Seegasse 9-11

Aus City ABC

Jüdischer Friedhof

Erste Erwähnung fand der im Lauf des 16. Jahrhunderts angelegte jüdische Friedhof 1582, als „Juden-Freithoff“ am oberen Werd wird er 1629 bezeichnet. 1670, als die Juden der Stadt verwiesen wurden, erlegte ein gewisser Kaufmann Koppel Fränkel 4.000 Gulden für die Zusicherung, dass der Friedhof erhalten bleibe. Bis 1943 war dies auch der Fall. Während des NS-Regimes fielen jedoch zahlreiche Grabsteine der Zerstörungswut zum Opfer. Manche wurden von der jüdischen Gemeinde auf dem Zentralfriedhof versteckt und somit gerettet. Nach der Rückbringung in die Seegasse im Jahr 1984 wurden sie wieder aufgestellt. Kürzlich entdeckte man auf dem Gräberfeld jahrhundertealte Grabsteine, welche die historische Bedeutung des Friedhofs unterstreichen. Das für den Friedhof entwickelte Restaurierungskonzept legt das Hauptaugenmerk auf ein intaktes Gesamterscheinungsbild und geschlossene Umrisslinien beim einzelnen Grabstein.

Der älteste jüdische Friedhof wurde 1421 in der Rossau angelegt. Die meisten Grabstellen stammen aus der Zeit der zweiten jüdischen Gemeinde Wiens (1624–1670). Sie bewahrte den Friedhof vor der drohenden Auflösung, indem sie ihn der Stadt Wien im Namen der Brüder Isak und Israel Fränkel um 4000 Gulden ablöste. Wenig später ging er an den Kriegskommissär und Hofbankier Samuel Oppenheimer über, der anschließend ein Armen- und Krankenhaus errichten ließ. 1980–1982 wurde hier ein Pensionistenheim der Gemeinde Wien nach Plänen von Requat und Reintaller erbaut, im Park wurden 280 Grabsteine wieder aufgestellt.

Errichtet; 16. Jahrhundert Seit 2004 Renovierung


Grabsteine mit hebräischen Schriftzeichen vom ehem. Friedhof Der älteste Grabstein stammt aus 1517. 1943 erfolgte die Verlagerung von 930 Steinen zum Zentralfriedhof. 1984 gab es die feierliche Wiederöffnung des rekonstruierten Friedhofs im Park des Pensionistenheims.

Quellen