https://cityabc.at/api.php?action=feedcontributions&user=Administrator&feedformat=atomCity ABC - Benutzerbeiträge [de]2024-03-28T17:04:02ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.39.3https://cityabc.at/index.php?title=Neuer_Markt_8A&diff=78972Neuer Markt 8A2024-03-28T05:54:45Z<p>Administrator: /* Das ehem. Parkhochhaus - Architektur und Geschichte */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Xxx.jpg" /><br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div> <br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Neuer Markt]] 8A<br />
: =[[Tegetthoffstraße]] 1<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''1064 '''<br />
: vor 1821: '''1129 '''<br />
: vor 1795: '''1377'''<br />
; Baujahr<br />
: 1957-1959<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Karl Schwanzer]]<br />
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__TOC__<br />
<br />
== Das ehem. Parkhochhaus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Das Parkhochhaus war das erste in Wien, das einen "Autolift" besaß. Die Hochgarage wurde 1957-1959 von Karl Schwanzer erbaut.<br />
<br />
== Vorgängerhaus ==<br />
<br />
Bis 1894 stand hier ein Teil des Palais Schwarzenberg. Es erstreckte sich bis zur Kärntner Straße und musste daher bei deren Verbreiterung abgetragen werden.<br />
Auf dem Areal wurde ein Neubau errichtet, der im Jahr 1900 von der "Freiherrlich Vichter- und Wiesendschen Stiftung" gekauft wurde. <br />
<br />
Als das Haus im 2. Weltkrieg durch eine Bombe zerstört worden war, blieb die Brandruine bis 1947 bestehen, bis ins Jahr 1957 blieb das Grundstück unbebaut.<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Neuer Markt 9]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Neuer Markt]] | [[Tegetthoffstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Karl Schwanzer]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Neuer_Markt_8A&diff=78971Neuer Markt 8A2024-03-28T05:46:55Z<p>Administrator: </p>
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<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Xxx.jpg" /><br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div> <br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Neuer Markt]] 8A<br />
: =[[Tegetthoffstraße]] 1<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''1064 '''<br />
: vor 1821: '''1129 '''<br />
: vor 1795: '''1377'''<br />
; Baujahr<br />
: 1957-1959<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Karl Schwanzer]]<br />
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__TOC__<br />
<br />
== Das ehem. Parkhochhaus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Das Parkhochhaus war das erste in Wien, das einen "Autolift" besaß. Die Hochgarage wurde 1857-1959 von Karl Schwanzer erbaut.<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Neuer Markt 9]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Neuer Markt]] | [[Tegetthoffstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Karl Schwanzer]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78970Schmerlingplatz2024-03-28T05:39:53Z<p>Administrator: /* Denkmäler */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
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|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
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</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
[[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|thumb|200px]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
:Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
[[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|250px|left]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
: '''Enthüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
[[File:Schmerlingplatz 12.JPG|250px|left]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
<br />
</div><br />
<br />
== Naturdenkmal ==<br />
[[File:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|left|250px]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). <br />
: Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78969Schmerlingplatz2024-03-28T05:38:23Z<p>Administrator: /* Denkmäler */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
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</mockingbird.map><br />
|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
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</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
[[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|200px]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
:Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
[[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|250px|left]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
: '''Enthüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
[[File:Schmerlingplatz 12.JPG|250px|left]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
<br />
</div><br />
<br />
== Naturdenkmal ==<br />
[[File:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|left|250px]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). <br />
: Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78968Schmerlingplatz2024-03-28T05:21:07Z<p>Administrator: /* Denkmäler */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
!colspan="2"| <mockingbird.map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
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</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
[[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|150px|left]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
:Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
[[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|250px|left]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
: '''Enthüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
[[File:Schmerlingplatz 12.JPG|250px|left]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
<br />
</div><br />
<br />
== Naturdenkmal ==<br />
[[File:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|left|250px]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). <br />
: Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78967Schmerlingplatz2024-03-28T05:04:27Z<p>Administrator: /* Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
