Laudongasse 36

Aus City ABC

Haus des Buches

1967 wurde das Haus des Buches nach Plänen von Georg Lippert und Emmerich Donau erbaut. Auftraggeber war die "Vindobona Siedlungsgenossenschaft". Das Haus verlor seine Widmung, als die Hauptbücherei in das neue Gebäude am Neubaugürtel verlegt wurde.

Adolf-Schärf-Studentenheim

Im Gebäude wurde auch ein Studentenheim integriert, es ist Adolf Schärf gewidmet. An ihn erinnert auch ein Gedenkrelief im Haus.

Vorgängerhäuser

Auf dem Areal finden sich einige interessante Vorgängerbauten und Nutzungen.

Paarsche Reitschule und Kitscheithof

Anstelle der Häuser Laudongasse 30 bis zu diesem Gebäude befand sich einst die "Paarsche Reitschule". Joseph Ignaz Graf Paar hatte den Gartengrund im Jahr 1700 gekauft und ließ bis 1706 eine prachtvolle Reitschule errichten. Die Reitschule hatte danach mehrer Besitzer, 1763-1769 gehörte sie Nikolaus Graf Esterházy, 1769-1790 Joseph Balthasar Graf Wilczek und ab 1790 Johann I. Fürst Liechtenstein.

1840 erwarb der Tischler Karl Leistler das Haus und gestaltete es zu einer Werkstatt um. 1856 erwarb es schließlich der Eisenmöbelfabrikant August Kitscheit ("Kitscheithof"), der hier eine große Eisengießerei einrichtete. Um die Jahrhundertwene wurde das Grundstück neu parzelliert, das Areal Laudongasse 36 kam 1912 an die Wiener Schauspielhausgesellschaft.

Das Stadttheater

An der Stelle, an der der Neubau errichtet wurde, befand sich früher das "Stadttheater". Es wurde 1912 von Oskar Kaufmann und Eugen Ritter von Felgel erbaut, und ersetzte die Eisenmöbelfabrik (Werk Kitscheit). Der erste Direktor des Theaters war Josef Jarno, er ließ das Haus mit der Uraufführung von August Strindbergs „Wetterleuchten" eröffnen. 1917 ersteigerte Wilhelm Karczag das Theater, womit er die Wiener Operettenbühnen in einer Hand hatte (1901 pachtete er das Theater an der Wien, 1908 das Raimundtheater). An ihn erinnert eine Gedenktafel im heutigen Studentenheim. Unter seiner Ära wurde die Operette das "Weiße Rössl" in Serie 840 Mal gespielt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten es die amerikanischen Besatzer als "Rex-Theater", nach deren Abzug 1955 und einer kurzen Nutzung als Fernsehstudio wurde es schließlich 1961 abgerissen.


8. Bezirk