Wollzeile 26

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Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk
1., Innere Stadt
Aliasadressen
=Riemergasse 2
=Wollzeile 26
=Schulerstraße 21
Konskriptionsnummer
vor 1862: 856
vor 1821: 908
vor 1795: 829
Baujahr
1847
Architekten (Bau)
Ludwig Förster, Theophil Hansen, Johann Strahberger
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0

Das "Freiherr von Riegersche" Haus - Architektur und Geschichte

Das 1847, im Auftrag der Freiherrn von Rieger, erbaute Haus ist ein Werk von Ludwig Förster und seinem späteren Schwiegersohn Theophil Hansen, ehemals befand sich hier das Finanzamt. [1]

Der Bau gestaltete sich schwierig, da in dieser Zeit die Oktoberrevolution (1848) im Gange war, die Arbeiterunruhen verursachten höhere Baukosten als geplant. Dafür erwähnte Förster Einsparungen an anderer Stelle: Die Fassadenelemente seien von gebranntem Thon aus der wagramer Thonwarenfabrik des Herrn Brausewetter und vortrefflich zu sehr geringen Preisen ausgeführt worden. [2]

Im Zuge der Renovierung 2008 wurden nicht nur 14 Luxuswohnungen gestaltet, auch das Dachgeschoss, das sogar einen Architekturpreis erhalten hat, wurde ausgebaut. Die Kosten pro Quadratmeter für die Luxuseigentumswohnungen liegen bei 9.000 und 16.000 Euro.[3]

Vorgängerhaus

Das damalige Durchhaus wird urkundlich zum ersten Mal 1374 erwähnt, es dürfte in Besitz von Jans Jan gewesen sein, der es zehn Jahre später verkaufte - trotzdem hält sich der Namen "der Janin Haus" bis ins 16. Jahrhundert. Im Haus dürfte Met gebraut worden sein, denn es sind Dokumente überliefert, in denen von einer "Weinpresse, und Geschirr, das zu dem Metsieden gehöret" die Rede ist.

1694 gehörte das Haus dem kaiserlichen Rat Johann Ehrenreich Freiherr von Oppl. Er verpfändete es, um das von ihm gegründete Spital finanzieren zu können.[4]

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Leopold Härb

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Das Haus Wollzeile 26 war im 17. Jahrhundert in Besitz von Leopold Härb. Härb, der als Ölerer nach Wien gekommen war, stieg rasch in der Achtung der Bürger auf: Bald nach seiner Ankunft wurde er Methändler, er saß im Äußeren Rat, war Spitalmeister im Bürgerspital, Stadtgerichtsbeisitzer und schlussendlich Mitglied des Inneren Rates.

Sein Privatleben dürfte sich weniger erfolgreich gestaltet haben: Keine seiner Frauen erlebte die Ehe längere Zeit. Die erste, Regina, starb nach drei Jahren, die nächste nach sechs (Margarethe), die dritte, Ottilia, ebenfalls nach drei Jahren. Im selben Jahr (1606) heiratete er schließlich Margaretha, die Witwe des Mathes Hundsbichler, die scheinbar länger überlebte.

Neben dem Haus in der Wollzeile besaß Härb noch andere Häuser, wie den Fischhof 3 und Wollzeile 1.[5] |}



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Quellen

  1. http://www.architektenlexikon.at/de/1061.htm
  2. Christa Veigl: In Wiener Geschichtsblätter, 64. Jahrgang, Heft 3/2009, Ornamente für die Ewigkeit, S.30
  3. https://www.architektur-aktuell.at/projekte/driendl-heiss-uhl-penthouse-revitalisierung-riemergasse-wien-neubelebung-zum-Gesamtkunstwerk
  4. Carl August Schimmer: Ausführliche Häuser-Chronik der innern Stadt Wien, mit einer geschichtlichen Uebersicht sämmtlicher Vorstädte und ihrer merkwürdigsten Gebäude, Kuppitsch, 1849, S. 160
  5. Johannes Pradel: Die Wiener Ratsbürger im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. Diss. Univ. Wien. Wien 1972, Bd. 2, S. 275 f.