Stephansdom: Das Bischofstor

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Stephansdom: Das Bischofstor was ist hier zu finden
Wien St.Stephan - Bischofstor 1.jpg

Geheimschrift Rudolf des Stifters[1]

Das Bischofstor, einst Braut-Pforte genannt, befindet sich an der Nordseite des Doms, es führt in den Frauenchor und wurde um 1360 errichtet. Seinen Namen erhielt es, weil hier der Bischof und seine Assistenz Einzug hielten.

Heute kann man durch das Tor nicht mehr in den Dom gelangen, hier befindet sich nun der Domshop. Die Portalvorbauten, die das Tor vor Witterung schützt, wurden zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtet.

Elisabeth mit Wappenträger
Albrecht III. mit Wappenträger

Die Portalvorhalle wurde 1510-1515 von Meister Gregor Hauser erschaffen. Als Eingang zum Frauenchor zeigen sich Szenen der Muttergottes, ihren Tod und die Krönung, im Gewände des Tors sind weibliche Heilige zu finden. Aber auch Vorurteile bilden sich hier ab: Die Heilige Barbara steht auf einem Juden, der nach Luft ringt, die Heilige Katharina mit dem Rad, die auf einen heidnischen Philosophen eintritt, und die heilige Euphemia, die mit ihren Füßen einen Drachen (Sinnbild für Protestanten) malträtiert.

Die beiden Statuen stellen Herzog Albrecht III. (auch Albrecht mit dem Zopfe, * zw. dem 18. November 1349 und dem 16. März 1350 in der Wiener Hofburg; † 28. oder 29. August 1395, Schloss in Laxenburg) und seine (erste) Gemahlin Elisabeth (eine Schwester Katharinas, der Gattin Rudolfs IV.) dar, sie werden von Wappen- und Schildträgern begleitet. Der Herzog trägt, so wie sein Bruder Heinrich IV., ein Modell der Stephanskirche in seinen Händen.

Geheimschrift Rudolf des Stifters

Einige Rätsel des Doms gehen auf den Stifter Rudolf IV. zurück. An der östlichen Wand des Bischofstores, in etwa 2,5 Metern Höhe, ließ er eine Geheimschrift anbringen. Sie wurde im 17. Jahrhundert entschlüsselt und bedeutet "Hic est sepultus nobili stirpe dux Rudolphus fundator". - "Hier liegt begraben Rudolf der Stifter aus edlem Geschlecht". Sie sagt aus, dass sich hier (in dieser Kirche) auch sein Grab befindet. Erst durch diesen Text erhielt Rudolf IV. den Beinamen "der Stifter".

Kolomanistein

Von besonderer Bedeutung ist der durch verehrungsvolle Berührung stark abgegriffene Kolomanistein, der im Jahre 1361 eingemauert wurde.

Quellen

  1. Gabriele Lukacs: Wien. Geheimnisse einer Stadt, Rätselhafte Zeichen, verschlüsselte Botschaften, Pichler Verlag, 2014, Wien, S. 53