Judengasse 4-6

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Haus: Judengasse 4-6 Grund-Informationen
Aliasadressen =Judengasse 4-6
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 501, 502 | vor 1821: 535, 536 | vor 1795: 501, 502
Baujahr 1951
Architekt Fritz Waage


Das Haus, Irene-Harand-Hof - Architektur und Geschichte

An der Fassade des Hauses ist die Heilige Barbara zu sehen. Sie gab es schon auf dem Haus, das vor diesem hier stand (also vor 1852), dem Lazenhof. Ein Schild an der Mauer weist darauf hin, dass Wolfgang Laz bzw. Lazius im Jahr 1514 geboren wurde. Er war Rektor der Universität, Leibarzt von Kaiser Ferdinand, Direktor des Münzamtes und Hofhistoriker. Wolfgang Laz ist in der Peterskirche begraben.

Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Gemeindebau, der 22 Wohnungen bietet. [1]

Vorgängerhäuser

Haus 501 (Judengasse 4) war im 16. und 17. Jahrhundert im Besitz der aus Ungarn stammenden Bürgerfamilie "Fockhy".

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Irene Harand

Persönlichkeit Irene Harand
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In dem Haus war auch Irene Harand aktiv. Harand war eine Widerstandskämpferin, die bereits Anfang der 30er Jahre gegen den Antisemitismus kämpfte und eine eigene Partei (Österreichische Volkspartei – die jedoch nichts mit der ÖVP zu tun hat) gründete. Die Harand-Bewegung hatte zwischen 1933 und 1938 mehrere Tausend Mitglieder, nach Erscheinen ihres Buches „Sein Kampf. Antwort an Hitler“ wurde ein Kopfgeld in der Höhe von 100.000 Reichsmark auf sie ausgesetzt. Ihre Bücher wurden in Salzburg offiziell verbrannt, sie selbst flüchtete in die USA, wo sie 1975 starb.

Seit 1990 ist das Haus nach ihr benannt (Irene-Harand-Hof).

Wohn- und Sterbehaus des Bürgermeisters Daniel Fockhy

Persönlichkeit Daniel Fockhy
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Der Kaufmann Daniel Fockhy (8. März 1626 Wien, † 23. März 1695 Kienmarkt, ebenhier) machte sich 1679 als Kontrolleur der Lazarette während der Pestepidemie einen Namen. 1683, als Wien abermals durch die Türkenbelagerung schwerer Not ausgesetzt war, leitete Fockhy die Bürgerwehr und verteilte gemeinsam mit Jakob Daniel Tepser die Essensrationen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Fockhy 1688 zum Wiener Bürgermeister gewählt wurde. Er führte in seiner Amtszeit in Wien die erste öffentliche Beleuchtung ein, und erließ die erste Feuerordnung. Neben dem Haus in der Judengasse 4 besaß er auch das Haus "Zum goldenen Wolfen" in der Alservorstadt und den Galvagnihof. Nach ihm ist die Fockygasse im 12. Bezirk benannt.

Ausgrabungen

Adresse Ausgrabungscode zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
Judengasse 4-6 195102 römisch/Mittelalter Beim Neubau des Hauses wurden römische und mittelalterliche Mauern sowie ein Estrich aufgedeckt. Unter den Fundstücken waren neben Verputzmaterial auch Ziegel der 14. Legion.

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Quellen