Fahnengasse
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Fahnengasse | |
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Benennung | 1898 |
Benannt nach | Fahnentumult |
Straßenlänge | 64,62 Meter[1] |
Gehzeit | 0,78 Minuten |
Vorherige Bezeichnungen | Brunngässl, Liechtensteinisches Gässchen |
Namensgebung und Geschichte
Die 53 Meter kurze Fahnengasse wurde 1898 nach dem "Fahnentumult" benannt, der sich hier 100 Jahre zuvor abgespielt hatte.
Früher lag die Gasse etwas südlicher, ihr Verlauf änderte sich durch die Bebauung. Im Mittelalter war sie noch Teil der Wallnerstraße, dann hieß sie, nach dem hier gelegenen Palais Liechtenstein, Liechtensteinisches Gässchen und war eine Sackgasse. Als das Palais Liechtenstein abgerissen wurde, wurde auch der Straßenverlauf an die heutige Form angepasst.
1786 ist der Name "Brunngässl" dokumentiert, nach einem Brunnenhaus, das zu einer Badestube namens "Kanzlerin" gehörte.
In der Mitte der Fahnengasse liegt der Abgang zur U-Bahn-Station (U3) mit der Station Herrengasse.
Der Fahnentumult
Jean Baptiste Bernadotte, der spätere König von Schweden und Norwegen, hatte als Französischer Gesandter das Geymüllerpalais, heute Wallnerstraße 8 gemietet. Baron Wimmer hatte ihm großzügig die Räume überlassen.
Am 13.4.1798 hisste der Gesandte die Trikolore, die damals gerade erst 4 Jahre alt war (1792 wurde die heutige Anordnung der Farben Blau - Weiß - Rot festgelegt, die für Paris (blau-rot) und dem königlichen Weiß der Bourbonen stehen). Grund war eine Feier zur Französischen Revolution. Die Wiener Bevölkerung fasste die Fahne als Provokation auf und stürmte das Gebäude. Am nächsten Tag noch musste Bernadotte Wien verlassen. Zur Erinnerung an den Tumult wurde die Brunnengasse noch im gleichen Jahr umbenannt.
Häuser der Gasse
- Fahnengasse 1, Herrenhof
- Fahnengasse 2, Hochhaus
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Quellen
- ↑ Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at