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|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
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</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
{| class="prettytable" width="100%"<br />
|- <br />
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| <br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
:Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
|}<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
{| class="prettytable" width="100%"<br />
|- <br />
| style="background-color:#dedede" | [[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|250px|center]]<br />
|<br />
: '''Enthüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
|}<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
[[File:Schmerlingplatz 12.JPG|250px|left]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
<br />
</div><br />
<br />
== Naturdenkmal ==<br />
[[File:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|left|250px]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). <br />
: Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78966Schmerlingplatz2024-03-28T05:03:11Z<p>Administrator: /* Naturdenkmal */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
!colspan="2"| <mockingbird.map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
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</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
{| class="prettytable" width="100%"<br />
|- <br />
| style="background-color:#dedede" | [[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|250px|center]]<br />
| <br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
:Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
|}<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
{| class="prettytable" width="100%"<br />
|- <br />
| style="background-color:#dedede" | [[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|250px|center]]<br />
|<br />
: '''Enthüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
|}<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
{| class="prettytable" width="100%"<br />
|- <br />
| style="background-color:#dedede" | [[File:Schmerlingplatz 12.JPG|250px|center]]<br />
|<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
|}<br />
</div><br />
<br />
== Naturdenkmal ==<br />
[[File:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|left|250px]]<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). <br />
: Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78965Schmerlingplatz2024-03-28T04:59:17Z<p>Administrator: /* Denkmäler */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
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[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
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|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
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</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
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|- <br />
| style="background-color:#dedede" | [[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|250px|center]]<br />
| <br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
:Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
|}<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
{| class="prettytable" width="100%"<br />
|- <br />
| style="background-color:#dedede" | [[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|250px|center]]<br />
|<br />
: '''Enthüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
|}<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
{| class="prettytable" width="100%"<br />
|- <br />
| style="background-color:#dedede" | [[File:Schmerlingplatz 12.JPG|250px|center]]<br />
|<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
|}<br />
</div><br />
<br />
== Naturdenkmal ==<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
[[File:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|left|250px]]<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). <br />
: Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78964Schmerlingplatz2024-03-28T04:56:26Z<p>Administrator: /* Büste von Franz Xaver Gabelsberger */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
!colspan="2"| <mockingbird.map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
{| class="prettytable" width="100%"<br />
|- <br />
| style="background-color:#dedede" | [[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|250px|center]]<br />
| <br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
:Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
|}<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
<code>[[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|left|250px]]</code><br />
<br />
: '''Enthüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
<code>[[File:Schmerlingplatz 12.JPG|left|250px]]</code><br />
<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
</div><br />
<br />
== Naturdenkmal ==<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
[[File:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|left|250px]]<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). <br />
: Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78963Schmerlingplatz2024-03-27T05:53:54Z<p>Administrator: /* Büste von Franz Xaver Gabelsberger */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
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</mockingbird.map><br />
|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
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<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
[[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|200px|thumb|rahmenlos|left]]<br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
<code>[[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|left|250px]]</code><br />
<br />
: '''Enthüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
<code>[[File:Schmerlingplatz 12.JPG|left|250px]]</code><br />
<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
</div><br />
<br />
== Naturdenkmal ==<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
