Das Hasenhaus

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Das Haus, das einst hier gestanden hatte, trug den Namen Hasenhaus. Seine ganze Fassade war von Bildern geziert, die eine verkehrte Welt darstellten: Die Hasen jagten die Jäger und ihre Hunde.

Im Zentrum stand ein königlicher Hase, er trug eine Krone und ein Zepter, und befahl augenscheinlich den anderen Hasen, die Jäger zu fangen, zu foltern, zu verurteilen, zu prellen, zu hängen, zu enthaupten, radzubrechen und vierzuteilen. Die Verurteilten wurden von Jesuiten und Kapuzinern in Hasengesalt auf den Tod vorbereitet, am Ende feierten die Hasen ein Triumphfest.

Es hieß, dass in dem Haus ein Graf gewohnt hätte, der heimlich Münzen selbst prägen ließ - er wurde jedoch vom Kaiser erwischt und sollte gehängt werden. Der Graf bot jedoch eine Menge Geld, und so ließ sich der Kaiser erweichen, vom Todesurteil abzugehen. Als Büße sollte die Familie des Grafen ab nun Zeit ihres Lebens einen goldenen Strick um den Hals tragen müsse, außerdem solle er die Strafen, die er hätte erleiden müssen (darunter das Wippen, das Rad und den Galgen), an sein Haus malen lassen.

Der Graf hielt sich daran, und so entstand die verwunderliche Bildgeschichte. Mancher behauptete, dass die Familie damit sagen wollte, die Richter seien Hasenköpfe gewesen, weil sie Straftäter für ein Stück Geld frei ließen.



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Quellen