Babenbergerstraße 2

Aus City ABC

Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk

1., Innere Stadt

Aliasadressen
=Babenbergerstraße 2
=Burgring 5
=Museumsplatz 2
Konskriptionsnummer
vor 1862: keine - Glacis vor der Hofburg
vor 1821: keine - Glacis vor der Hofburg
vor 1795: keine - Glacis vor der Hofburg
Baujahr
1871-1891
Architekten (Bau)
Karl Freiherr von Hasenauer, Gottfried Semper, Ausführung: Eduard Kaiser
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0

Kunsthistorisches Museum - Architektur und Geschichte

Karl Freiherr von Hasenauer und Gottfried Semper haben das Museum 1871 bis 1891 im Neorenaissance erbaut, die Ausführung nahm Eduard Kaiser vor. [1]. Der Haupteingang befindet sich am Maria-Theresien-Platz, in die Direktion gelangt man durch den Eingang Burgring 5.

Die Planung

Die Gestaltung der beiden Museen (Kunsthistorisches und Naturhistorisches) wurden damals ausgeschrieben, wobei sich vier Konkurrenzprojekte ergaben: Theophil Hansen, Heinrich Ferstel, Moritz Löhr und Carl von Hasenauer bewarben sich.

Semper beurteilte die Pläne und wählte Hasenauer, mit dem er später noch einige Projekte (Burgtheater, Neue Hofburg) realisierte. Sempers Werk sind vor allem die Kuppeln der Museen, weitere Ideen, wie die Verbindung der Museen mit der Hofburg mittels Triumphbögen über die Ringstraße, wurden aus finanziellen Gründen und letztlich wegen dem Zusammenbruch der Monarchie, nicht realisiert.[2], [3].

Das Äußere des Museums

An der Seite der Babenbergerstraße wurde die Fassade mit Figuren des klassischen Altertums geschmückt.

Im Hochparterre sitzen die „Kunstindustrie“ und „Architektur“ (von Carl Kundmann), die Schlusssteinköpfe von Rudolf Weyr zeigen Trophonios (Baumeister und griechischer Held mit einem Orakel), Hephaistos (der Gott des Feuers und Metallkünste) und Agamedes (der Bruder von Trophonis, auch Baumeister).

Im Obergeschoß wachen die Kunstmäzenen der Antike: links Augustus, Alexander der Große (von Josef Tautenhayn), in der Mitte Perikles und Peisistratos (von Vinzenz Pilz), rechts Polykrates und Minyas (auch von Josef Tautenhayn).

An der Balustrade der Attika schließlich finden sich 14 Künstler wieder:

  • Dioskurides (Arzneimittel-Lehre) und Athenodoros, ein griechischer Bildhauer (beide von Julius Donath);
  • Apelles (Maler in der Zeit des Alexander dem Großen) und Lysippos (Bildhauer und Erzgießer) von Alois Düll,
  • in der Mitte Praxiteles und Skops (beide Bildhauer der Antike) von Franz Koch,
  • dann Aristoteles, Pythagoras, Polyklet und Phidias von Vincenz Pilz,
  • rechts Polygnot von Thasos und Kanachos aus Sikyon von K. Rippel, Bularchos von Vincenz Pilz sowie Theodoros von Samos von K. Rippel.

Die beiden Museen sind äußerlich spiegelgleich; an beiden Attikas sind Statuen (einmal welche aus dem Kunstbereich, einmal aus den Naturwissenschaften) angebracht, an den Haupteingängen befinden sich allegorische Sitzstatuen.

Die Bronzefiguren auf den Dächern stellen Pallas Athene und Helios (beide von Johannes Benk) dar. Gegenüber dem ehemaligen Hofstallgebäude stehen zwei Skulpturen von Rossbändigern (Entwurf: Theodor Friedl (1888/1891), Ausführung: Gustav Jahn (1892/1893)).

Zwischen den beiden Museen befinden sich vier Brunnengruppen, die Tritonen- und Najadenbrunnen (aufgestellt 1894).

Das Innere

Das Kunsthistorische Museum, Plan von 1894

Das Innere des Museums ist durch das großzügige Stiegenhaus gekennzeichnet: Das Deckengemälde „Apotheose der Kunst“ von Michael Munkacsy wird von zwölf Lünettenbildern umrahmt, die große Maler mit ihren Modellen zeigen: Dürer, Holbein, Tizian, Michelangelo, Murillo, Rubens, Raffael, Leonardo da Vinci.

Die 40 Zwickelbilder sind von Ernst Klimt, Gustav Klimt und Franz Matsch (Künstlerkompanie 40). Eigentlich war Hans Makart mit der Ausführung des Stiegenhauses beauftragt worden, da dieser jedoch vor Ende des Auftrags starb, ging die Ausführung an die Brüder Klimt und Matsch über. Die Darstellungen zeigen die großen Epochen der Kunstgeschichte, eine Informationstafel, die in einem Tischchen an der Ballustrade eingelassen ist, informiert genau über die Bedeutung der Bilder. Diese Arbeit war die letzte der Künstlerkompanie, Klimt beendete 1892 die Zusammenarbeit mit Matsch.

Die marmorne Gruppe am Podest der Haupttreppe ist von Antonio Canova und stellt „Theseus im Kampf mit den Kreaturen“ dar. Die Skulptur stand vorher im Volksgarten (Theseustempel).

Kunsthistorisches Museum

Die Sammlungen

Mit Gründung des Museums war er erstmals möglich, die Sammlungen zu zentrieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, denn eigentlich handelte es sich um Privatexponate des Kaiserhauses.

