Freyung 7

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Haus: Freyung 7 Grund-Informationen
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Aliasadressen =Freyung 7
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 137 | vor 1821: 144 | vor 1795: 118
Baujahr 1773-1774
Architekt Andreas Zach


Das Schubladkastenhaus, Normalschule des Schottenstiftes - Architektur und Geschichte

Das Prioratshaus des Schottenstifts wurde 1773 auf einem Teil des Klosterfriedhofes (Im Vogelsang) erbaut. Die Regierung hatte nach einem Areal für eine Volksschule gesucht, die Wahl dafür war auf dieses Gelände gefallen. In dem Haus sollte nicht nur die Volksschule situiert sein, auch Zinswohnungen sollten hier untergebracht werden, Der Abt des Stiftes, Benno Pointner, wehrte sich gegen das Vorhaben, bis die Regierung eine Resolution (3. April 1773) verfasste und damit den Bau befahl. Um die Kirche zu beschwichtigen, wurde dem Abt gestattet, einen Teil des Hauses für das Kloster zu nutzen, man gewährte ihm Steuerfreiheit auf 30 Jahre und das Kloster durfte auf Zeit des Bestehens Lehrer bereitstellen.

Den Spitznamen "Schubladenhaus" erhielt das Gebäude von der Wiener Bevölkerung wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Möbelstück. Für damalige Zeiten handelte es sich um einen sehr modernen Bau, erstmals verzichtete man bei einem Haus dieser Größenordnung auf die palastartige Gliederung, stattdessen wurden alle Etagen gleichförmig gestaltet.

Die Wohnung des Priors befand sich im 1. Stock des Hauses, damit wurde auch der Name "Prioratshaus" üblich. Die Volksschule übersiedelte 1807 in den Schottenhof, das Erdgeschoß wurde zur Totenkammer umgestaltet, die 1832 in den Hof des Hauses verlegt wurde.

Der Klosterfriedhof "Im Vogelsang"

Das Schottenkloster war einst von zwei Seiten von einem Friedhof umgeben. Die vielen Pflanzen am Gräberfeld lockten Singvögel an, die fröhlich ihre Lieder trällerten, daher ergab sich der Name des Friedhofes: "Im Vogelsang". War der Friedhof Ursprünglich war der Friedhof nur für Klosterbrüder nutzbar, was sich 1683 änderte - ab diesem Zeitpunkt wurde er zum allgemein genutzten Bestattungsplatz. Die Türkenbelagerung in diesem Jahr führte zu zahlreichen Opfern, hier wurden daher viele Soldaten des Starhembergschen Regiments begraben.

Der Friedhof wurde 1751 aufgelassen. Die Schotten begruben ihre Toten von nun an in der späteren Sensengasse im 9. Bezirk.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohnhaus des Dichters und Dramaturgen Franz Freiherr von Dingelstedt

Persönlichkeit Franz Freiherr von Dingelstedt
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Franz Dingelstedt (* 30. Juni 1814, Hessen, † 15. Mai 1881 Wien, Am Heumarkt 17) hatte nach seinem Studium der Theologie und Philosophie als Gymnasiallehrer begonnen, schrieb aber schon politische Gedichte. 1851 wurde er als Intendant an das Hof- und Nationaltheater in München berufen, und kam schließlich 1857 nach Wien. Zwischen 1. Juli 1867 und 19. Dezember 1870 war er Hofoperndirektor, in seine Ära fiel auch die Eröffnung der Hofoper. Vom 20.12.1870 bis zu seinem Tod war er dann Direktor des alten Hofburgtheaters am Michaelerplatz.

Dingelstedt wohnte auch in der Kärntner Straße 44. Nach ihm ist die Dingelstedtgasse im 15. Bezirk benannt, im Burgtheater zeigt ihn ein Ölgemälde von Friedrich von Thelen.

Apotheke "Zu unseren lieben Frau bei den Schotten"

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Eine Apotheke gab es an der Freyung bereits 1782, jedoch gegenüber dem heutigen Haus liegend.

Seit 30.12.1837 ist die Schotten-Apotheke in den heutigen Räumlichkeiten angesiedelt. Damals hieß sie "Zum goldenen Strauß", ortsbedingt änderte sich der Name des Apothekenschildes auf "Zu Unserer Lieben Frau" (bei den Schotten).

Heute ist einer der Schwerpunkte des Pharmazie-Unternehmens das Angebot alternativer Heilmittel. Man erhält hier eine große Auswahl an Mitteln der Homöopathie, der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) und Schüßler Salzen.

Die Apotheke ist in Besitz von Mag. Stephan Höbinger, der den Betrieb von seinem Vater übernommen hat. [1]



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Quellen