Wollzeile

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Wollzeile

Wien 01 Wollzeile a.jpg

Bezirk 1., Innere Stadt
Benennung 1158
Benannt nach Handel mit Wolle und Haar
Straßenlänge 474,95 Meter [1]
Gehzeit 5,72 Minuten
Vorherige Bezeichnungen Wollstrazze, Linea cannarum


Namensgebung und Geschichte

Blick in die Wollzeile 1898 [2]
Blick in die Wollzeile 1898 [3]

Der Name der Wollzeile kommt natürlich von den hier ansässigen Wollhändlern und Wollwebern und geht tatsächlich auf das 12. Jahrhundert zurück. Ursprünglich (zur Zeit Jasomirgotts) lag die „Wollstrazze“ außerhalb der Stadtmauern, reichte bis zum Wienfluss und ging in die Straße nach Ungarn (Ungargasse) über. Bereits ab 1100 befand sich hier schon ein Siedlungskern, um 1200 wurde sie dann, im Zuge des Baus der Stadtmauer, in das damalige Wien integriert.

Da die Wollzeile in einem Stadttor endete (Stubentor), lief sie in ihrer Nutzung der Singerstraße und der Bäckerstraße schon früh den Rang ab (diese beiden endeten als Sackgassen).

Wollzeile – der Markt

1252 konzentrierte sich der Handel mit Wolle (Tierhaare) und "Haar" (Pflanzenfasern, aus Lein und Hanf gewonnen) auf die Wollzeile, dazu kam im 14. Jahrhundert die über Venedig eingeführte Baumwolle (Fasern aus der Baumwollstaude).

Die Finanzierung der Stadtmauer

Die Stadtmauer konnte durch das Lösegeld errichtet werden, das durch die Verhaftung von Richard Löwenherz erreicht werden konnte. Am 21.12.1192 wurde Löwen-herz trotz seiner Verkleidung als Pilger in Erdberg erkannt und verhaftet. Die Feindschaft mit Herzog Leopold dem V. hatte er sich während einer Streitigkeit auf einem Kreuzzug zugezogen. Erst am 4.2.1194 wurde Löwenherz freigelassen.

Alte Namen der Wollzeile

Die Wollzeile wurde bereits 1158 urkundlich als "Wollstrazze" oder auch lateinisiert "Linea cannarum" erwähnt, 1261 als "Wollezeil". Die heutige Schreibweise wurde erst 1827 festgelegt. Das Wort "Zeile" deutet darauf hin, dass im Ursprung nur eine Seite der Straße verbaut war. Der Abschnitt zwischen Riemergasse und der Stadtmauer hatte wechselnde Namen und richtete sich nach dem Stubentor; Beispiele dafür sind "Bei Stubenpurgtor" (um 1300) oder "Stubengassen“ (1770).

Der erste Zebrastreifen in Wien

1929 wurde an der Kreuzung Wollzeile / Ring der erste Fußgängerstreifen Wiens angebracht.

Die Häuser der Straße



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Quellen

Ergänzungen, Korrekturen und Fotos werden gerne entgegengenommen! Christiana Mazakarini, City ABC, email me
  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. Carl (Karl) Ledermann jun. (Hersteller), 1., Wollzeile - allg., Ansichtskarte, um 1898, Wien Museum Inv.-Nr. 183270, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/355393/)
  3. Carl (Karl) Ledermann jun. (Hersteller), 1., Wollzeile - Blick vom Dr.-Karl-Lueger-Platz Richtung Stephansplatz, Ansichtskarte, um 1898, Wien Museum Inv.-Nr. 17788/755, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/786975/)