[[File:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|left|250px]]<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). <br />
: Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78962Schmerlingplatz2024-03-27T05:45:54Z<p>Administrator: </p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
!colspan="2"| <mockingbird.map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
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</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: <div class="flex">[[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|150px|thumb|left]]<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
<code>[[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|left|250px]]</code><br />
<br />
: '''Enthüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
<code>[[File:Schmerlingplatz 12.JPG|left|250px]]</code><br />
<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
</div><br />
<br />
== Naturdenkmal ==<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
[[File:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|left|250px]]<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). <br />
: Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78961Schmerlingplatz2024-03-27T05:38:51Z<p>Administrator: /* Das Naturdenkmal - eine Persische Parrotie */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
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</mockingbird.map><br />
|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
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<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: [[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|150px|thumb|left]]<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: [[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|150px|left]]<br />
<br />
: '''Enhüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: [[File:Schmerlingplatz 12.JPG|150px|left]]<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
</div><br />
<br />
== Naturdenkmal ==<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
<div><br />
<code>[[File:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|left|250px]]</code><br />
</div><br />
<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). <br />
: Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78960Schmerlingplatz2024-03-27T05:26:11Z<p>Administrator: /* Das Naturdenkmal - eine Persische Parrotie */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
!colspan="2"| <mockingbird.map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: [[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|150px|thumb|left]]<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: [[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|150px|left]]<br />
<br />
: '''Enhüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: [[File:Schmerlingplatz 12.JPG|150px|left]]<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
</div><br />
<br />
== Das Naturdenkmal - eine Persische Parrotie==<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie, Naturdenkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<mockingbird.image into="left" height="65px" wiki="Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg" /><br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78959Schmerlingplatz2024-03-27T05:06:10Z<p>Administrator: /* Das Naturdenkmal - eine Persische Parrotie */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
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|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
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</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: [[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|150px|thumb|left]]<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: [[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|150px|left]]<br />
<br />
: '''Enhüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: [[File:Schmerlingplatz 12.JPG|150px|left]]<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
</div><br />
<br />
== Das Naturdenkmal - eine Persische Parrotie==<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie, Naturdenkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: [[Datei:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|250px]]<br />
<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Schmerlingplatz&diff=78958Schmerlingplatz2024-03-27T05:05:15Z<p>Administrator: </p>
<hr />
<div>{| class="wikitable" style="margin: auto"<br />
!colspan="2"| {{PAGENAME}}<br />
[[File:Wien 01 Schmerlingplatz a.jpg|300px]]<br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div><br />
|-<br />
| <span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
| <span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
|-<br />
| Benennung<br />
| 1893 <br />
|-<br />
| Benannt nach<br />
| Anton von Schmerling, Politiker <br />
|-<br />
| Straßenlänge<br />
| 801,08 Meter <ref>Datenquelle: Stadt Wien - data.wien.gv.at</ref><br />
|-<br />
| Gehzeit<br />
| 9,65 Minuten<br />
|-<br />
| Vorherige Bezeichnungen<br />
| Reichsratsplatz, Vorstadt vor dem Widmertor, Glacis, Exerzier- und Paradeplatz<br />
|-<br />
!colspan="2"| <mockingbird.map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20676817307092, 16.357738957271817" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
|}<br />
<br />
== Namensgebung und Geschichte == <br />
<br />
Das Areal wurde 1893 nach Anton von Schmerling benannt. <br />
<br />
[[Anton Schmerling]] (* 23. August 1805 Wien, † 23. Mai 1893 Wien 1, [[Freyung 6]]) war Reichsminister für Inneres und Äußeres und zwischen 1849-1851 Justizminister. Nachdem sich Schmerling aus der Politik zurückgezogen hatte, nahm er Ämter, wie Senatspräsident beim Obersten Gerichtshof (1851) oder Präsident des Oberlandesgerichts (1857), ein. <br />
<br />
Im Mittelalter war der Platz Teil der Vorstadt vor dem Widmertor, im 16. Jahrhundert Glacis, ab 1783 gehörte er zum Exerzier- und Paradeplatz. Ab !870 begann die Verbauung, der erste Name des Platzes war "Reichsratsplatz".<br />
<br />
Auf dem Platz liegt der [[Grete-Rehor-Park]]. <br />
<br />
== Grete-Rehor-Park ==<br />
