Schwarzenbergplatz 9

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Haus: Schwarzenbergplatz 9 Grund-Informationen
Palais Schwarzenberg - panoramio.jpg
Aliasadressen =Schwarzenbergplatz 9, =Prinz-Eugen-Straße 1-5, 7-15 und 25/25A, =Rennweg 2
Ehem. Konskriptionsnummer Vorstadt Landstraße, 1770: 1 | 1795: 486 | 1820: 546 | 1847:644, Rennweg
Baujahr 1697-1715
Architekt Johann Lukas von Hildebrandt, Johann Bernhard Fischer von Erlach, Joseph Emanuel Fischer von Erlach


Das Haus, Palais Schwarzenberg - Architektur und Geschichte

Schweizer Botschaft

Heinrich Franz Mansfeld Fürst Fondi, der Oberstkämmerer von Leopold I., kaufte das Areal 1692 und ließ sich von Johann Lukas von Hildebrandt ein Sommerpalais erbauen. Fondi war ein Neider Prinz Eugens, sein Ziel war, ein schöneres Lustschloss zu erbauen, als es Prinz Eugen hatte, der Bau solle auch schneller fertig sein. Und tatsächlich, nereits 1704 war der Rohbau des Palastes fertiggestellt

Die westlichen Räume und die Kapelle waren 1715 fertiggestellt, dem Jahr, in dem der Fürst starb. Seine Töchter, Maria Anna Gräfin zu Feld und Eleonora Fürstin Mansfeld, waren gezwungen, das Areal und den noch unfertigen Bau billig zu verkaufen, den Zuschlag erhielt der Oberststallmeister Adam Franz Fürst zu Schwarzenberg. Er engagierte für die Bauarbeiten Johann Bernhard Fischer von Erlach, nach dessen Tod führte sein Sohn Joseph Emanuel Fischer von Erlach die Bauleitung weiter aus.

1751 wurde die Reitschule und die Orangerie von Andrea Altomonte erbaut (1927–29 von Karl Wilhelm Schmidt überarbeitet), in der Reitschule ist heute der Sitz der Schweizer Botschaft (an der Adresse Prinz-Eugen-Straße 7-11).

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Palais durch Bomben scher beschadigt, es wurde jedoch schnell wieder aufgebaut.

Das Palais wurde mit zwei Kuriositäten ausgestattet, die bei den Wienern für Verwunderung sorgten: einer Dampfmaschine und einer rätselhaften Sanduhr.

Die mathematische Sanduhr war ein Werk eines Augustinerbruders namens David, er stellte sie 1793 fertig.

Gedenktafel für die Dampfmaschine

Die Dampfmaschine hatte Johann Emanuel Fischer von Erlach errichtet, er nannte sie "Feuermaschine". Die Baupläne dafür hatte er bei einem Aufenthalt in England 1720 von Thomas Newcomen kopiert. Als Fischer von Erlach nach Wien zurückkam, baute er die Maschine nach, verkaufte sie an Bergwerke zum Auspumpen von Wasser, stellte aber auch ein Modell in das Palais Schwarzenberg. Damit konnten alle Brunnen in der Anlage mit Wasser versorgt werden, in dem Wasser mittels Dampfkraft in Fontänen 75 Fuß hochgetrieben wurde. Innerhalb eines Tages wurden so 11.800 Eimer Wasser in ein Reservoir befördert, aus dem die Brunnen gespeist werden konnten.

An diese Anlage erinnert heute eine Gedenktafel, die in Höhe Prinz-Eugen-Straße 11A angebracht ist.

