Stadtpark - Route Teil 2

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THEMA: Teil 2 - Route durch den Stadtpark was ist hier zu finden
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Teil Zwei der Route führt von der Blumenuhr nahe der Johann-Strauß-Wiese bis zum Wienfluss und dessen Strandpromenade, die von Ohrmann gestaltet wurde.



Station 12 - Blumenuhr

Die Blumenuhr wird angelegt

Ein besonderes Werk der Gärtner der Stadt Wien ist die jährlich neu geschaffene Blumenuhr vor dem Kursalon Hübner. Erstmals wurde das riesige Beet in Form einer Uhr angelegt, als das Wetterhäuschen nach der Renovierung im Jahr 1995 wieder eröffnet wurde. [1]

Station 13 - Franz Lehar-Denkmal

THEMA: Franz Lehar-Denkmal Daten Beschreibung
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Enthüllung:1980
Künstler: Franz Anton Coufal

Der Komponist Franz Lehar ist hier in Form einer Steinbüste dargestellt. Umrahmt ist der Kopf von kubischen Steinblöcken und einem Blumenbeet.

Station 14 - Kursalon Hübner

Haus: Stadtpark - Route Teil 2 Grund-Informationen
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Aliasadressen =Johannesgasse 33
Ehem. Konskriptionsnummer keine - Glacis
Baujahr 1865-67
Architekt Johann Garben, Friedrich Stach


An der südwestlichen Grenze des Parks befindet sich der Kursalon Hübner, der am 8. Mai 1867 eröffnet wurde. Er ist ein Werk von Johann Garben (den Wettbewerb dazu hatte eigentlich Otto Wagner gewonnen), der die Gestaltung im Stil des Renaissance vornahm. [2] In der Zeit der Brüder Strauß wurde der Kursalon für Tanzveranstaltungen und Konzerte genutzt, auch heute kann man in warmen Monaten Konzerte genießen.

Dass in der Bauzeit einiges an Fehlern passiert ist, beweist ein satirischer Artikel im "Humoristischen Volkskalender" von 1867: "Der neue Kursalon ist ein würdiges Seitenstück zur Aspernbrücke deren Niveau man erst nach Vollendung des Baues, anstatt - wie sonst üblich - am Beginn desselben bestimmte. Unwissende Laien haben damals gewähnt, der Leiter des Brückenbaus habe auf die Niveaubestimmungen einfach vergessen und haben dabei selbst vergessen, dass das echte Genie nicht den breitschienigen Weg der Gewohnheit geht, sondern absichtlich die schwierigsten Bahnen einschlägt. Solche Alltagsleute begreifen auch den Bau des Kursalons nicht und glaubten, der Leiter desselben hätte auch die Wasserleitung vergessen und beharrten selbst dann noch auf ihrer irrigen Ansicht, als sie die Fußböden des Kursalons aufreißen sahen, unter ewelche nun die Wasserleitung gelegt wurde. [3]

Im alten Wien kursierte auch das Gerücht, dass der Kursalon seinen Namen daher hätte, weil hier noch nach 1848 Ziegen in freier Natur gemolken wurden. Die warme Ziegenmilch galt als Heilmittel für Lungenkranke... [4]

Freiluftkino Stadtpark

1925 befand sich im Kursalon Hübner ein Freiluftkino.

Station 15 - Hans Canon-Denkmal

THEMA: Hans Canon-Denkmal Daten Beschreibung
Hans Canon - panoramio.jpg

Enthüllung:1905
Künstler: Rudolf Weyer

Ecke Parkring/Johannesgasse entdeckt man das Denkmal des Malers Hans Canon (eigentlich: Johann von Strasiripka, * 13.3.1829 in Wien, + 12.9.1885). Die Bronzefigur auf dem wuchtigen Sockel wurde 1905 von Rudolf Weyer geschaffen. Gestiftet wurde es von Kunstmäzenen, hergestellt wurde es in der Wiener k.k. Kunsterzgießerei.

Auf dem Sockel des Denkmals finden sich zwei Inschriften: "CANON" und "R. WEYR". Die Enthüllung des Werks fand am 27.10.1905 statt.