Erstaunlich ist, dass in der Bauzeit nicht für ausreichend Beleuchtung gesorgt wurde – die Möglichkeiten hätte es bereits gegeben. De facto war jedoch geplant, die Gemälde nur bei Tageslicht zu betrachten, die Beleuchtung ist daher eher spärlich ausgefallen.

Im Kunsthistorischen Museum befinden sich, neben anlassbezogenen Ausstellungen, folgende Sammlungen:

  • Ägyptische Sammlung (Überblick über die ägyptische Kultur bis in die christlichen Jahrhunderte)
  • Antikensammlung (griechische, etruskische, römische, altchristliche und früh-mittelalterliche Sammlungsobjekte)
  • Kunstkammer (ehemalige Sammlung für Plastik und Kunstgewerbe; Salzfass des Benvenuto Cellini, Himmelsglobus von Georg Roll, Krumauer Madonna, Kunstkammerobjekte)
  • Gemäldegalerie (besonders Werke italienischer, spanischer, französischer, holländischer, deutscher und englischer Maler; hervorragende Sammlung von Werken Pieter Breughels des Älteren und Rubens)
  • Münzkabinett (Sammlung von Medaillen, Münzen und Geldzeichen)
  • Ambraser Porträtsammlung
  • Sekundärgalerie der Gemäldegalerie

Eintritt

Öffnungszeiten:

  • Di - So, 10:00 - 18:00
  • Do, 10:00 - 21:00

Besonderheit im Jahr 2016: Zwischen 8. März und 11. September feierte das KHM sein 125-jähriges Bestehen. Hat man selbst Geburtstag, kam man an diesem Tag (eigener Geburtstag) gratis ins Museum.

Gedenktafel für die Förderer des Kunsthistorischen Museums

Hier finden sich drei Tafeln, die an die Förderer des KHM gedenken.

Bild Text der Tafel
Wien01 Maria-Theresien-Platz 2019-10-05 GD-A Förderer GuentherZ 0724.jpg Das Kunsthistorische Museum

dankt für Förderung
und Vermehrung seiner Bestände
Eugen Ritter von Miller-Aichholz
Stephan von Auspitz
Kurt Walter Bachstitz
Alfred Coletti
Benno Geiger
August Lederer
Leo Planiscig
Richard von Lieben
Karl Hackelberg-Landau
Camillo Castiglioni
Freiherr Oswald Kutschera-Woborsky
Moriz Lindemann
Rudolf von Gutmann
Baron Hugo Grundherr
J Glückselig und Sohn
Firma Pollak und Winternitz
Familie Herzig, Galerie Sanct Lucas in Wien
Franz Kieslinger
Victor Bloch
Galerie Arnot, London
Max Vladimir Allmayer-Beck
Kunsthandlung Rudolf H. Ward Esq. in London
Ludwig von Baldass
Gräfliche Familie Harrach
Baron Joseph van der Elst
Gustav von Benda
Albert Figdor
Gustav Schütz
Graf Antoine Seilern
Anton M. Pachinger
Julius von Schlosser
Erich Fiala
Baron Louis de Rothschild
Baronin Clarisse de Rothschild
Im Andenken an Baron Alphonse de Rothschild
Franz Kodeischka
Erich Lederer
Graf Anton Lanckoronski
Fürstin Gabriele Viktoria
Khevenhüller-Metsch

Wien01 Maria-Theresien-Platz 2019-10-05 GD-B Förderer GuentherZ 0725.jpg Graf Herbert Herberstein

Francis von Szilassy
Kunsthandlung Schatzker in Wien
Fürst Alexander Dietrichstein
Erben nach Franz Trau
Baronin Hilda Auersperg – De Rothschild
Gabriele Wanek
Wolfgang Ritter von Wurzbach-Tannenberg
Hans Schedelmann
Margarete Streicher
Asta Krticzka-Jaden
Benediktinerstift Lambach
Koloman von Wischnitz-Naszod
Hans Mailath-Pokorny
Heinrich Kralik
Robert Friedinger-Pranter
Herbert Asenbaum
Gräfin Maria Theresia Strachwitz
Graf Rudolph Czernin
Prinzessin Louise Odescalchi
Heinrich und Marianne Röttinger
Franz Sobek
Franz Joseph Mayer-Gunthof
Gräfin Stefanie Harrach
Elisabeth Petznek
Gräfin Berthe Georgette de Saint Genois
Baron Adolf Braun
William Kelly Simpson
Gerhard Vogl
Oskar von Strakosch
Karl Minha
Wilhelmine Altmann
Hedwig Schönfeld
Hermann Heidecker
Gerhard Neubauer
Anton Kallinger-Prskawetz
Floris Bremmer
Ruth-Maria Franz und Jutta Cuny-Franz
Marie Alisabeth Altgräfin zu
Salm-Reifferscheidt-Raitz
Christian Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt-Raitz
Vereinigung Österreichischer Industrieller

Wien01 Maria-Theresien-Platz 2019-10-05 GD-C Förderer GuentherZ 0732.jpg Das Kunsthistorische Museum

dankt für Förderung
und Vermehrung seiner Bestände
Prof. Dkfm. Rudolf und Daisy Strasser
Tokyo Broadcasting System Television



Gehe weiter zu Babenbergerstraße 5 | Burgring 7

Gehe zurück zu Babenbergerstraße | Burgring | Museumsplatz | Straßen des 1. Bezirks

Quellen

  1. http://www.architektenlexikon.at/de/1130.htm
  2. Felix Czeike, Historisches Lexikon Wien, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1992–2004
  3. https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Gottfried_Semper