Kriminalfall: Der Briefbomben-Attentäter Franz Fuchs

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Verbrechen: Verrat und Verschwörung.

Der Briefbombenattentäter, der auch Bürgermeister Zilk schwer verletzte


Franz Fuchs, geboren am 12.12.1949 im steirischen Gralla, war Vermesungstechniker und hatte aufgrund seiner Ausbildung ein Grundwissen in Physik, Chemie und Elektrotechnik. Nach einer gescheiterten Ehe mit einer Slowenin begann er Ausländer zu hassen und trat der rechtsextremen Szene bei. Anfang der 1990er fasste er den Plan, sich an allen Ausländern und Unterstützern von Einwanderern zu rächen und vertiefte seine technischen Kenntnisse.

Am 5.12.1993, gegen 19 Uhr abends, öffnete Helmut Zilk in seiner Wohnung in der Naglergasse 2 einen Brief – sofort explodierte dieser. Zilk verlor dabei zwei Finger seiner linken Hand.

Das war Fuchs jedoch nicht genug, er hielt mit Bekenner-Briefen die Bevölkerung in Atem, die angeblich von der Bajuwarische Befreiungsarmee, kurz BBA seien. Bei einem weiteren Attentat im August 1994 wurde ein Sprengsatz an einem deutsch-slowenischem Gymnasium in Klagenfurt entdeckt. Dem Polizisten, der die Bombe entschärfen wollte, wurden beide Hände bei der Explosion abgerissen. Der Beamte, Theo Kelz, bekam sechs Jahre später bei einer medienwirksamen OP Spenderhände.

Weitere Anschläge folgten, wie die auf ein Roma-Dorf bei Oberwart (hier starben vier Roma), oder auf einen Müllmann, der einen Sprengsatz beseitigen wollte; auf die dunkelhäutige Arabella Kiesbauer und auf den stellvertretenden Bürgermeister von Lübeck. In Summe verschickte er 28 Briefbomben und verletzte damit 17 Menschen schwer, vier tötete er.

Am 1.10.1997 erhielt die Funkstreife in Gralla den Hilferuf von zwei Autofahrerinnen. Sie wurden von einem unbekannten Auto verfolgt, das immer wieder Signale mit der Lichthupe gab. Die Polizei fand das angegebene Auto und hielt den Fahrer auf, der sich als Franz Fuchs herausstellte. Fuchs stieg mir einem länglichen Gegenstand aus dem Auto – der sofort explodierte. Fuchs verlor dabei beide Hände, ein Polizist wurde am Auge verletzt.

Bei der Verhandlung fiel Fuchs immer wieder durch rechtsextreme Zwischenrufe auf, bis er vom Gericht ausgeschlossen wurde. Er wurde zu einer lebenslänglichen Haftstrafe im Gefängnis Graz-Karlau wegen vierfachem Mord, mehrfach versuchtem Mord und schwerer Körperverletzung verurteilt.

In dem Gefängnis für psychischerkrankte Rechtsbrecher erhängt er sich am 26.2.2000. Er hatte dazu - wie die Presse berichtete - mit seinen Zähnen das Kabel aus seinem Rasierapparat gelöst, dieses geschickt mit seinen Armstumpfen zu einer Schlinge geflochten und an einem Haken, an dem eigentlich ein Kästchen gehangen war, befestigt.



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