Maria-Theresien-Platz

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Maria-Theresien-Platz

Vienna - View of Maria Theresien-Platz and the Kunsthistorisches Museum - 6291.jpg

Benennung 1888
Benannt nach Denkmal Maria Theresias
Straßenlänge 321,81 Meter [1]
Gehzeit 3,88 Minuten
Vorherige Bezeichnungen keine - Glacis

Namensgebung und Geschichte

Der Platz wurde 1888 nach dem hier aufgestellten Denkmal Maria Theresias benannt.

Er liegt zwischen Kunsthistorischen (1891 eröffnet) und Naturhistorischen (1889 eröffnet) Museum. Derzeit steht in Diskussion, den Platz zu unterkellern, um Ausstellungsräume zu schaffen, aber auch, um den Touristenbussen eine Parkmöglichkeit zu bieten.

Maria-Theresien-Park

Zwischen den beiden Museen erstreckt sich eine 30.000 qm große Parkanlage. In den Zentren der vier Rasenflächen befinden sich die Tritonen- und Najadenbrunnen, die zwischen 1887 und 1890 von Anton Schmidgruber, Hugo Haerdtl und Edmund Paul Andreas Hofmann von Aspernburg geschaffen wurden. Das Zentrum bildet das Denkmal der Maria Theresia.

Der Park war als Bestandteil des Kaiserforums geplant, das dann nicht zustande kam. Die Eröffnung des Parks fand 1888 zeitgleich mit der Enthüllung des Denkmals statt. 1890 wurde schließlich die Rossebändiger-Gruppe aufgestellt. die Enthüllung der vier Brunnen fand 1894 statt.

Das Maria-Theresien-Denkmal

Das Denkmal ist das wichtigste Herrscherdenkmal der Habsburgermonarchie in Wien. Carl von Hasenauer gestaltete die Architektur des Monuments, Caspar von Zumbusch arbeitete mit seinem Schüler Anton Brenek vom Modell 1874 an rund 13 Jahre an den Bronzeplastiken, die ein Gesamtgewicht von 44 Tonnen aufweisen. Die Arbeit bedeckt eine Grundfläche von 632 Quadratmetern und ist 19,36 Meter hoch.

Die Statue der Maria Theresia ist 6 Meter hoch und besteht aus Mauthausner Granit. Sie hält in ihrer linken Hand ein Zepter und die pragmatische Sanktion, mit der Rechten grüßt sie das Volk. Die Herrscherin wird von vier weiblichen Allegorien umringt, die die vier Kardinaltugenden darstellen: Die Gerechtigkeit, die Kraft, die Milde und die Weisheit.

An den vier Seiten des Sockels befinden sich Reliefs und ein davor stehendes Reiterstandbild, das jeweils mit der Abbildung in Zusammenhang steht.

Die Berater der Maria Theresia

Wien Maria-Theresien-Denkmal Wenzel Anton Kaunitz.jpg

Die Berater der Erzherzogin werden von Wenzel Anton Kaunitz als Statue und Johann Christoph Bartenstein, Gundaker Thomas Graf Starhemberg und Florimond Claude von Mercy-Argenteau im Relief dargestellt, im Hintergrund sieht man die Gloriette (im Garten von Schloss Schönbrunn).

Die Verwaltung

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Für die Verwaltung steht die Statue des Friedrich Wilhelm von Haugwitz, das Relief stellt Antal Grassalkovich I., Samuel von Brukenthal, Paul Joseph von Riegger, Karl Anton von Martini und Joseph von Sonnenfels in einem Beratungszimmer in der Hofburg dar.

Das Militär

Josef Wenzel von Liechtenstein statue.jpg

Das Militär wird von der Statue des Josef Wenzel I. symbolisiert, das Relief zeigt mit Franz Moritz von Lacy, Andreas Hadik von Futak und Franz Leopold von Nádasdy vor der Burg in Wiener Neustadt, in der 1752 die Theresianische Militärakademie eingerichtet worden war.

Wissenschaft und Kunst

Maria-Theresien-Denkmal Wien - van Swieten, Eckhel, Pray Gluck, Haydn, Mozart 2008.jpg

Die vierte Staute schließlich zeigt den Arzt Gerard van Swieten (Statue), auf dem Relif sieht man den Numismatiker Joseph Hilarius Eckhel, den Historiker György Pray und die Komponisten Christoph Willibald Gluck, Joseph Haydn und den als Kind dargestellten Wolfgang Amadeus Mozart vor der Alten Universität.

Reiterstandbilder

Die vier Reiter

An den vier Ecken des Sockels bewachen vier Reiter die Erzherzogin:

Zur Enthüllung des Denkmals am 171. Geburtstag der Kaiserin fand am 13. Mai 1888 ein großer Festakt statt. Vor dem Denkmal war dazu in einem Festzelt eine Kaiserloge errichtet worden, in der die gesamte kaiserliche Familie an der Zeremonie teilnahm. Der Wiener Erzbischof Kardinal Cölestin Josef Ganglbauer zelebrierte mit 20 anderen Bischöfen ein feierliches Tedeum, Generäle waren in weißen Waffenröcken mit Ordensbändern anwesend, Militär sicherte den Platz. Bei der Enthüllung des Denkmals läuteten alle Kirchenglocken Wiens.

Kaiserin Elisabeth nahm als 51-Jährige am Festakt teil und verfasste darüber ein Gedicht, das erst Jahrzehnte später publiziert wurde. Sie sah das Ereignis durchaus kritisch

Die Rossbändiger

Die zwei Stauten wurden 1892 von Theodor Friedl, einem Schüler von Anton Dominik Fernkorn, und Georg Jahn geschaffen. Die eine stellt einen Germanen dar, der sein Pferd bändigt, die andere einen Römer.[2]

Die Tritonen- und Najadenbrunnen

Gemeinsam ist den vier Brunnen, dass in kreisrunden Becken Figurengruppen aus Carrara-Marmor stehen. Die Felsformationen bestehen aus Konglomeratgestein, alle vier Brunnen weisen diagonale Wasserspeier auf. Auf Seite der Museumstraße, beim KHM (Südwest-Seite), steht der Brunnen von Edmund Paul Andreas Hofmann von Aspernburg. Die beiden Brunnen auf Seite des Burgrings wurden von Anton Schmidgruber geschaffen. Hugo Haerdtl schuf den Brunnen beim Naturhistorischen Museum. Er ist der einzige, dessen Figuren eine erotische Szene darstellen.

Weihnachtsdorf

Jährlich findet hier ein Adventmarkt statt, bis 1.1. des folgenden Jahres wird der Platz zum Silvesterdorf. In den kleinen Ständen zwischen den beiden Museen werden Geschenkideen und traditionelles Kunsthandwerk angeboten, regelmäßig treten Blasmusikkapellen, Gospelchöre und Turmbläser auf.

Häuser des Platzes



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 56