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Prinz-Eugen-Str. 15 Wien - Denkmaltafel Dampfkraftanlage.jpg Dampfkraftanlage Die erste Dampfkraftanlage in Österreich

Im Garten dieses
Schlosses liess
Fürst Adam Franz
zu Schwarzenberg
im Jahre 1723
zum Betriebe eines
Wasserwerkes
eine Feuer-
maschine durch
Joseph Emanuel
Fischer von Erlach
errichten und
führte dadurch
die Dampfkraft
in Österreich
ein. Gewidmet vom
Verein Deutscher Ingenieure
anlässlich seiner Hauptversammlung Wien 1930

Hotel im Palais Schwarzenberg

Im Westflügel des Palais wurde 1960 nach Plänen von Caius Dürfeid eine Hotelpension eingerichtet. nach mehreren Umgestaltungen (1968 Eröffnung eines Restaurants, 1971 Erweiterung, 1982 Neugestaltung durch Hermann Czech) wurde 2009 begonnen, das Hotel in ein Nobel-de-luxe-Hotel umzubauen. [1] Eine Wiedereröffnung hat bisher noch nicht stattgefunden (Stand März 2018). Auch das geplante "Grand Casino", das bereits 2015 eröffnen hätte sollen, gibt es noch nicht, der Denkmalschutz dürfte eingeschritten sein. [2], [3]

Kunst im öffentlichen Raum

Hier ist eine von 13 Darstellungen des Johannes-Nepomuk, die im 3. Bezirk zu finden sind, zu sehen.

THEMA: Johannes-Nepomuk-Statue was ist hier zu finden
GuentherZ 2012-10-05 0104 Wien03 Schwarzenbergplatz Statue Johannes Nepomuk.jpg

Datierung: etwa 1740
Künstler: k.A.
In einer Nische der östlichen Außenmauer, neben der Einfahrt in den Ehrenhof, ist die Figur des Hl. Johannes von Nepomuk zu finden. Der Heilige trägt ein Kruzifix und eine Märtyrerpalme in seinen Händen. Das davor angebrachte Ziergitter schützt die hochbarocke Skulptur.

Kain-und-Abel-Gruppe, verschollen, Aufnahme von 1860

Im öffentlich nicht zugänglichem Garten hinter dem Palais (stadtauswärts) befinden sich sechs "Raptusgruppen" (Raub der Sabinerinnen) und drei Jahreszeitenfiguren (die vierte gibt es nicht mehr). Im hinteren Bereich des Gartens steht ein Brunnenbecken mit Figurengruppe (weibliche Figur in einer Muschel, Putti) auf einem Felsensockel der teilweise erneuert wurde. Um das Becken stehen drei monumentale Ziervasen (ursprünglich waren es vier).

Schwarzenberggarten

Der Garten, vom dem man einen Blick über Wien hat, wurde 1697 von Jean Trehet entworfen. Die Anlage im Stil des Barocks erfolgte 1720, später wurde er in einen englischen Garten verwandelt. Der Park ist öffentlich nicht zugänglich.

Virtuelle Rekonstruktion des Schwarzenberggartens
Film abspielen bei Klick auf das Bild

Hier befindet sich auch ein Naturdenkmal.

Das Naturdenkmal - ein Mammutbaum

THEMA: was ist hier zu finden
Naturdenkmal 506.JPG
[4]

Naturdenkmalnummer: Nr. 506
Pflanze: Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum)
Am 6.10.1959 wurde der Riesenmammutbaum wegen seiner Form, Größe und Seltenheit sowie seiner Wirkung für seine Umgebung zum Naturdenkmal erklärt.

Weitere Ansichten

Ausgrabungen

Adresse Ausgrabungscode zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
Schwarzenbergplatz 9 200308 Neuzeit Im Bereich des 1738 entstandenen Grottenteiches im Garten des Palais Schwarzenberg wurde ein Suchschnitt angelegt. Dabei wurden Drainagen, Bruchstein- und Ziegelmauern sowie Brunnenbecken des barocken Grottenbrunnens dokumentiert.
Prinz-Eugen-Straße 5 188303 Urgeschichte Im Jahr 1883 wurde bei Aushubarbeiten für ein Gebäude in der Prinz-Eugen-Straße, auf dem Grundstück Schwarzenberg, eine Bronzenadel gefunden.



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Quellen