4. Bezirk - Wieden

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Die Wieden, der 4. Wiener Gemeindebezirk, wurde erst 1850 eingemeindet. 1861 verlor der Bezirk einen Teil seiner Fläche an den damals neuen 5. Bezirk Margareten, eine weitere Verkleinerung fand 2009 statt, als der Naschmarkt dem sechsten Bezirk zufiel.

Durch den 4. Bezirk führen zwei Hauptverkehrsadern, von Nordost nach Südwest verläuft die Wiedner Hauptstraße, von Norden nach Süden die Favoritenstraße. Überhaupt ist das Areal des Bezirks stark verbaut, 67,4 % der Grundfläche ist mit Häusern bebaut, 26 % sind von Verkehrsflächen bedeckt, so bleiben nur mehr 6,6 % für Grünflächen.

Der Bezirk ist aus drei Teilen zusammengewachsen, der größte war die Wieden, die dann Namensgeberin wurde. Die zwei kleinere Ortschaften waren der Schaumburgergrund und ein Teil von Hungelbrunn (siehe dazu auch: Die Legende zu Hungelbrunn).


Das Wappen von Wieden

Das Wappen der Wieden

Die drei Teile, aus denen der Bezirk gewachsen ist, sind auch im Wappen des Bezirks zu sehen. Der linke obere Teil steht mit einem Weidenbaum für Wieden. Es handelt sich dabei jedoch um eine Fehlinterpretation, denn eigentlich stammt der Name des Bezirk vom Wort "Widum", was so viel wie Pfarrhof oder Pfarrgut bedeutet.

Der rechte obere Teil des Wappens zeigt den Stephansdom, der von der starhembergischen Grafenkrone umringt ist. Die Darstellung symbolisiert den Schaumburgergrund und die Verteidigung Wiens im Jahr 1683 durch Ernst Rüdiger von Starhemberg, dem das Freihaus gehört hatte.

Der untere Bereich zeigt schließlich Hungelbrunn, das nur zum Teil im vierten Bezirk liegt. Dargestellt ist ein Ziehbrunnen, über dem der Hl. Leopold mit dem Stift Klosterneuburg in seiner rechten Hand und der Fahne von Niederösterreich in seiner Linken schwebt. Neben dem Brunnen stehen der heilige Petrus und der heilige Florian,

Geschichte der Wieden

Erstmals wird die Wieden im Tauschvertrag von Mautern im Jahr 1137 genannt, sie ist damit die erste Vorstadt Wiens, die in einer Urkunde aufscheint. Mit Sicherheit ist aber der Straßenverlauf der Wiedner Hauptstraße, der ehemaligen "Hauptstraße", deutlich älter.

Ferdinand II. errichtete östlich dieser Hauptstraße seinen Sommersitz, die "Neue Favorita", auf deren Areal schon im 14. Jahrhundert ein großer Bauernhof gestanden hatte. Dieser Hof, der Jekkmeierhof (später Angerfeldhof, dann Schaumburgerhof) gehörte der Familie Jaekmayr, einer angesehen Wiener Bürgerfamilie, die 1287 in den Aufstand gegen Herzog Albrecht I. verwickelt wurde. 1342 wird als Besitzer des Hofs der Stadtrichter Haunold Schuchler erwähnt, der als Geldwechsler zu großem Reichtum gelangt war. Maria Theresia verkaufte das Schloss an die Jesuiten, die daraus eine Erziehungsanstalt machten, heute kennt man sie als Theresianum.

Wieden wurde schon zu seinen Anfängen als "zum Burgfrieden der Stadt gehörig" betrachtet, die Zuerkennung erfolgte jedoch tatsächlich erst am 17.7.1668. Ein Teil des Areals gehörte jedoch schon zur Zeit von Heinrich Jasomirgott zu St. Stephan, weitere Grundbesitzer waren die Ritter vom Heiligengeistorden, der Wiener Stadtrat und das Bürgerspital.

Etwa im Jahr 1700 fand sich dann das Freihaus hier, zu Beginn des 18. Jahrhundert siedelten sich auch Adlige an und errichteten Palais, und schließlich sorgten die neuen Bürgerhäuser dafür, dass Wieden zu einer blühenden Vorstadt wurde.

Die "Lucken"

Rund um das rechte Wienfluss-Ufer sammelten sich Häusergruppen mit Plätzen, sogenannte Lucken.

  • Brunnlucke: Teil der mittelalterlichen Vorstadt vor dem Widmertor, letztmals erwähnt 1527; wurde nach der Ersten Türkenbelagerung (1529) nicht mehr aufgebaut (Anlage des Glacis).
  • Rosenlucke: Etwa dort, wo heute das Polytechnikum steht
  • Neulucke: zu beiden Seiten des Wienflusses

Auch in anderen Vorstädten gab es diese Lucken:

  • Kleberlucken: vor dem Stubentor,
  • Resel-, Kot- und Schebenzerlucken: vor dem Kärntnertor,
  • Kater-, Schaufler-, Brunn- und Kumpflucken vom Kärntner- bis zum Burgtor.

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