Wildgansplatz 1
Haus: Wildgansplatz 1 | Grund-Informationen | ||||||||
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Das Haus, Wildganshof - Architektur und Geschichte
Der große Gemeindebau mit 740 (ursprünglich 829) Wohnungen wurde 1931/32 von den Architekten Victor Mittag und Karl Hauschka erbaut, seinen Namen erhielt er nach dem Lyriker Anton Wildgans. Der kommunale Wohnbau umschließt drei Innenhöfe, die mit Bergahorn, Pyramidenpappeln, Hybridplanatnen und Winterlinden bepflanzt wurden. [1] Ursprünglich war geplant, durch die Anlage eine Bahntrasse zu führen, die Anlage ist daher an zwei Stellen diagonal durchbrochen.
Der Wohnbau wurde am ehemaligen Linienwall errichtet, einst stand hier eine Wehranlage.
Als der Gemeindebau schon stand, entwickelte sich hier ein Zentrum des Widerstandes: Während der Februarkämpfe 1934 konnte die "Rote Bastion" vom Schutzbund am längsten gehalten werden, am 14. Februar musste er sich schließlich auch ergeben. [2]
Kunst im öffentlichen Raum
THEMA: Wildgans-Denkmal | was ist hier zu finden |
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Datierung: 1928 Die weiße Steinbüste von Anton Wildgans wurde von Alfons Riedel (* 31. Juli 1901 in Wien; † 1. April 1969) geschaffen. Das Denkmal wurde 1945 schwer beschädigt, und musste neu errichtet werden. Am 12.6.1951 wurde es wieder aufgestellt. | |
THEMA: Pflügender Bauer | was ist hier zu finden |
Datierung: 1928 |
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Im Haus wohnten Menschen, die vom NS-Regime verfolgt wurden.
So zum Beispiel Ludwig Vesely (1919-1944), der schon 1939 wegen seiner kommunistischen Tätigkeit zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden war und 1942 ins KZ Auschwitz deportiert wurde. Er wurde 1944 erhängt, da er auch im KZ Widerstand leistete, er verhalf Mithäftlingen zur Flucht. An Stiege 18 ist eine Gedenktafel für ihn angebracht.
Antonia Bruha (1915-2006) war Mitglied einer tschechischen Widerstandsgruppe und beteiligte sich an Sabotageaktionen gegen Wehrmachtseinrichtungen. Sie wurde 1941 verhaftet und ins KZ Ravensbrück gebracht. Sie konnte kurz vor einem Todesmarsches fliehen und schrieb 1984 das Buch "Ich war keine Heldin" über ihre Geschichte.
Auch Franz Schuster (1904-1943), der hier eine Wohnung hatte, wurde wegen seiner politischen Gesinnung verfolgt, er wurde 1943 im KZ Buchenwald umgebracht. Der Häuserblock im Bereich Hagenmüllergasse 14-16 wurde nach ihm benannt.
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Quellen
- ↑ Eva Berger: Historische Gärten Österreichs: Wien, Böhlau Verlag, 2004, S. 129 f.
- ↑ https://www.wienerwohnen.at/hof/84/Wildganshof.html