<br />
<mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien 01 Grete-Rehor-Park g.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Schmerlingplatz]]<br />
; Benennung <br />
: 1995<br />
; Benannt nach<br />
: Grete Rehor, Politikerin<br />
; Gestaltung durch<br />
: Gustav Sennholzer<br />
<mockingbird.map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.206987630840985, 16.3582532021016" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Der Park ==<br />
<br />
Der kleine, aber liebevoll hergerichtete Park liegt in unmittelbarer Nähe des Parlaments am Schmerlingplatz, das Areal gehörte ehemals zur Vorstadt vor dem Widmertor. Erst nach Abriss der Stadtbefestigung wurde beschlossen, den Platz durch den Stadtgärtner Gustav Sennholzer zu gestalten. <br />
<br />
Für den Park kennzeichnend sind die "Zonta-Rosen" und das Denkmal der Republik. <br />
<br />
Benannt ist der Park nach [[Grete Rehor]], der ersten weiblichen Ministerin.<br />
<br />
=== Grete Rehor ===<br />
<br />
[[Grete Rehor]] (* 30. Juni 1910 als Grete Daurer in Wien; † 28. Januar 1987) war ÖVP-Politikerin, die sich gewerkschaftlich stark engagiert hat.<br />
<br />
Schon früh verlor Grete ihren Vater, er starb im 1. Weltkrieg, ihre Mutter konnte sich keine Ausbildung für Grete leisten. So wurde Grete Textilarbeiterin und besuchte Abendseminare. Bereits 1927 trat sie der Gewerkschaft bei und machte dort rasch Karriere. 1928 wurde sie das erste weibliche Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer, und setzte sich dabei für Förderung von Jugendlichen ein. 1935 heiratete sie den ÖVP-Gewerkschafter (und späteren Stadtrat) Karl Rehor, der im 2. Weltkrieg - nach einer Inhaftierung - bei Stalingrad fiel. Rehor musste ihre Tochter allein großziehen und engagierte sich nach dem Krieg noch stärker für die Rechte der Frauen. <br />
<br />
Am 6.3.1966 wurde sie, als die ÖVP die Mehrheit erreicht hatte, zur Sozialministerin und war damit die erste Frau in einem Ministeramt.<br />
<br />
== Denkmäler ==<br />
<br />
=== Büste von Franz Xaver Gabelsberger === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Gabelsberger-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: '''Datierung''': 1966<br /><br />
: '''Künstler''': Rudolf Schmidt-Rodaun<br /><br />
<br />
: [[File:GuentherZ 2010-03-20 0024 Schmerlingplatz Franz Xaver Gabelsberger-Denkmal.jpg|150px|thumb|left]]<br />
: An der Seite zum Parlament befindet sich eine Büste von [[Franz Xaver Gabelsberger]], dem Erfinder der Stenografie. Sie wurde 1966 von Rudolf Schmidt-Rodaun in Bronze auf einer Granitstele geschaffen. Die Enthüllung fand am 25.9.1966 statt. <ref>Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 447</ref><br />
<br />
Den Bezug des Denkmals zum Parlament bildet der Umstand, dass dort alle Plenarsitzungen mitstenografiert werden.<br />
</div><br />
<br />
=== Anzengruberdenkmal ===<br />
<br />
In der Parkanlage gegenüber dem Auerspergpalais ist das Bronzedenkmal für [[Ludwig Anzengruber]] zu finden.<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Anzengruber-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: [[File:Wien - Anzengruberdenkmal, Schmerlingplatz.JPG|150px|left]]<br />
<br />
: '''Enhüllung''': 30. April 1905<br /><br />
: '''Künstler''': Hans Scherpe<br /><br />
<br />
: In der hinteren Grünanlage vor der Auerspergstraße steht dicht von Bäumen umschlossen das große Denkmal für den österreichischen Volksdichter [[Ludwig Anzengruber]]. <br />
: Der Schriftsteller ist als Bronzefigur auf einem Felsen stehend dargestellt, er trägt Tracht, Stock und Hut in der Hand). Das Denkmal wurde von [[Hans Scherpe]] geschaffen und am 30. April 1905 enthüllt. <br />
<br />
: Die Figur am Fuß des Denkmals stellt den "Steinklopferhannes" dar, eine Figur aus den "Kreuzelschreibern".<br />
</div><br />
<br />
=== Geplantes Denkmal, Das Entsatz-Denkmal 1683 für Sobieski === <br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Geplantes Sobieski-Denkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: [[File:Schmerlingplatz 12.JPG|150px|left]]<br />
: '''Datierung''': 1983<br /><br />
: '''Künstler''': -<br /><br />
<br />
: Im Park wurde am 12. September 1983 ein Grundstein für ein geplantes Denkmal gesetzt, das nicht errichtet worden war, es sollte an den Entsatz von Wien von der Türkenbelagerung erinnern. Die Idee dazu war von Otto Swoboda, der als Ehrenmitglied des Komitees "300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III. Sobieski", nach der Legung des Grundsteins fehlte jedoch das Geld zur Realisierung.<br />
<br />
: Der Text auf dem Entsatzzstein lautet:<br />
<br />
: Grundstein<br /><br />
: für das <br /><br />
: Entsatz-Denkmal<br /><br />
: 1683 - 1983<br /><br />
: von den Freunden Sobieskis<br /><br />
: Wien, am 12. Sept. 1983<br /><br />
</div><br />
<br />
== Das Naturdenkmal - eine Persische Parrotie==<br />
<br />
<div style="background-color: #DCDCDC; border:1px ridge #aaaaaa; border-top-left-radius:0.6em; border-top-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 4px 4px 15px #CD5C5Cinset;"><br />
<big>'''Persische Parrotie, Naturdenkmal'''</big><br />
</div><br />
<div style="background-color: #ffffff; border:1px ridge #aaaaaa; border-bottom-left-radius:0.6em; border-bottom-right-radius:0.6em; padding-left: 1em; padding-right: 1em; width:98%; box-shadow: 4px 4px 13px #333333, 0px 0px 3px #333333 inset;"><br />
<br />
: [[Datei:Schmerlingplatz Persische Parrotie 2.jpg|250px|center]]<br />
<br />
: '''Naturdenkmalnummer''': Nr. 477<br /><br />
: '''Pflanze''': Persische Parrotie<br /><br />
: Am Schmerlingplatz steht auch ein Naturdenkmal mit der Nummer 477, eine Persische Parrotie (Parotia persica). Sie wurde am 26.06.1969 unter Schutz gestellt. <br />
</div><br />
<br />
== Häuser des Platzes ==<br />
<br />
* [[Schmerlingplatz 1-3]], Bartensteinblock<br />
* [[Schmerlingplatz 4-5]]<br />
* [[Schmerlingplatz 6]]<br />
* [[Schmerlingplatz 7]], Palais Epstein<br />
* [[Schmerlingplatz 8-9]]<br />
* [[Schmerlingplatz 10-11]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu den kreuzenden Straßen [[Leopold-Gratz-Platz]] | [[Auerspergstraße]] | [[Museumstraße]] | [[Volksgartenstraße]] | [[Hansenstraße]] | [[Burgring]] | [[Dr.-Karl-Renner-Ring]] | [[Reichsratsstraße]] | [[Bartensteingasse]] <br />