Station 16 - Johann-Strauß-Denkmal

THEMA: Johann-Strauß-Denkmal Daten Beschreibung
Das Johann Strauß Denkmal im Wiener Stadtpark (15340084335).jpg

Enthüllung:1921
Künstler: Edmund Hellmer

In dem Rundbogen aus Laaser Marmor, der mit tanzenden Relieffiguren geziert ist, steht die Bronzestatue von Johann Strauß Sohn. Das wohl berühmteste Denkmal von Wien wurde von Edmund Hellmer geschaffen und 1921 feierlich, unter musikalischer Begleitung der Wiener Philharmoniker, enthüllt. Schon damals war die Statue vergoldet, das Edelmetall wurde jedoch 1935 entfernt. Erst 1991 wurde das ursprüngliche Aussehen wieder hergestellt, im Jahr 2011 wurde das Denkmal (um 300.000 €) abermals renoviert. Von dem Denkmal gibt es auf der ganzen Welt Kopien, so steht in Osaka eine (Japan, im Zuge der Expo 1990 aufgestellt), in Kunming (China, ebenfalls für die Expo 1999 angefertigt) und in Havanna (Kuba, seit März 2002).

Die Stadt Wien ermöglicht, mittels WebCam jederzeit einen Blick auf den Komponisten zu werfen, alle 10 Minuten wird ein neues Bild von der Statue aufgenommen: https://www.wien.gv.at/webcam/stadtpark/index.html

Unmittelbar hinter dem Denkmal steht das Naturdenkmal Nummer 276, ein "Japanischer Schnurbaum". Er wurde am 16.12.1941 als schutzwürdig eingestuft.

Station 17 - Donauweibchen-Brunnen

THEMA: Donauweibchen-Brunnen Daten Beschreibung
Wien-Innere Stadt - Stadtpark - Donauweibchen-Brunnen.jpg

Enthüllung:1858
Künstler: Hanns Gasser

Neben dem Kursalon Hübner steht der Donauweibchen-Brunnen. Der Brunnen war der erste figurale Schmuck, der im Stadtpark am 30.9.1865 aufgestellt wurde. Er wurde bereits 1858 im Auftrag der Stadt Wien vom Maler und Bildhauer Hanns Gasser geschaffen (das Honorar betrug dafür 5.690 Gulden) und war im österreichischen Kunstverein ausgestellt.

Eigentlich war der gedachte Ort für die Aufstellung der Fischhof (beim Hohen Markt), wo die Donaufischer ihre Beute zum Verkauf anboten. Der Brunnen sollte aus Anlass des Baues der ersten Wiener Hochquellwasserleitung aufgestellt werden (1862), lagerte dann jedoch 2 Jahre im städtischen Materialdepot.

Da die Marmorstatue im 2. Weltkrieg schwer beschädigt wurde, ersetzte der Bildhauer Fellinger 1948 sie durch die heutige, aus Carraramarmor wurde Stein. Eine Kopie der Brunnenfigur steht im Hotel Imperial.

Die Quellennymphe steht auf einem Podest, aus dem vier Kopfmasken Wasser speien. In den Falten ihrer Kleidung hängen zwei Fische, zu ihren Füßen lehnt das Wiener Wappenschild.

Station 18 - Anton Bruckner-Denkmal

THEMA: Anton Bruckner-Denkmal Daten Beschreibung
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Enthüllung:25.10.1899
Künstler: Viktor Tilgner

Bruckner-Denkmal, Originalgestaltung

Die Bronzebüste des Komponisten Anton Bruckner (4.9.1824 – 11.10.1896) steht in unmittelbarer Nähe des Brunnens „Befreiung der Quelle“. Geschaffen wurde die Büste von Viktor Tilgner, der Marmorsockel (original von Fritz Zerritsch) ist von Stefan Kamenyeczky.

Enthüllt wurde die Statue am 25.10.1899, also schon drei Jahre nach Bruckners Tod. Der Komponist saß für die Abbildung nach Verleihung des Ehrendoktorats selbst Modell.

