Der Schreck im Walde

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Der Schreck im Walde Relevante Orte: Burgruine Aggstein, Hofburg
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Im Jahre 1430 nahm Jörg Scheck vom Wald beim Herzog Albrecht II. die Stelle eines Kammermeisters ein und verwaltete nebenbei auch durch nicht zwei volle Jahre die Geschäfte eines landesfürstlichen Burggrafen zu Steier. Später hin, als er immer reicher und begüteter wurde, lebte er größtenteils auf seinen Gütern im Lande unter der Enns und zu Aggstein.

Sein Name ist der Sage darum einverleibt, weil er unter der Regierung des schwachen Kaisers Friedrich, wo Gewalt überall als Recht galt, ein gefürchteter Raubritter wurde, der seine Nachbarn befehdete, und alle an seiner Burg vorbeiziehenden Reisenden dieselben an einem terrassenartigen Felsen aussetze, der voran spiegelglatt gegen die Donau abfällt und rückwärts von den Burgmauern begrenzt wird, und sie beraubte.

Er nannte den Ort seinen Rosengarten, von dem vielen Blut, das in demselben schon vergossen wurde. Wer darin war, hatte nur die Wahl, darin zu verhungern, oder sich in die Donau zu stürzen. Er selbst erhielt den Namen "Schreckenwald".

Da ereilte auch ihn die Nemesis. Ritter Hanns Perkheimer, der von ihm auch in den Rosengarten geworfen worden war, rettete sich bei dem mutigen Sturze in die Donau und entkam. Auf seine Meldung erschien plötzlich des Kaisers Feldhauptmann, Ullrich Freiherr von Grafeneck, mit den kaiserlichen Söldnern von Aggstein und erstürmte es. Mit Mühe nur entkam Scheck, ihm wurden alle Würden und Besitzungen genommen, sodass er in schmählichster Dürftigkeit und bitterstem Elend sein Leben endete.[1]

Die Burgruine Aggstein in der Wachau gibt es heute noch, auch das "Rosengärtlein" hat sie noch. Hier ist kann man erahnen, wie sich die Gefangenen gefühlt haben müssen.... Ein hübscher virtueller Rundgang (mit Aussicht von Rosengärtlein) ist hier möglich: https://www.ruineaggstein.at/de/burgruine/360-grad-rundgang.html



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Quellen

  1. Heinrich Moritz Penn: Die Geschichte der Stadt Wien und ihrer Vorstädte: Von ihrem Ursprunge bis bis auf die gegenwärtige Zeit nach den besten Quellen bearbeitet. Verlag Karaftia, 1880. S. 273f