Hohe Brücke

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Hohe Brücke

Hohe Brücke IMG 5803.JPG

Benennung 1858 (Erstnennung: 1295)
Benannt nach Überspannung der Ottakring, heute Tiefer Graben
Straßenlänge 20,15 Meter[1]
Gehzeit 0,24 Minuten
Vorherige Bezeichnungen Auf der Hohen Brücke


Namensgebung und Geschichte

Die Neue Hohe Brücke überspannt den Tiefen Graben und unterbricht die Wipplingerstraße. Es handelt sich eine Innenstadtbrücke, die heute keinen Fluss mehr überquert, einst floss hier jedoch der Ottakringer Bach, später ein Arm des Alsbachs.

Es handelt sich bei dem heutigen Bauwerk um die dritte Brücke, die wegen des starken Verkehrsaufkommens 1903 neu erbaut wurde. Gestaltet wurde die Jugendstilbrücke von Josef Hackhofer und der Firma Biro. Die Marmorverkleidungen an den Stirnflächen zeigt Abbildungen der beiden Brücken, die ehemals hier standen. Die inneren Seitenwände wurden mit Rollbalken - wie bei Geschäftsportalen - gestaltet, es handelt sich dabei jedoch nur um eine Zierde, die Raumtiefe dahinter beträgt nur einen halben Meter.

Die Brücke ist 15 Meter lang und 16,5 Meter breit, besteht aus sieben Blechträgern und wiegt 107 Tonnen.

Die Brücke wurde seit der Errichtung zweimal renoviert: Zwischen 1979 und 1981 fand eine Generalinstandsetzung statt, 1996 wurde ein neues Beleuchtungskonzept integriert.

Die erste Brücke in der Römerzeit und im Mittelalter

Die Hohe Brücke mit den beiden Statuen im 18. Jahrhundert

Bereits in der Römerzeit befand sich an der Stelle eine Holzbrücke, die den Bach überspannte. 1295 scheint erstmals der Name "Hohe Brücke" auf. Die Brücke endete am Babenberger-Stadttor. Im 15. Jahrhundert hatte die Brücke einen großen Spitzbogen, der mit Moos bewachsen war. An den beiden Seiten der Brücke standen Statuen: Eine Alabaster-Statue des Heiligen Johannes Nepomuk, auf der anderen Seite die des Heiligen Kajetan von Tiene

Die Kapelle

In der Mitte der Brücke war 1725 eine zierliche Kapelle errichtet worden: Die Johannes-Nepomuk-Kapelle (auch Johannes-Kapelle). Auf sechs Marmorsäulen erhob sich eine Kuppel, unter dieser befanden sich dann die beiden Statuen. Errichtet war die Kapelle von den Theatinern (Kajetanern) und 1725 worden, die in der Wipplingerstraße 21 ihr Ordenshaus hatten.

In der Kapelle sollen zahlreiche Wunder geschehen sein, eines davon erzählt Realis:

Die Bekehrung Relevante Orte: Hohe Brücke
Kleiner Hohe Brücke Wien 1725.jpg

Als die Kapelle unsers Heiligen auf der Hohen Brücke fertig geworden, nahm sogleich auch daselbst durch die Vorbeigehenden die Andacht ihren Anfang, und man sah, wie heut zutage noch die Leute vor der Statue des Hl. Johannes auf den Knien liegend, ihr Gebet verrichteten.

Eines Tages ging daselbst ein Jude vorbei, und als er die Schar der Betenden wahrnahm, blieb er stehen und betrachtete eine Zeit lang das Bildnis des Heiligen mit unverwendeten Augen. Ein Christ fragte ihn, was er an dem Heiligen betrachte? Ob er etwas von demselben begehre? Ich habe einen Rechtshandel, sagte er, wider meinen Gegner, der hängt schon lang bei Gericht und wird nicht ausgemacht. Ich habe gehört, dass dieser Heilige viel vermöge. Wenn ich durch seinen Beistand meine Sache behaupte, nehme ich die christliche Religion an, lass mich taufen und will zu Ehren dieses Heiligen eine Statue aufrichten lassen. Kaum war der Andere Tag vorhanden, nahm der lang verschobene Prozess ein gewünschtes Ende, und von der Stunde an trat der Jude zur katholischen Religion über. [2]

Bild der Brücke von 1725, Werk von Salomon Kleiner

Zweite Brücke

Die zweite Brücke

Nachdem die alte Brücke Risse hatte, beschloss man, eine neue zu erbauen. 1858 ersetzte man sie durch eine Brücke im neugotischen Stil. An ihren Enden waren Wappen von Wien und Niederösterreich mit der Jahreszahl der Erbauung angebracht, die Kapelle in der Mitte wurde entfernt.

Die Brücke war gleich lang und breit wie die Vorgängerbrücke, was zu ihrem Abriss 1903 führte.

Gedenktafel

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Hohe Brücke IMG 5795.JPG Hohe Brücke Nach den Plänen

D. Archit-Jos. Hackhofer u.
D. Ober-Ing. Karl Christl
ausgeführt von der
Brückenbau Anst-Anton Biro u.
Hofbaumeister-Heinz Gerl



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Quellen

  1. Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at
  2. A. Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, I. Band, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 65