Schon damals stand das Monument im Stadtpark, umgeben von einem schmiedeeisernen Jugendstilgitter, wurde aber durch einen Akt des Vandalismus schwer beschädigt und dann im Garten der Hochschule für Musik im 3. Bezirk aufgestellt. Erst 1988 fand eine Kopie des Denkmals wieder seinen ursprünglichen Aufstellungsort, das Original lagert derzeit im Depot des Bundesdenkmalamts im Arsenal.

Der heutige Sockel ist schlicht gehalten, der Originalsockel von Franz Zerritsch mit einer aufschauenden Muse war weitaus phantasievoller gestaltet. [5], [6], [7]

Station 19 - Emil Jakob Schindler-Denkmal

THEMA: Emil Jakob Schindler-Denkmal Daten Beschreibung
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Enthüllung:14.10.1895
Künstler: Edmund Hellmer

Die Statue für den Maler Emil Jakob Schindler (1842 - 1892) wurde 1895 von Edmund Hellmer geschaffen und am 14. Oktober 1895 enthüllt. [8] Emil Jakob Schindler war der Vater von Alma Mahler, er starb jung an einer Blinddarmentzündung, die er ignoriert hatte.

Der impressionistische Landschaftsmaler ist sitzend, mit einem kleinen Blumenstrauß in der rechten Hand, dargestellt. Unter seiner linken Hand ist eine Malerpalette zu sehen, ein Hinweis auf seine Kunst. Links daneben findet sich die Signatur des Bildhauers Hellmer. [9]

Das Denkmal musste mehrfach renoviert werden, da es durch Vandalismus beschädigt wurde: Erst wurde ein Daumen abgebrochen, dann der ganze Unterarm.

Station 20 - Stadtparksteg

Der Stadtparksteg

Die Fußgängerbrücke (auch Fahrräder dürfen hier fahren) im Stadtpark verbindet den Kinderpark im 3. Bezirk mit dem Stadtpark des 1. Bezirks und führt über den Wienfluss.

Der erste Stadtparksteg wurde 1863 errichtet, als der Stadtpark angelegt wurde. Zur Errichtung wurden Teil der Tegetthoffbrücke verendet, die erst fünf Jahre zuvor fertig gestellt worden war und nun nicht mehr erforderlich war. Sie erhielt auch deren Namen - "Karolinenbrücke". Durch die Wienflussregulierung musste die Brücke zwischen 1894 und 1902 angehoben werden.

1945 wurde die Brücke zerstört, lange Zeit gab es hier nur eine provisorische Holzüberführung.

1985 bis 1987 wurde die Brücke in ihrer heutigen Gestalt errichtet. Die Ausführung übernahm die Waagner Biro AG unter der Anleitung des Architekten Hermann Czech. Die neue Brücke bietet in der Mitte eine Aussichtsplattform.

Station 21 - Befreiung der Quelle

THEMA: Brunnen, Befreiung der Quelle Daten Beschreibung
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Enthüllung:16.11.1903
Künstler: Josef Heu

Detail des Brunnens, Figuren mit Quelle

Gegenüber der ehemaligen Meierei steht - gleich beim Wienfluss - ein Brunnen mit symbolischen Figuren und zwei Stiegen, die zur Promenade hinunterführen.

Man sieht zwei männliche Kolosse, die versuchen, einen Stein hochzuheben, um dadurch die Quelle zu befreien. Aus dem entstandenen Spalt tritt bereits Wasser, das in ein tiefergelegenes ovales Becken fließt. Das Becken fasst 4 Kubikmeter Wasser.

Das Steinmal aus Leithakalk wurde 1903 von Josef Heu im Jugendstil / Neoklassizismus anlässlich der 8. Frühjahrsausstellung der Künstlervereinigung Hagenberg geschaffen (enthüllt am 16.11.1903).

