Heilthumstuhl

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Haus: Heilthumstuhl Grund-Informationen
Heilthumstuhl.jpg
Aliasadressen =Stephansplatz - wahrscheinlich Brandstätte 3
Ehem. Konskriptionsnummer keine - Abriss vor Einführung der Konskriptionsnummern


Der verschwundene Heilthumstuhl

Gegenüber vom Riesentor, an der Einmündung zur Rotenturmstraße, befand sich ein besonderes Haus: ein steinerner Heilthumstuhl. Hier wohnte der Mesner des Doms. Das Haus verband ab 1485 die Brandstätte, mit den hier wohnenden Kaplänen, durch einen großen Schwibbogen. Im ersten Stock des Hauses und in diesem Bogen befanden sich zahlreiche Fenster, hier wurden die Reliquien ("Heiltümer") der Kirche präsentiert, erstmals am 2. April 1486. Viele davon befinden sich heute noch im Dommuseum.

1699 wurde der Heilthumstuhl abgetragen. [1], [2], [3]

Dass der Heilthumstuhl ursprünglich an der heutigen Adresse Brandstätte 3 gestanden haben könnte, könnte eine Notiz beweisen, die 1875 im Jahrbuch der Zentralkommission der Freunde des Denkmals erschien. Hier wird beschrieben, dass im Innenhof des Hauses drei Sandsteinköpfe aufgefunden wurden, die ein Jahr zuvor an der Fassade des Hauses eingearbeitet worden waren (als das Haus erbaut wurde). Als eine Tafel montiert wurde, stieß der Arbeiter auf die eingemauerten, stark übertünchten Skulpturen und "rettete" sie, in dem er sie entnahm und im Hof deponierte. Die drei Männerköpfe stammten von Figuren, die ehemals den Heilthumstuhl geziert hatten. [4]



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Quellen

  1. Livia Cardenas: Friedrich der Weise und das Wittenberger Heiltumsbuch: mediale Repräsentation zwischen Mittelalter und Neuzeit, Lukas Verlag, 2002. 22
  2. A. Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 121 f.
  3. Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien: Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig S. 82
  4. Renata Kassal-Mikula: Steinerne Zeugen, Relikte aus dem Alten Wien, Wien Museum, 2008, Wien, S. 44