Stephansdom: Der Bau mit Wein gefestigt

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Im Jahr 1540 wuchsen in Österreich so saure Trauben, dass die meisten Bürgersleute von Wien den gekelterten Wein in die offene Gasse ausschütteten, weil sie ihn seiner Herbheit halber nicht trinken wollten. Diesen Wein nannte man Reifbeisser, nach Einigen, weil der Reif die Trauben verdorben, nach Anderen, weil der Wein die Dauben und Reife der Fässer mir seiner Schärfe gebissen hatte.

Da ließ Friedrich IV., römischer Kaiser, ein Gebot ausgehen, dass niemand so die Gabe Gottes vergießen solle, und wer den Wein nicht trinken möge, habe ihn auf den Stephanskirchhof zu führen.

Damals war es, dass Meister Puchsbaum den neuen Grund zu dem zweiten Stephansturm legte und mutig den Bau begann. Da wurde der Mörtel mit dem Wein gefeuchtet und der Kalk mit Wein gelöscht und darum, fragen die Leute, steht der Dom schon Jahrhunderte fest und trotz dem Sturm und Wetter aller Zeiten.[1]


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Quellen

  1. J. Gebhart: Österreichisches Sagenbuch, Lauffer & Stolp, 1862, Wien. S. 1