Österreichischer Erbfolgekrieg
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Zwischen 14. Oktober und 30 November stand Wien vor der Situation, dass es sich verteidigen sollte: Karl Albert von Bayern rückte gemeinsam mit den verbündeten Franzosen gegen Wien vor. Schon am 15. September standen seine Truppen in Linz, am 27. September waren sie bis St. Pölten vorgezogen.
Die Feindseligkeit des Bayern fand im Rahmen des Österreichischen Erbfolgekrieges statt, der eigentlich von 1740 bis 1748 andauerte und durch den Tod von Kaiser Karl VI. ausgelöst worden war. Er hatte nur eine Tochter hinterlassen, damit war das Haus Habsburg im Mannesstamm ausgestorben. Bei dieser Tochter handelte es sich Maria Theresia (* 13. Mai 1717 in Wien; † 29. November 1780 in Wien), die 1736 Franz Stephan von Lothringen (* 8. Dezember 1708 in Nancy; † 18. August 1765 in Innsbruck) geheiratet hatte.
Damit erhoben mehrere Herrscher in Europa Anspruch auf den Thron, allen voran Karl Albrecht von Bayern, Ehemann von Maria Amalie von Österreich, der jüngsten Tochter von Kaiser Joseph I. (dem älteren Bruder Karls VI.); aber auch Philipp V. von Spanien aus dem Haus Anjou, der als Erbe der erloschenen spanischen Linie der Habsburger an sein Recht glaubte, und Friedrich August von Sachsen als Ehemann von Maria Josepha von Österreich, die die ältesten Tochter des Kaisers Josephs I. war.
Die unvorbereiteten Wiener mussten nun rasch Verteidigungsmaßnahmen treffen, man musste die Garnison verstärken, Handwerker übernahmen den Wachdienst, ein neues Regiment, das "Leib- und Stadtgarderegiment", wurde eingerichtet und der Stadtkommandant Feldmarschall Ludwig Andreas Graf Khevenhüller (* 30. November 1683 in Linz; † 26. Jänner 1744 in Wien) ließ eilig die Befestigung verstärken.
Ihm gelang innerhalb weniger Tage, die französischen und bayrischen Truppen aus Österreich zu vertreiben, sie marschierte nun gegen Böhmen, Wien blieb verschont.