Station 22 - Gärtner-Unterkunft

Die neue Gärtnerunterkunft, die 2009 errichtet wurde, erregte ziemlich viel Unmut - sowohl bei dem Architekten (Mayrhofer) selbst, da seine Planungen nur halbherzig umgesetzt wurden, als auch bei der Bevölkerung, da das Projekt dreimal so viel gekostet hatte, als für so einen Bau üblich gewesen wäre (2.100 € pro Quadratmeter statt 700 €). Mehr dazu unter nextroom

Station 23 - Die "Ohmannsche" Wienflussverbauung

Ohmannsche Wienflussverbauung

Das im Jugendstil gehaltene Ensemble wurde 1903-1906 von Josef Hackhofer und Friedrich Ohmann entworfen. die künstlerische Anlage begleitet den Wienfluss entlang des offenen Flussbetts im Stadtpark und umfasst Pavillons, Steinbänke, eine Brücke und Säulen.

Plan der Erbauung[10]

Den Entwurf hatte ursprünglich der Architekt Krieghammer dazu gemacht, aufgrund seines Todes erging der Auftrag dann an Friedrich Ohmann. Im Sommer 1900 wurde dann Josef Hackhofer als MItarbeiter hinzugezogen.

Geplant waren noch weitere Schmuckelemente, die aber mangels Budget nicht realisiert wurden, so zum Beispiel wasserspeiende Saurier und Elefanten. Über dem Schlussstein des Portals war ein Schleier-Wasserfall geplant, auch auf ihn verzichtete man.

Ohmannsche Wienflussverbauung

Zusammenfassung der Baugeschichte

  • Baubeginn: 21.1.1906 (Bauvergabe)
  • Feierliche Eröffnung: 15. 11.1906
  • Bauherr: Gemeinde Wien
  • Planung und Oberbauleitung: Stadtbauamt
  • Vorentwurf: Rudolf Krieghammer
  • Entwurf und Detailplanung: Friedrich Ohmann, Josef Hackhofer, Stadtbauamt, Ludwig Lepuschitz
  • Örtliche Bauleitung: Stadtbauamt, Martin Paul, Ernst Bollinger
  • Baumeister: F. Marinelli & L. Faccanoni
  • Schlosserarbeiten: Heinrich Sasse
  • Bronzeguss: Wilhelm Lovrek
  • Künstlerische Ausstattung, Bildhauer: Johannes Benk, Johann Bock & Komp, Heinrich Hausleithner, Wilhelm Hejda, Johann Hutterer, Jung & Russ, Franz Klug, Josef Parschalk, Hans Rathausky
  • Baukosten: 556.000 Kronen

Zwischen 2001 und 2007 wurde die gesamte Anlage um 4,6 Mio. Euro renoviert und modernisiert.[11] Grund dafür waren die statischen Probleme, die sich durch den Materialverschließ ergeben hatten. Es wurden daher due Unterkonstruktionen der Stiegenanlagen und die Decken der Gebäude ausgebessert, alle Bauteile wurden isoliert und gegen Feuchtigkeit geschützt, Die Beleuchtung wurde erneuert, alle Steinoberflächen wurden restauriert und schließlich das Rankgerüst saniert.



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Quellen

  1. Karin Artner: Club Carriere, Band 16, Algoprint Verlags AG, 2006, S. 713
  2. http://www.architektenlexikon.at/de/1069.htm
  3. R.v. Waldheim: Figaro. Humoristischer Volkskalender, Wien, Waldheim, 1867, S. 101
  4. Arthur Roessler: Von Wien und seinen Gärten, Buch- und Kunstverlag Gerlach & Wiedling, Wien, 1946, S. 23
  5. http://www.antonbruckner.at/Gedenkstaetten.php?Staette=91&Ortid=101
  6. https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Brucknerdenkmal_(3,_Metternichgasse_8)
  7. Dieter Klein, Martin Kupf, Robert Schediwy: Stadtbildverluste Wien: Ein Rückblick auf fünf Jahrzehnte, LIT Verlag Münster, 2005, S. 239
  8. Friedrich Manz: Wiener kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch für 1918, Wien, Manz-Verlag, 1918, S. 24
  9. Alfred von Baldass: Wien: ein Führer durch die Stadt und ihre Umgebung, ihre Kunst und ihr Wirtschaftsleben, Compassverlag, 1928, S. 202
  10. MA 29, https://www.wien.gv.at/verkehr/brueckenbau/baustellen/wienflussgalerie.html
  11. http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20070724_OTS0036/ohmannsche-wienflussverbauung-neuer-promenadenweg