Franziskanerplatz 2
Haus: Franziskanerplatz 2 | Grund-Informationen | ||||||||
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Der alte Domprobsthof - Architektur und Geschichte
Der Alte Domprobsthof gehörte einst zu den ältesten Häusern Wiens, er wird bereits 1137 urkundlich erwähnt. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte es Bürgern der Stadt, so wird als Besitzer zwischen 1510 und 1515 Thomas Posch erwähnt, erst ab 1566 wird das Haus erstmals als „Thuembprobsts-Haus“ bezeichnet. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1609, damaliger Besitzer war Khlesl. 1775 wurde das Haus durch Peter Mollner umgebaut.
Melchior Khlesls Portal
1609 ließ Melchior Khlesl das alte Haus abreißen und errichtete den neuen Hof. Ab dieser Zeit war der Hof der Wohnort der Bischöfe, bis sie in den Bischofshof in der Rotenturmstraße 2 übersiedelten. Der neue Sitz der Domprobste war in der Sterngasse 13.[1]
Im Innenhof des Hauses ist zur Erinnerung an Khlesl dessen Portraitmedaillon angebracht.[2], [3]
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Sterbehaus des Domkapellmeisters Johann Georg Albrechtsberger
Persönlichkeit | Johann Georg Albrechtsberger |
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Ab dem 19. Jahrhundert übersiedelte das Sängerknabenkonvikt vom Stephansplatz hierher, der damalige Domkapellmeister war Johann Georg Albrechtsberger, der ein Freund von Haydn und Lehrer Beethovens war. Albrechtsberger starb am 7.3.1809 in dem Haus. |
Wohnhaus des Domkapellmeisters Joseph Preindl
Ebenfalls starb hier Joseph Preindl.
Persönlichkeit | Joseph Preindl |
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Joseph Preindl (30.1.1756-26.10.1823, ebenhier) war Schüler von Albrechtsberger und folgte ihm als Domkapellmeister von St. Stephan nach. Er machte sich als Organist von Maria Am Gestade, der Peterskirche und St. Michael einen Namen, war aber auch als Klavierlehrer sehr beliebt. Für die Abhaltung von Konzerten zugunsten des Bürgerspitals wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt.
Nach ihm ist die Preindlgasse im 13. Bezirk benannt. |
Wohnhaus des Nikolaus Lenau
Persönlichkeit | Nikolaus Lenau |
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Hier befand sich 1830 auch einer der zahlreichen Wohnsitze von Nikolaus Lenau - der achte von 18 bekannten. |
Wohn- und Sterbehaus des Domherren und Weihbischofs Anton Marxer
Persönlichkeit | Anton Marxer |
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Im Domprobsthaus wohnte und starb der Weihbischof Anton Marxer (* 1703 Tisis bei Feldkirch, † 25. Mai 1775, ebenhier). Marxer setzte sich Zeit seines Lebens besonders für Waisenkinder ein. So animierte er den Fabrikanten Johann Michael Kienmayer 1742 das erste Waisenhaus (am Rennweg) zu errichten, Maria Theresia schenkte ihm das Schloss Kaiserebersdorf, damit er hier ebenfalls ein Waisenhaus einrichten konnte. Nach Marxer ist die Marxergasse im 3. Bezirk benannt. |
Wohnhaus des Schnitzers Wilhelm Rollinger
Persönlichkeit | Wilhelm Rollinger |
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Zwischen 1485 und 1503 besaß Wilhelm Rollinger (* 1450, † Frühjahr 1521 Wien) das Haus. Dieser Schnitzer war jener Meister, der zwischen 1476 und 1487 das Chorgestühl von St. Stephan schuf (es verbrannte 1945). |
Wohnhaus des Domkapellmeisters Ferdinand Habel
Persönlichkeit | Ferdinand Habel |
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Ab 1934 wohnte in Wohnung Nummer 7 der Kirchenkomponist Ferdinand Habel (* 20. September 1874 Mariaschein, Bezirk Aussig; † 13. März 1953 Wien). Zwischen 1921 und 1946 war Habel Domkapellmeister von St. Stephan, ihm sind die Domkonzerte zu verdanken. |
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Quellen
- ↑ Eugen Messner: Die Innere Stadt Wien. Österr. Bundesverlag, 1928, Leipzig. S. 59
- ↑ https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Alter_Dompropsthof
- ↑ Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, S. 367