Ebendorferstraße 8
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Haus: Ebendorferstraße 8 | Grund-Informationen | ||||||||
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Das Edith-Stein-Haus, Katholische Hochschulgemeinde (KHG) - Architektur und Geschichte
Das Neorenaissance-Gebäude wurde 1883 von Wilhelm Stiassny erbaut. Das Portal ist mit ionischen Säulen und weiblichen Figuren geschmückt, darüber befinden sich zwei Balkone. Besonders aufwändig ist das Foyer gestaltet, es ist mit Stuckmarmor verkleidet und mit einem Gemälde geschmückt, das eine Figur mit Zweig, Kranz und Stern zeigt.
Das Haus gehört heute der Katholischen Hochschulgemeinde, die von Karl Strobl gegründet wurde. Hier sind auf beiden Stiegen günstige Wohnungen für 90 Studenten untergebracht, die semesterweise gemietet werden können (sie kosten zwischen 282 und 353 E pro Monat).[1]
Benannt ist das Haus seit 1993 nach Edith Stein, der auch die Kapelle gewidmet ist.
Edith Stein
Die Jüdin Edith Stein war Philosophin und konvertierte später zur Karmeliterin. Sie wurde am 9.8.1942 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.
Gedenktafeln
Gedenktafel Karl Strobl
Die im Foyer angebrachte Gedenktafel erinnert an Dr. Karl Strobl (Priester, Hochschulseelsorger, * 20.1.1908 - † 21.8.1984), der die KHG gegründet hatte. Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges leistete er geistigen Widerstand gegen die NS-Diktatur. Sein besonderer Verdienste ist jedoch die Entwicklung des Modells des katholischen Studentenhauses, das neben Wohneinheiten auch Begegnungszonen und Gemeinschaftsräume beinhaltet. Nach seinem Vorbild sind zahlreiche Studentenheime ausgestattet worden.
Studentenkapelle
Die Edith-Stein-Kapelle wurde 1956-1957 von Ottokar Uhl erbaut. Den Auftrag erhielt der junge Uhl von Strobl, er sollte den blutig beendeten Ungarn-Aufstand hier künstlerisch verarbeiten. So wurde der einstige Lagerraum zur Kapelle umgestaltet. Um die Armut und Dienstbarkeit zu symbolisieren, wurden die Betonpfeiler und der Asphaltboden belassen, der Altar besteht aus einem schlichten Lärchenholztisch.
Das älteste Bestandteil der Kapelle ist das barocke Kruzifix an der Stirnseite der Kapelle. Es stammt aus der Untersteiermark und verstärkt die Konzentration auf Jesus in dem sonst leeren Raum.
Hier wird täglich um 7:30 Uhr die Laudes gebetet, Gottesdienste finden jeden Donnerstag um 19:30 Uhr statt.
Besonders erwähnenswert ist ein mit Bienenwachs ausgekleidetes Beichtzimmer des jungen australischen Künstlers David Rastas. Es wurde erst 2013 gestaltet. Das Bienenwachs steht dabei symbolisch für die Begegnung mit Gott, wie die Biene durch Rückkehr in ihren Stock erneuert oder verjüngt wird. Man kann hier meditieren und beichten.
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