Rabensteig 8

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Haus: Rabensteig 8 Grund-Informationen
Aliasadressen =Rabensteig 8, =Franz-Josefs-Kai 27
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 482 (tw. 483) | vor 1821: 518 | vor 1795: 658
Baujahr 1902
Architekt Anton Klement, Julius Goldschläger


Das Wohnhaus Samuel und Wilhelm Schallinger - Architektur und Geschichte

Das Wohnhaus Samuel und Wilhelm Schallinger wurde 1901/1902 von Julius Goldschläger erbaut. [1] An seiner Stelle standen ehemals zwei Häuser (Stadt 482 und 483), die Grundstücksgrenzen haben sich jedoch gegenüber damals verschoben. Einst verlief hier nämlich ein steiles Gässlein, das "Am Bergl" genannt wurde, durch den Neubau verschwand diese Gasse.

Vorgängerhäuser

Haus 483 und 482

Das ehemalige Haus 483 wurde bereits 1436 erstmals in Urkunden genannt, 1894 kaufte es Hans Düring. 1536 gelangte es - wie das Nebenhaus (Rotenturmstraße 29, ehemals Stadt 482) - an Michael Schabenrüssel, weshalb für diese Häuser die Bezeichnung "Schabdenrüssel-Haus" auftaucht. Zwischen 1765 bis 1767 war das Haus Stadt 482 im Besitz des Frauenklosters zu St. Josef (Siebenbüchnerinnenkloster).

Haus 483 wurde nach dem Kauf Schabenrüssels als Einkehrhaus für böhmische Reisende genutzt, weshalb es auch als "hospizium Schabenruessl" aufscheint.

Das Kaffeehaus des Johann Baptist Dukati

Johann Baptist Dukati (Ducati) (* 1731, † 2. April 1795) eröffnete 1786 in diesem Haus im ersten Stock ein Kaffeehaus mit Billardzimmer und zwei Raucherzimmern. Schnell war das Lokal Treffpunkt der Wiener Gesellschaft, sodass Dukati auch am Graben 10 und in der Grünangergassen Filialen eröffnete. Die Mieten waren jedoch so teuer, dass er - trotz gutem Besuch - verarmt starb.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohn- und Sterbehaus Maria Theresia Paradis

Persönlichkeit Maria Theresia Paradis
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In dem Haus starb die blinde Pianistin & Komponistin Maria Theresia von Paradis (* 15. Mai 1759, Rabensteig 6, † 1. Februar 1824, ebenhier). Von Paradis erblindete erst mit drei Jahren, heute vermutet man, dass es sich um eine psychische Erkrankung handelte. Zahlreiche Versuche damals berühmter Ärzte, ihr wieder die Sehkraft zurück zu geben, scheiterten. Nur einem Arzt – Franz Anton Mesmer – gelang es für kurze Zeit, dass Maria Theresia wieder sehen konnte, nachdem die Erblindung wieder zurückkam, wurde er von seinen Kollegen diffamiert und musste Wien verlassen.

Mozart und Salieri schrieben für sie Klavierkonzerte, 1808 gründete Maria Theresia von Paradis in diesem Haus ein Institut für die musikalische Erziehung von Kindern ("Musikalische Bildungsanstalt für Frauen"), an dem sie junge sehende und blinde Frauen in Klavier, Gesang und Musiktheorie unterrichtete. Die Musikerin wurde auf dem Sankt Marxer Friedhof beigesetzt.

Nach ihr ist die Paradisgasse im 19. Bezirk benannt

Wohnhaus des Valentin Schmidt

Persönlichkeit Valentin Schmidt
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Kaiser Ferdinand I. plante die Regulierung des wilden Donauarms. Dafür holte er Valentin Schmidt, den Loch - und Wasserbau-Spezialisten - nach Wien, der mit seiner monströsen Schaufelmaschine das Flussbett aushöhlen sollte. Das Vorhaben erregte großes Aufsehen, die eigentliche Regulierung fand jedoch erst später, unter der Amtszeit von Kaiser Rudolf II. statt. Schmidt wohnte 1555 in diesem Haus.

Lokale

Das Krah Krah und das Casablanca

Das Krah Krah
Das Casablanca

Die zwei bekannten Lokale "Krah Krah" und "Casablanca" sind ebenfalls in dem Haus.

Shopping

Wer mal in den Regen kommt und ungeschützt ist, findet hier sofort Abhilfe: denn hier befindet sich ein originelles Geschäft, das Regenbekleidung und Schirme bietet. [2]



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Quellen