<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Straßennamen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Naturdenkmäler]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Parks und Grünflächen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Dorotheergasse_18&diff=78957Dorotheergasse 182024-03-27T04:48:04Z<p>Administrator: </p>
<hr />
<div>{| class="prettytable" width="100%" <br />
|- bgcolor="#B40404"<br />
!<span style="color:#ffffff"> Haus: '''{{PAGENAME}}'''</span> <br />
!<span style="color:#ffffff"> '''Grund-Informationen'''</span> <br />
|-<br />
| style="background-color:#dedede" | [[File:WienEvangelischeKircheAB.jpg|200px|center]]<br />
| style="background-color:#dedede" | <br />
{| class="prettytable" width="100%"<br />
|-<br />
|style="background-color:#f1f1f1; " | Aliasadressen<br />
|style="background-color:#f1f1f1; width=15%" | =[[Dorotheergasse]] 18<br />
|-<br />
|style="background-color:#ffffff;" | Ehem. Konskriptionsnummer <br />
|style="background-color:#ffffff;" | vor 1862: 1113 | vor 1821: 1179 | vor 1795: 1347<br />
|-<br />
|style="background-color:#f1f1f1;" | Baujahr<br />
|style="background-color:#f1f1f1;" | 1582/1583 / Umbau: 1783, Umbau 1867, Umbau: 1907<br />
|-<br />
|style="background-color:#ffffff;" | Architekt<br />
|style="background-color:#ffffff;" | Pietro Ferrabosco / Umbau: Adalbert Hild, Umbauten: Ludwig Schöne, Otto Thienemann <br />
|}<br />
|}<br />
<br />
<br />
== Lutherkirche und Pfarrhaus der evangelischen Kirche und Evangelische Kirche - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Bereits 1582 wurde der Grundstein für das Königinkloster gelegt. Erzherzogin Elisabeth, die verwitwete Königin von Frankreich, hatte hier das Klarissen-Kloster und die Klosterkirche St. Maria Königin der Engel gestiftet.<br />
<br />
1781 hob Joseph II. im Zuge des Toleranzedikts die Klöster auf und ermöglichte so der ersten evangelischen Gemeinde die Eröffnung einer eigenen Kirche: Die Lutherische Stadtkirche wurde am 1. Adventsonntag 1783 mit einer feierlichen Messe eröffnet.<br />
<br />
== Die Entstehung des Königinklosters ==<br />
[[File:Königinkloster.jpg|thumb|200px|Das Königinkloster 1745]]<br />
Das Areal hatte im frühen 16. Jahrhundert dem Grafen Salm gehört. <br />
<br />
Nikolaus Salm (sein Denkmal steht im Ratshauspark) hatte während der ersten Türkenbelagerung für Wien gekämpft. Dabei traf ihn am 24.10.1529 am Oberschenkel ein Stein, der sein Bein zerschmetterte. Im Frühjahr 1530 starb Salm an den Folgen dieser Verletzung und hiterließ das Grundstück seinem Erben Hector von Salm. Dieser verkaufte es 1559 an Kaiser Ferdinand I. um 6500 Pfund Pfennige. 1582 erwarb Erzherzogin Elisabeth schließlich vom Kaiser das Grundstück.<br />
<br />
=== Erzherzogin Elisabeth ===<br />
<br />
Elisabeth wurde am 5.7.1554 als zweite Tochter von Kaiser Maximilian II. geboren. Schon früh betreute sie Arme und Kranke, galt aber auch als besonders schöne Frau und war daher am royalen Heiratsmarkt sehr begehrt. 1570 fand in Speyer die Absprache ihrer Heirat mit König Karl IX. statt, die Verhandlungen führte ihr Onkel, Erzherzog Ferdinand von Tirol. Als Verhandlungsergebnis erhielt Österreich die Saliera von Benvenuto Cellini, eine Kanne aus Onyx und den Michaelsbecher, die heute im Kunsthistorischen Museum ausgestellt sind. Die Trauung selbst erfolgte 1570 in Frankreich.<br />
<br />
Die Ehe dauerte nicht lange an - Karl starb am 30.5.1574 an einer Tuberkulose. Er hatte die Gräuel und Mordszenen der „[[Bartholomäusnacht]]“ (24. August 1572) nie verwunden und starb geschwächt unter der fürsorglichen Pflege Elisabeths. Nachdem auch ihre fünfjährige Tochter am 2.4.1578 gestorben war, und sie in Frankreich nichts mehr hielt, ließ sie sich in Prag nieder um die "Allerheiligenkapelle" am Hradschin erbauen. Schon zu diesem Zeitpunkt dürften die Pläne für die Erbauung des Klosters entstanden sein. Bei Elisabeths Rückkehr nach Wien 1581 wählte sie als künftigen Standort das ehemalige St. Klara-Kloster, das in der Zeit der Türkenbelagerung zerstört worden war. Das große Areal umfasst Grundstücke, die sich zwischen Augustinerstraße, Bräunerstraße, Stallburggasse und Dorotheergasse erstreckten. <br />
[[File:Kleiner Dorotheerkirche Wien 1724.jpg|thumb|Die Kirche 1724]]<br />
=== Das Klarissen-Kloster ===<br />
<br />
Die ersten sieben Nonnen kamen 1580 nach Wien und zogen bereits in das Kloster ein. Der Orden unterstand dem Franziskanerorden, aus dem auch der Beichtvater gewählt wurde. Die Klarissen wurden als Orden schon 1212 von Klara von Assisi gegründet. Sie lebten eigentlich nach strengen eigenen Regeln ("Klara-Regeln"), in Wien wurden diese jedoch nicht so eng gesehen: Man durfte gemeinsamen Besitz haben.<br />
<br />
== Die Erbauung der Kirche "Maria, Königin der Engel", später Lutherkirche ==<br />
<br />
Am 5.3.1582 wurde der Grundstein der Kirche gelegt und vom Bischof Wiens, Johann Kaspar Neubeck, gesegnet. "In jener Ecke, mit der das künftige Gotteshaus an der Königin Haus anstoßen sollte", wurde eine silberne Gedenkmünze Elisabeths in acht Metern Tiefe mit vergraben. Bestellter Baumeister war Pietro Ferabosco, der seit 1455 im Dienst des Kaisers stand und auch die Amalienburg ausgebaut hatte. <ref>Leopold Mazakarini: Verschwundene Klöster der Innenstadt, Gesellschaft für Natur- und Heimatkunde, Wien, 1990, S. 16-17</ref><br />
<br />
=== Mysteriöses Bild ===<br />
<br />
Elisabeth hatte ihr Lieblingsbild, eine Kopie der "Maria maior" (Lukasbild) aus der Santa Maria Maggiore in Rom, in der Kirche integrieren lassen: Es wurde in Silber gefasst und war Teil des Altars. Heute ist es in der Augustinerkirche. Zur Zeit Elisabeths hatte das Bild für die Habsburger eine besondere Bedeutung: Das Gesicht der Maria soll bei bedrohlichen Ereignissen für die Familie Habsburg erblasst sein. <br />
<br />
=== Reliquien ===<br />
<br />
1588 organisierte Elisabeth, dass Haupt und Gebeine der Heiligen Elisabeth von Thüringen in das Klarissen-Kloster verlegt wurden. 200 Jahre lang wurden die Reliquien hier aufbewahrt, heute sind sie im Kloster St. Elisabeth an der Landstraße Hauptstraße im 3. Bezirk verwahrt.<br />
