Passauer Platz

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Passauer Platz

Wien 01 Passauer Platz b.jpg

Bezirk 1., Innere Stadt
Benennung 1902
Benannt nach Passauer Hof
Straßenlänge 131,48 Meter [1]
Gehzeit 1,58 Minuten
Vorherige Bezeichnungen Salvatorgasse


Namensgebung und Geschichte

Der Platz wurde erst 1902 nach dem Unteren Passauer Hof benannt .

Das Bistum Passau war im Mittelalter das größte im Heiligen Römischen Reich und umfasste 42.000 Quadratkilometer. Dieses Bistum besaß auch das Areal mit der Kirche Maria Am Gestade, ab 1469 trennte sich die Erzdiözese Wien von Passau, der Prozess konnte erst 1805 abgeschlossen werden.

Ehemals war die Gasse ein Abschnitt der Salvatorgasse, im Laufe der Jahrhunderte wurde sie abwechselnd in diese einbezogen und wieder herausgelöst.

Ausgrabungen

An der hier gelegenen Donauabbruchkante war sowohl die Grenze des römischen Legionslagers als auch die Grenze der Siedlungsausdehnung im 12. Jahrhundert (vor der ersten Stadterweiterung). Dementsprechend fand man bei Ausgrabungen Nachweise für römische und mittelalterliche Besiedlung.

Ausgrabungscode zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
193101 römisch/Mittelalter Im Jahr 1931 wurden die Fundamentmauern der Kirche Maria am Gestade untersucht. Ein Teil der nördlichen Kirchenfundamente gehörte zur römischen Lagermauer.
200301 römisch/Mittelalter/Neuzeit Es erfolgte eine Überprüfung der im Jahr 1931 von E. Polaschek untersuchten Fundamentmauern der Kirche Maria am Gestade. Dabei wurden unter dem Langhaus im Norden mittelalterliche und neuzeitliche Mauerteile festgestellt sowie Teile der spätrömischen Legionslagermauer.
190204 römisch Im Jahr 1902 wurde vor dem Eingang zur Kirche Maria am Gestade ein 2,30 m breites Mauerstück aus Sandsteinen und Ziegeln ausgegraben. Im Legionslagerplan von A. Neumann 1967 ist es als Teilstück der römischen Lagermauer interpretiert.
193702 Mittelalter Im Jahr 1937 fand man bei Wasserleitungsarbeiten eine schräg über die Künette streichende Bruchsteinmauer, untermischt mit Bruchstücken nichtrömischer Mauerziegel.
190312 unbestimmt Beim Erdaushub für eine Kabelleitung geriet man auf den später verschütteten alten Abhang zur Donau, dessen Böschung bis 80 cm Tiefe freigelegt und mit einer 30 cm dicken Lage festgestampften Ziegelmehls und klein geschlagener Keramik (Ziegelsplitt-Estrich?) vorgefunden wurde.
190101 römisch Im Jahr 1901 fand man beim Demolieren der Häuser zwei jeweils 2 m starke Mörtelmauern, in welchen die Überreste eines Zwischenturmes der römischen Lagermauer vermutet wurden. Man fand auch Keramik, eine Münze und eine Lanzenspitze.

Häuser des Platzes



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at