Wiener Walzer

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Wilhelm Gause Hofball in Wien.jpg
Der Wiener Walzer ist ein im 3/4-Takt getanzter Paartanz und zählt zu den schnellsten aller Standard-Tänzen. Er ist wahrscheinlich um 1807 in Wien entstanden, sein Name dürfte aus dem "Walzen", also "sich drehen" abgeleitet sein. Die Bezeichnung "Wiener Walzer" scheint erstmals 1811 auf.


In seiner Entstehungszeit galt der Walzer als unziemlich - immerhin verlangte er von den Partnern, sich sehr nahe zu kommen. Auch wurde unterstellt, dass es dadurch zu zu rascher Erhitzung der Körper käme und damit zu Krankheit und Tod führen könne. Der an Quadrillen gewöhnte Adel distanzierte sich daher anfangs von dieser Art des Tanzes. Das änderte sich in der Zeit der Wiener Kongresses (1814/1815), der Tanz gewann schließlich auch adlige Anhänger.

1824 gründete Joseph Lanner ein Tanzorchester, und nahm sich einen jungen Assistenten, Johann Strauß Vater. Sowohl Lanner, als auch Strauß, der sich schon ein Jahr später mit einem eigenen Orchester selbstständig machte, sorgten dafür, dass die Musik im 3/4-Takt rasch an Popularität gewann. Zahlreiche Tanzlokale entstanden nun, in denen die Orchester die neuen Werke der Walzerkomponisten berühmt machten und den Tanz unsterblich. [1], [2], [3]

Wie frivol der Tanz gesehen wurde, zeigt ein Absatz des "Wiener Neuigkeits-Blatts" aus dem Jahr 1854:

Dieses enge Umschlingen des Paares, Aug in Aug, die Hand der Tänzerin auf der Schulter ihres Tänzers und des Tänzers Hand noch traulicher auf schwellenden runden Hüften, wenn der reine Atem der Schönen uns anweht und wir an den heißen Wangen glühende Wärme fühlen, welche Lust wird da rege, fürwahr, nur unser deutsches Phlegma gehört hiezu - Italiener und Spanier dürfen nicht Walzer tanzen; der Spanier berührt seine Tänzerin gar nicht; seine Glut würde ihm das nicht erlauben. Deshalb mutig vorwärts gewalzt, es walze wer kann, beherzigen wir die Worte: "Um des Lebens rohen Teig zu salzen, lasst uns singen, springen, tanzen, walzen." [4]


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Quellen