Kriminalfall: Richard Singer - der Triebtäter und Mädchenmörder

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KRIMINALFALL: Richard Singer - der Triebtäter und Mädchenmörder was ist hier zu finden
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Verbrechen: Vergewaltigung und Mord

Mord in der Weihburggasse, der angebliche Textilhändler spricht Mädchen auf der Straße an und bringt sie um


Die 18 jährige Gemma Matyas kam aus dem gutbehüteten Heim in Hartberg für einige Wochen nach Wien, um einen Kurs zu absolvieren. Am Sonntag den 10.3.1929 wurde sie von einer Freundin zu einem Kinobesuch im Gartenbau Kino überredet. Nach der Vorstellung trennten sie sich und Gemma schlenderte durch die Stadt Heim. Am Weg wurde sie von einem Mann angesprochen, der sich als 38-jähriger Textilhändler Richard Singer vorstellte. Er fragte das hübsche Mädchen, ob es vielleicht Arbeit suche, und als sie freudig bejahte, führte er sie – zur Erledigung der Formalitäten in sein Büro in die Weihburggasse 21.

Kaum dort angekommen, wunderte sich Gemma noch über das schmutzige und unaufgeräumte „Büro“, da hatte Singer bereits die Türe verschlossen und bedrängte sie.

Er riss ihr die Kleider vom Leib und versuchte sie zu vergewaltigen, sie erwischte jedoch ein Küchenmesser und verteidigte sich. Singer entriss ihr das Messer und verletzte sie, sodass Gemma in Ohnmacht viel. Schnell sperrte er sie in eine kleine fensterlose Garderobe, bis sie um Hilfe riet. Da machte er kurzen Prozess und schnitt ihr die Kehle durch. Es war aber schon zu spät: die Nachbarin hatte die Hilfeschreie gehört und überzeugte den Hausmeister gemeinsam zur Wohnung des unbeliebten Nachbarn zu gehen. Nachdem beiden der Zutritt in die Wohnung verweigert wurde, verschaffte sich die Polizei Eintritt und fand das blutüberströmte, gefesselte nackte Mädchen. Außerdem entdeckte die Polizei, dass Singer im Keller bereits ein Grab für sein Opfer geschaufelt hatte.

Gemma war noch am Leben und wurde rasch ins Krankenhaus gebracht, konnte noch den Tathergang schildern und starb kurz nach der Not-OP.

Richard Singer, der als gefährlicher Triebtäter galt und bereits mehrerer Opfer hatte, wurde zu 16 Jahren Haftstrafe verurteilt. 1941 ist er in Stein an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. [1]



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Quellen

  1. Harald Seyrl: Tatort Wien, 2. Band, Die Zeit von 1925 - 1944, Wien, S. 15