<br />
Ein weiteres Reliquiar ist das des rechten Beckenknochens vom Heiligen Leopold (Markgraf Leopold III. von Österreich). Es wurde in einem Schrein mit metallgetriebenen Flügelreliefs gebettet und befindet sich heute in der Schatzkammer des Dom-Museums. <br />
<br />
=== Tod und Bestattung Elisabeths ===<br />
<br />
Am 22.1.1592 starb Elisabeth 37-jährig. Ihrem Wunsch entsprechend wurde sie in einem schlichten hölzernen Sarg am 9.2.1592 in der Kirche beigesetzt. Die Predigt hielt Melchior Khlesl. Als 1762 der Altar renoviert wurde, wurde ihr Leichnam gefunden. Man verlegte ihn in die damals erbaute Krypta, nach Aufhebung des Klosters wurde sie in die Fürstengruft des Stephansdoms verlegt. Der Sarg kann heute noch dort besichtigt werden.<br />
<br />
=== Herzbecher ===<br />
<br />
1619 bzw. 1618 wurden auch der Bruder Elisabeths, Kaiser Matthias, und seine Frau Anna in der Kirche bestattet. 1631 wurden ihre Särge, in Begleitung von Kaiser Ferdinand II., in die neue Kapuzinergruft verlegt. Was jedoch in der Kirche blieb, waren die Herzen von Matthias und seiner Frau (und später auch Ferdinand II.). Sie wurden in Silberbechern, links und rechts vom Hochaltar, hinter Tafeln aus rotem Marmor vermauert. Die Tafeln gibt es heute noch, die Becher wanderten 1782 in die Augustinerkirche.<br />
<br />
== Einzug der Evangelischen Glaubensgemeinschaften ==<br />
<br />
Die Entscheidung von Joseph II., "sämtliche unnütze Klöster aufzuheben", führte dazu, dass sämtliche Bauten mangels Käufer des riesigen Areals an den Magistrat zur Versteigerung abgetreten wurden. Den Zuschlag für die Parzelle 2, nämlich die Kirche und einen Teil des Pfarrhauses, erhielt die Evangelische Gemeinde A.C., die Reformierten erlangten den Besitz der Parzelle 3: Die "Akatholiken" hatten von Joseph II. die Erlaubnis erhalten, sich an der Versteigerung zu beteiligen. <br />
<br />
Auf dem Rest des Areals steht heute das Palais Pallavicini, das von Hofarchitekt von Hohenberg für Graf Fries erbaut wurde.<br />
<br />
=== Umbauarbeiten und neue Innenausstattung ===<br />
<br />
Kaiser Joseph II. verlangte bei Übernahme durch die Evangelische Gemeinde, dass die drei Kirchtürme abgetragen werden müssten, ebenso durfte die Kirche nicht von der Straße aus begehbar sein. Zudem verlangte der Graf von Fries, dass die Außenmauer der Kirche abgerissen werden müsse, da sie sich bereits auf dessen Grundstück befand. <br />
<br />
Es wurden also große Umbauarbeiten notwendig, die der Baumeister Adalbert Hild übernahm. Die Kirche selbst wurde durch ein zweistöckiges Haus verdeckt, das als Schule genutzt wurde. Die Orgel wurde aus dem aufgelassenen Nikolaikloster in der Singerstraße übernommen und renoviert. Der Altar wurde von Bildhauer Khol geschaffen, er wurde aus Holz gefertigt, das Altarbild wir von zwei Marmorsäulen umrahmt. Das Altarbild selbst schuf Franz Linder, er kopierte dafür die "Kreuzigung Christi" von A. Van Dyck.<br />
<br />
Die Kirche wurde mit einem feierlichen Gottesdienst am 30.11.1783 eröffnet.<br />
<br />
1876 wurde die Kirche durch Otto Thienemann renoviert. Dabei wurde die Fassade umgestaltet, und die Kirche als Solche wieder kenntlich gemacht. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche erst 1907. Damals war in der Altlerchenfelder Kirche eine Panik entstanden, die zu feuerpolizeilichen Auflagen führte. <br />
<br />
== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten ==<br />
<br />
=== Wohn- und Sterbehaus Erich Adolf Johanny ===<br />
<br />
{| class="prettytable" width="100%"<br />
|- bgcolor=" #37526f"<br />
!<span style="color:#ffffff"> '''Persönlichkeit''' </span> <br />
!<span style="color:#ffffff"> ''' Erich Adolf Johanny'''</span> <br />
|- <br />
| style="background-color:#dedede" | [[File:KopfX.png|150px|center]]<br />
| style="background-color:#dedede" |<br />
Im Pfarrhaus wohnte der evangelische Theologe [[Erich Adolf Johanny]] (* 29. Mai 1861 Pleß, Preußisch-Schlesien (heute Polen), † 6. März 1912). Johanny war der erste evangelische Pfarrer Wiens, er hielt seine Messen in der Lutherkirche im 18. Bezirk ab. Ab 1901 war er Pfarrer und bekannter Prediger der Inneren Stadt.<br />
|}<br />
<br />
== Gedenktafeln ==<br />
<br />
{| class="wikitable" width="100%"<br />
! Bild<br />
! Anlass/Persönlichkeit<br />
! Text der Tafel<br />
|-<br />
| https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/35/Wien01_Dorotheergasse018_2018-05-25_GuentherZ_GD_Formey%2BSz%C3%BCts_1447.jpg/256px-Wien01_Dorotheergasse018_2018-05-25_GuentherZ_GD_Formey%2BSz%C3%BCts_1447.jpg<br />
| Alfred Formey und Elisabeth Szüts<br />
| In diesem Gotteshause<br /><br />
wirkte<br /><br />
Alfred Formey<br /><br />
von 1876-1901 als treuer Seelsorger.<br /><br />
Dem Todten zur Ehre<br /><br />
den Lebenden zur Mahnung<br /><br />
den Kommenden zur Nacheiferung.<br /><br />
Gewidmet von seinen Freunden.<br />
---<br /><br />
Die evangelische Gemeindeschwester<br /><br />
Elisabeth Szüts<br /><br />
hat im Jahre 1956<br /><br />
mit heldenhafter Aufopferung<br /><br />
den Ungarnflüchtlingen geholfen<br /><br />
in Dankbarkeit<br />
|-<br />
| [[File:Wien01 Dorotheergasse016 2018-05-25 GD Hilchenbach 0280.jpg|250px]]<br />
| Carl Wilhelm Hilchenbach<br />
| Dem tätigen Beförderer dieses Hauses<br /><br />
Dem frommen Führer unserer Seelen<br /><br />
dem Lehrer unserer Jugend<br /><br />
dem Vater unserer Armen<br /><br />
Herrn Carl Wilhelm Hilchenbach<br /><br />
Weiland k.k. Konsistorial Rate und österr.<br /><br />
Superintendeten<br /><br />
seine dankbare Gemeinde<br /><br />
MDCCCXXII.<br /><br />
|-<br />
| [[File:Wien01 Dorotheergasse016 2018-05-25 GD Kirchenumbau 0273.jpg|250px]]<br />
| Erbauung der Kirche<br />
| Gedenk Tafel<br /><br />
Dieses im Jahre 1784 nach dem Toleranz-Edikt<br /><br />
erbaute Gotteshaus wurde unter der Regierung des<br /><br />
Kaisers Franz Josef I<br /><br />
im Jahre 1887 zur Kirche umgestaltet<br /><br />
und der angrenzende Pfarrhof renoviert.<br /><br />
Dies geschah durch die opferwilligen Spenden<br /><br />
der Gemeinde wozu Herr<br /><br />
