gelehrte<br />
Dr. IWan Franko<br />
Wien 1960 - Ukrainischer Frauenbund<br />
u. ukr. Gemeinschaft 
|-
| https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fa/Wien01_Wipplingerstrasse024-26_2017-12-30_GuentherZ_GD_Kollar_0036.jpg/250px-Wien01_Wipplingerstrasse024-26_2017-12-30_GuentherZ_GD_Kollar_0036.jpg
| Kollar, Adam Frantisek 
| Adam Frantisek Kollar<br />
1718 Terchova,<br />
Slowakei - 1783 Wien<br />
Polyhistor<br />
"slowakischer Sokrates"<br />
Leiter <br />
Der Hofburgbibliothek in Wien<br />
Hofberater<br />
von Maria Theresia
|}	

== Ausgrabungen ==

<table style="border:1px solid darkred; background-color: #ffffff; padding: 10px; box-shadow: 6px 4px 8px -2px; float:none">
<tr>
<td colspan="2" style="text-align:center; border:1px solid grey">'''Archäologische Grabungen {{PAGENAME}}'''</td>
</tr>
<tr>
<td colspan="2" style="text-align:center"> '''Ausgrabung 1880'''</td>
</tr>
<tr>
<td>Ausgrabungscode:</td>
<td>188003
</td>
</tr>
<tr>
<td>zeitliche Lagerung:</td>
<td>römisch</td>
</tr>
<tr>
<td>Beschreibung:</td>
<td> Im Jahr 1880 wurden beim Umbau des Friesenhofes, an der Seite gegen das Nebenhaus (Nr.26 damals Nr.28), tiefreichende Fundamente aus großen, langen Steinblöcken mit eingebundenen Lagen hellroter Ziegel gefunden.<ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/ </ref></td>
</tr>
<tr>
<td colspan="2" style="text-align:center"> '''Ausgrabung 1906'''</td>
</tr>
<tr>
<td>Ausgrabungscode:</td>
<td>190618
</td>
</tr>
<tr>
<td>zeitliche Lagerung:</td>
<td>römisch</td>
</tr>
<tr>
<td>Beschreibung:</td>
<td> Im Jahr 1906 wurden beim Hausneubau vier römische Mauerzüge, vier Gruben und eine Brandschicht aufgedeckt. Möglicherweise handelt es sich bei den Mauern um ein Vorwerk der porta principalis sinistra des römischen Legionslagers.<ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/ </ref></td>
</tr>
</table>


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[[Kategorie:Gebäude]]
[[Kategorie:Architekten:Rudolf Demsky]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]
[[Kategorie:;-)]]
[[Kategorie:Erotisches Wien]]

== Quellen ==