Hartel, Wilhelm
(Weitergeleitet von Wilhelm Hartel)
Wilhelm von Hartel (1839–1907) war einer der führenden Altphilologen der Monarchie, langjähriger Professor und Rektor der Universität Wien, Direktor der Hofbibliothek und liberaler Minister für Cultus und Unterricht; er gilt als zentrale Figur der österreichischen Altertumswissenschaft und Bildungspolitik um 1900.[1]
Vorkommen in CityABC
- Hessgasse 7 – Wohn- und Sterbehaus von Wilhelm von Hartel
- Harteldenkmal – Denkmal für Wilhelm von Hartel im Arkadenhof der Universität Wien
Lebenslauf
Hartel wurde 1839 in Hof in Mähren (heute Dvorce, Tschechische Republik) geboren und studierte klassische Philologie an der Universität Wien, wo er 1864 zum Doktor der Philosophie promovierte. Nach Tätigkeiten als Gymnasiallehrer wurde er 1869 außerordentlicher, 1872 ordentlicher Professor für klassische Philologie an der Universität Wien, 1874/75 Dekan der philosophischen Fakultät und 1890/91 Rektor; als Philologe profilierte er sich durch Arbeiten zu Homer, Demosthenes und durch seine Mitwirkung am Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum sowie als Mitbegründer der Zeitschrift „Wiener Studien“.[2]
Parallel zur Universitätskarriere stieg Hartel in führende Positionen des Bildungs- und Kulturwesens auf: 1871 wurde er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1875 wirkliches Mitglied und 1900 deren Vizepräsident, 1891 Direktor der Hofbibliothek. Von 1900 bis 1905 war er Minister für Cultus und Unterricht und setzte Reformen im Schul- und Hochschulwesen durch, darunter die Öffnung des Medizinstudiums für Frauen und den Ausbau des Spitals- und Universitätsbereichs (Neubau des Allgemeinen Krankenhauses).[3] Für seine Verdienste wurde er 1882 in den Ritterstand erhoben und mit hohen Orden ausgezeichnet; in Wien erinnern neben seinem Grab am Penzinger Friedhof insbesondere sein Wohn- und Sterbehaus in der Hessgasse 7 und das Harteldenkmal im Arkadenhof der Universität an ihn.[4]
Ausführlicher Lebenslauf externe Quellen
- https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Wilhelm_von_Hartel
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Hartel
- https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/wilhelm-ritter-von-hartel
- https://klassischephilologie.univie.ac.at/ueber-uns/institutsgeschichte/wilhelm-von-hartel-1839-1907/
- https://austria-forum.org/af/Biographien/Hartel%2C_Wilhelm_August_von
- https://stipendien.oeaw.ac.at/preise/geisteswissenschaften/wilhelm-hartel-preis/geschichte
← zurück zu Kategorie:Personenregister | Kategorie:Personen:Politiker | Kategorie:Personen:Altphilologen
Quellen
- ↑ Überblick zu Leben und Werk bei: Wien Geschichte Wiki, Eintrag „Wilhelm von Hartel“; de.wikipedia.org, Eintrag „Wilhelm von Hartel“; Österreichische Akademie der Wissenschaften, „Wilhelm-Hartel-Preis“.
- ↑ Zur akademischen Laufbahn und philologischen Arbeiten: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Geschichte des Wilhelm-Hartel-Preises; Institut für Klassische Philologie der Universität Wien, Kurzbiografie „Wilhelm von Hartel (1839–1907)“; Austria-Forum: „Hartel, Wilhelm August von“.
- ↑ Zu Hofbibliothek, Akademiemitgliedschaften und Ministeramt: Wien Geschichte Wiki, „Wilhelm von Hartel“; ÖAW, „Wilhelm-Hartel-Preis – Geschichte“.
- ↑ Zur Ehrung und Erinnerung: Wien Geschichte Wiki, „Wilhelm von Hartel“ und „Harteldenkmal“; Universitätsarchiv der Universität Wien: Denkmal im Arkadenhof.