Alexander Ritter von Schoeller<br /><br />
den ersten Beitrag leistete.<br /><br />
Die Grundidee zu der Umgestaltung gab Presbyter<br /><br />
Heinrich Adam<br /><br />
Zu dieser Zeit wirkten als Pfarrer:<br /><br />
Dr. C.A. Witz und<br /><br />
O. Schack<br /><br />
Kurator Dr. C. Brunner von Wattenwyl<br /><br />
Obmann des Bau-Comite: Franz Bollinger<br /><br />
Architekt: Ignaz Sowinski<br /><br />
|-<br />
| [[File:Wien01 Dorotheergasse016 2018-05-25 GD GefalleneWK1 0275.jpg|250px]]<br />
| Opfer des 1. WK<br />
| Gedenktafel<br /><br />
In dankbarer Erinnerung<br /><br />
an treue Pflichterfüllung<br /><br />
während des Weltkrieges<br /><br />
1914 - 1918<br /><br />
und zur Ehrung auf dem<br /><br />
Schlachtfelde gefallenen<br /><br />
Gemeindemitglieder. Mögen<br /><br />
kommende Geschlechter<br /> <br />
nicht vergessen, dass Friede<br /><br />
der Menschheit höchstes<br /><br />
Gut ist.<br /><br />
Der Gerechtigkeit Frucht<br /><br />
wird Friede sein. Jes. 32.17<br /><br />
Die Wiener reform.<br /><br />
Kirchengemeinde<br /><br />
1925<br /><br />
|-<br />
| [[File:Wien01 Dorotheergasse016 2018-05-25 GD NS-Opfer 0278.jpg|250px]]<br />
| Gedenktafel für NS-Opfer<br />
| Zsigmond Varga<br /><br />
Pfarrer der<br /><br />
reformierten Ungarn in Wien<br /><br />
+ 1945 in Gusen / Mauthausen<br /><br />
Ernst und Gisela Pollack<br /><br />
große Wohltäter<br /><br />
unserer Pfarrgemeinde<br /><br />
+ 1942 in Theresienstadt<br /><br />
Ihre Namen stehen für viele<br /><br />
Frauen und Männer unserer Kirche,<br /><br />
die in den Konzentrationslagern<br /><br />
der Nationalsozialisten<br /><br />
ermordet worden sind.<br /><br />
"Wir aber gehören nicht zu denen,<br /><br />
die zurückweichen und verloren gehen<br /><br />
sondern zu denen,<br /><br />
die glauben und das Leben gewinnen.<br /><br />
Hebräerbrief 10/39<br /><br />
Evangelische Pfarrgemeinde H.B.<br /><br />
Wien Innere Stadt<br /><br />
2005<br /><br />
|-<br />
| [[File:Wien01 Dorotheergasse018 Kirche 2018-05-25 GuentherZ GD Tauber 1452.jpg|250px]]<br />
| Kaspar Tauber<br />
| Dem Andenken <br /><br />
an den ersten Blutzeugen der<br /><br />
Reformation in Österreich<br /><br />
Kaspar Tauber<br /><br />
enthauptet in Wien<br /><br />
am 17. September 1524<br /><br />
gewidmet<br /><br />
1924<br />
|-<br />
| [[File:Wien01 Dorotheergasse018 2018-05-25 GD Traar 0267.jpg|250px]]<br />
| Georg Traar<br />
| "Gedenket an eure Lehrer<br /><br />
die Euch das Wort Gottes gesagt haben"<br /><br />
(Hebräer 13.7)<br /><br />
Georg Traar<br /><br />
(1899 - 1980)<br /><br />
Pfarrer dieser Gemeinde<br /><br />
und<br /><br />
Superidentenden der Diözese Wien<br />
|-<br />
| [[File:Wien01 Dorotheergasse018 2018-05-25 GD NS-Opfer 0264.jpg|250px]]<br />
| Opfer des Nationalsozialismus<br />
| Wenn wir unseren Mitmenschen lieben, dann sind wir im Licht.<br /><br />
Wenn wir aber unseren Mitmenschen hassen, sind wir in der Finsternis<br /><br />
und wandlen in der Finsternis und wissen nicht, wohin wir gehen.<br /><br />
Weil die Finsternis unsere Augen verblendet hat.<br /><br />
1. Brief des Johannes 2. 10-11<br /><br />
Zum Gedenken an alle Opfer des Nationalsozialismus<br /><br />
Wir lassen uns mahnen für alle Zeiten der Verblendung <br />
|}<br />
<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Dorotheergasse 19]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Dorotheergasse]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Klöster]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Pietro Ferrabosco]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Adalbert Hild]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Ludwig Schöne]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Otto Thienemann]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]]<br />
[[Kategorie:Morbides]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Nextroom]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Dorotheerkirche&diff=78956Dorotheerkirche2024-03-27T04:47:28Z<p>Administrator: Weiterleitung nach Dorotheergasse 18 erstellt</p>
<hr />
<div>#redirect[[Dorotheergasse 18]]</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Passauer_Hof&diff=78955Passauer Hof2024-03-27T04:44:45Z<p>Administrator: </p>
<hr />
<div><mockingbird.jumboframe><br />
<mockingbird.image into="jumbo" height="150px" src="/extensions/MockingbirdUI/images/wien-skyline-ki.jpeg" /><br />
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<div style="letter-spacing: 2px; text-transform: uppercase">Innere Stadt</div><br />
<div class="display-5" style="text-transform: uppercase; letter-spacing: 2px"">Passauer Hof </div><br />
</mockingbird.content><br />
</mockingbird.jumboframe><br />
<br />
<mockingbird.alert color="carbon"><br />
Wien hatte bis 1480 kein eigens Bistum, es gehörte zur Diözese Passau. Der Bischof von Passau beschickte die Stadt daher ab 1300 mit einem ständigen Offizial, der im "Passauer Hof" wohnte. <br />
</mockingbird.alert><br />
<br />
== Der erste Passauer Hof ==<br />
<br />
1297 kaufte der Passauer Bischof das Areal in der heutigen [[Bäckerstraße 13]], um sich hier niederzulassen. 1357 wurde es an Nikolaus Würffel verkauft, der es 1385 an Herzog Albrecht III. zum Bau der Universität verkaufte. Heute gehört das Areal zur Alten Universität.<br />
<br />
== Unterer (oder großer) Passauer Hof , ehemals Stadt 212 ==<br />
Der Untere Passauer Hof (heute [[Passauer Platz 6]]) wurde ab 1302 vom Patronat genutzt, ab 1288 hatte er der ritterlichen Bürgerfamilie Greif gehört. Der Hof war mit der angrenzende Kirche Maria am Gestade verbunden. 1357 verkaufte Jans Greif den Hof und das Patronat an den Bischof von Passau, damit residierte hier der Passauer Offizial. 1439 wurde zur Erweiterung eine angrenzende Badstube angekauft, die abgerissen wurde, um auf der Fläche am heutigen [[Passauer Platz 4]] und [[Salzgries 23]] einen Garten anzulegen. <br />
Um 1400 wird ein Versammlungssaal (aula communis) erwähnt. Auf Seite des Salzgries stand ein mächtiger Turm, der Zugang zu den oberen Räumlichkeiten bot.<br />
<br />
