Stephansdom: Der heilige Koloman

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Stephansdom: Koloman-Stein Beschreibung
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Gleich am Türstock rechts des Bischofstores ist ein Stein eingemauert, darauf ist eine Inschrift zu sehen; sie ist jedoch schon ganz verwischt und kaum mehr leserlich. Darin heißt es, auf diesem Steine sei einst der heilige Koloman gemartert worden.

Der Stein ist nur zugänglich, wenn man vom Inneren des Doms kommt, das Tor ist nach Außen geschlossen, weil sich hier der Domshop befindet.


Die Legende berichtet dazu Folgendes:

Der heilige Koloman Relevante Orte: Stephansdom
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Einst wandelte ein fremder Königssohn, sein Name war Koloman, die Donau entlang, am Weg ins Heilige Land. In Stockerau war er müde und wollte in einer Herberge unterkommen. Da zu dieser Zeit gerade Viehdiebe und sonstiges Gesindel unterwegs waren, wurde der Wanderer vom wütenden Volk gefangengenommen, es hielt ihn für einen der Bösewichte. Er verstand die Sprache nicht, und niemand konnte seine fremdländischen Schriftstücke lesen, so landete er im Gefängnis und wurde gefoltert, weil die Richter der Meinung waren, er wolle sie nicht verstehen. Auf einem Stein hauchte Koloman als Folge der Folterung seinen letzten Atemzug, seine Leiche wurde von den Gerichtsknechten auf einem Baum aufgehängt.

Nun geschah jedoch ein Wunder: Die schon verdorrten Äste des Baumes begannen wieder zu blühen, Singvögel sangen darauf fröhliche Lieder und kein Rabe machte sich an dem Leichnam zu schaffen. Als die Knechte dies dem Richter erzählten, kam dieser in Zweifel, ob der Jüngling nicht doch unschuldig gewesen wäre. Die Leiche wurde daher vom Baum genommen und in ein Grab gelegt. Bald erblühten auch am Grab die hübschesten Blumen, sogar das Hochwasser, das Stockerau heimsuchte, verschonte nur diesen einen Platz. Zu genau dieser Zeit kam der Waffenmeister Kolomans durch den Ort, auf der Suche nach seinem Herren. Als er erfahren hatte, wie es diesem ergangen war, erfasste ihn eine Schwermut und bald starb auch er.

Als der Landesfürst davon erfuhr, befahl er sofort, beide Männer nach Melk bringen zu lassen und dort gemeinsam zu begraben. Als das Grab Kolomans geöffnet wurde, sah man das nächste Wunder: Der Leichnam war nicht verwest, es sah aus, als hätte sich Koloman gerade einmal schlafen gelegt. Mit einem großem Festzug wurden die beiden Männer nun nach Melk gebracht und feierlich bestattet. Der Stein jedoch, auf dem Koloman gestorben war, kam in die Stephanskirche und erinnert dort heute noch an ihn



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Quellen