Rotunde

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Haus: Rotunde Grund-Informationen
W Rotunde.jpg
Aliasadressen =Prater, =Trabrennstraße 1
Ehem. Konskriptionsnummer Vorstadt Leopoldstadt, 1770: - | 1795: - | 1820: - | 1847: - , Freifläche


Die verschwundene Rotunde

Das mächtige Gebäude der Rotunde wurde 1873 für die Weltausstellung vom englischen Schiffsbauingenieur Johann Scott-Russel entworfen, die Ausführung übernahm das Architekturbüro von Karl Hasenauer. Da die Baukosten deutlich die Planung überschritten hatten, hieß das Bauwerk bei den Wienern bald "Das Monstrum" und "Gugelhupf" (immerhin handelte es sich damals um den größten Kuppelbau der Welt - mit 108 Metern Spannweite und einer Höhe von 84,1 Metern).

Das Hauptportal war in Form eines Triumphbogens gestaltet, mit Halbsäulen und figurativen Darstellungen dekoriert. Unter dem Giebel war der Wahlspruch Kaiser Franz Josephs „Viribus Unitis“ ("Mit vereinten Kräften") angebracht. Die Halle selbst hatte eine Fläche von 8.000 m², 200 Nebengebäude beherbergten die unterschiedlichsten Ausstellungen aller Nationen.

Die Rotunde war von Ludwig Baumann 1892 umgebaut worden. Dieses einstige Wiener Wahrzeichen ist am 17. September 1937 abgebrannt, damit verschwand die renommierteste Ausstellungshalle Österreichs, die zur Ankurbelung der Handels- und Gewerbetreibenden riesige Ausstellungsflächen geboten hatte. Erhalten blieben bis heute lediglich die zwei Kunstpavillons, die dann als "Staatsateliers" Verwendung fanden.

Legendäre Ausstellungen

Plan der Weltausstellung 1873
  • 1883: Elektrische Ausstellung
  • 1888: Gewerbeausstellung
  • 1889: Internationale Musik- und Theaterausstellung
  • 1898: Kaiser-Jubiläums-Ausstellung
  • 1904: Internationale Ausstellung für Spiritusverwertung und Gärungsindustrie
  • 1906: Hygienische Ausstellung
  • 1907: Ausstellung "Das Kind"
  • 1910: Jagdausstellung
  • 1913: Adiraausstellung

Ab 1891 war hier das Postmuseum und das Bienenzuchtmuseum, laufend fanden auch größere Veranstaltungen wie Frühlingsfeste, Zirkusauftritte und Kongresse statt. [1]

Elektrische Ausstellung

Plakat Elektrische Ausstellung 1883

Zwischen 16.8.und 31.10.1883 fand die dritte der internationalen Eletrizitätsausstellungen in der Halle statt. Österreich und Frankreich waren die größten Aussteller, zu finden waren auch Deutschland, England, Italien, Schweiz und Russland. Gezeigt wurden modernste elektrische Leuchtkörper, eine Drahtseilbahn, Werner Siemens präsentierte seine Erfindungen und die erste elektrische Straßenbahn, die Lokalbahn Mödling - Hinterbrühl, sorgte, so wie der erste elektrische Personenaufzug, für Aufsehen. [2]

Adriaausstellung

Die letzte große Ausstellung der Monarchie fand im Jahr 1913 in der Rotunde statt und war der Adria gewidmet. Dafür wurde ein elf Meter breiter Kanal angelegt, der vom Westportal bis zu einer Teichanlage verlief, in dem ruhte eine Kopie eine Lloyd-Dampfers. Auch Häuser wurden naturgroß nachgebaut, zum Beispiel das Stadttor von Rara, der Rektorenpalast Ragusa von Dubovnik oder das Gemeindehaus von Split. [3]



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Quellen

  1. Wien Edition: Archiv Verlag, Band 1, WE 01 002, Erinnerungen an die Wiener Welt-Ausstellung 1873
  2. Neue Freie Presse: Wien, vom 17.8.1883, S. 4, http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=nfp&datum=18830817&seite=4
  3. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 23