1480 wurde das Bistum Wien errichtet. Aus Protest übersiedelte der Offizial nun in den Pfarrhof Heiligenstadt, kehrte aber 1497 wieder hier her zurück und bildete innerhalb des Bistums, das 1723 zum Erzbistum wurde, eine Enklave. <br />
<br />
Zu den Aufgaben des Offizials und seines Ratskollegiums gehörte die Ausübung der Gerichtsbarkeit über den Klerus. Als Strafe wurden die Geistlichen im Passauer Hof in dort vorhandene Arrestzellen gesteckt, für härtere Strafen nutzen man aber den Carcer in der Burg Greifenstein. <ref>https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Passauer_Hof</ref>, <ref>Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, S. 499f.</ref><br />
<br />
== Oberer Passauer Hof ==<br />
<br />
Dieses Haus (heute [[Salvatorgasse 12]]) war ab 1276 Wohnsitz des Kaplans von Maria am Gestade und wurde später auch als Pfarrhof benützt. Zusammen mit dem Patronat kam es 1357 an den Bischof von Passau, 1391 an den herzoglichen Hofmeister Hans von Liechtenstein-Nikolsburg, der in Maria am Gestade ein Kapitel stiften wollte, 1395 (nach dem Sturz des Liechtensteiners) an die österreichischen Landesfürsten, 1409 jedoch wieder an den Bischof von Passau. Die Funktion des Kaplans (Pfarrers) wurde von einem Passauer Domherrn ausgeübt. <br />
<br />
== Kleiner Passauer Hof ==<br />
auch Passauer Renthof genannt, [[Passauer Platz 2]]<br />
<br />
Dieses Haus wurde 1415 vom Passauer Bischof erworben und diente als Renthof (Amt zur Verwaltung der weltlichen Besitzungen des Bischofs im Raum von Wien). Offizial Melchior Khlesl ließ es 1609 neu erbauen und mit einem auf die Empore von Maria am Gestade führenden Schwibbogen versehen.<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Passauer Platz]]<br />
<br />
[[Kategorie:Geschichte]]<br />
[[Kategorie:Personen:Geistliche]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Passauer_Hof&diff=78954Passauer Hof2024-03-27T04:44:18Z<p>Administrator: </p>
<hr />
<div><mockingbird.jumboframe><br />
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<div style="letter-spacing: 2px; text-transform: uppercase">Innere Stadt</div><br />
<div class="display-5" style="text-transform: uppercase; letter-spacing: 2px"">Passauer Hof </div><br />
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</mockingbird.jumboframe><br />
<br />
<mockingbird.alert color="carbon"><br />
Wien hatte bis 1480 kein eigens Bistum, es gehörte zur Diözese Passau. Der Bischof von Passau beschickte die Stadt daher ab 1300 mit einem ständigen Offizial, der im "Passauer Hof" wohnte. <br />
</mockingbird.alert><br />
<br />
== Der erste Passauer Hof ==<br />
<br />
1297 kaufte der Passauer Bischof das Areal in der heutigen [[Bäckerstraße 13]], um sich hier niederzulassen. 1357 wurde es an Nikolaus Würffel verkauft, der es 1385 an Herzog Albrecht III. zum Bau der Universität verkaufte. Heute gehört das Areal zur Alten Universität.<br />
<br />
== Unterer (oder großer) Passauer Hof , ehemals Stadt 212 ==<br />
Der Untere Passauer Hof (heute [[Passauer Platz 6]]) wurde ab 1302 vom Patronat genutzt, ab 1288 hatte er der ritterlichen Bürgerfamilie Greif gehört. Der Hof war mit der angrenzende Kirche Maria am Gestade verbunden. 1357 verkaufte Jans Greif den Hof und das Patronat an den Bischof von Passau, damit residierte hier der Passauer Offizial. 1439 wurde zur Erweiterung eine angrenzende Badstube angekauft, die abgerissen wurde, um auf der Fläche am heutigen [[Passauer Platz 4]] und [[Salzgries 23]] einen Garten anzulegen. <br />
Um 1400 wird ein Versammlungssaal (aula communis) erwähnt. Auf Seite des Salzgries stand ein mächtiger Turm, der Zugang zu den oberen Räumlichkeiten bot.<br />
<br />
1480 wurde das Bistum Wien errichtet. Aus Protest übersiedelte der Offizial nun in den Pfarrhof Heiligenstadt, kehrte aber 1497 wieder hier her zurück und bildete innerhalb des Bistums, das 1723 zum Erzbistum wurde, eine Enklave. <br />
<br />
Zu den Aufgaben des Offizials und seines Ratskollegiums gehörte die Ausübung der Gerichtsbarkeit über den Klerus. Als Strafe wurden die Geistlichen im Passauer Hof in dort vorhandene Arrestzellen gesteckt, für härtere Strafen nutzen man aber den Carcer in der Burg Greifenstein. <ref>https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Passauer_Hof</ref>, <ref>Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, S. 499f.</ref><br />
<br />
== Oberer Passauer Hof ==<br />
<br />
Dieses Haus (heute [[Salvatorgasse 12]]) war ab 1276 Wohnsitz des Kaplans von Maria am Gestade und wurde später auch als Pfarrhof benützt. Zusammen mit dem Patronat kam es 1357 an den Bischof von Passau, 1391 an den herzoglichen Hofmeister Hans von Liechtenstein-Nikolsburg, der in Maria am Gestade ein Kapitel stiften wollte, 1395 (nach dem Sturz des Liechtensteiners) an die österreichischen Landesfürsten, 1409 jedoch wieder an den Bischof von Passau. Die Funktion des Kaplans (Pfarrers) wurde von einem Passauer Domherrn ausgeübt. <br />
<br />
== Kleiner Passauer Hof ==<br />
auch Passauer Renthof genannt, [[Passauer Platz 2]]<br />
<br />
Dieses Haus wurde 1415 vom Passauer Bischof erworben und diente als Renthof (Amt zur Verwaltung der weltlichen Besitzungen des Bischofs im Raum von Wien). Offizial Melchior Khlesl ließ es 1609 neu erbauen und mit einem auf die Empore von Maria am Gestade führenden Schwibbogen versehen.<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Passauer Platz]]<br />
<br />
[[Kategorie:Geschichte]]<br />
[[Kategorie:Personen:Geistliche]]</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Passauer_Hof&diff=78953Passauer Hof2024-03-27T04:43:00Z<p>Administrator: </p>
<hr />
<div><mockingbird.jumboframe><br />
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<div style="letter-spacing: 2px; text-transform: uppercase">Innere Stadt</div><br />
<div class="display-5" style="text-transform: uppercase; letter-spacing: 2px"">Passauer Hof </div><br />
</mockingbird.content><br />
</mockingbird.jumboframe><br />
<br />
<mockingbird.alert color="carbon"><br />
Wien hatte bis 1480 kein eigens Bistum, es gehörte zur Diözese Passau. Der Bischof von Passau beschickte die Stadt daher ab 1300 mit einem ständigen Offizial, der im "Passauer Hof" wohnte. <br />
</mockingbird.alert><br />
<br />
== Der erste Passauer Hof ==<br />
<br />
1297 kaufte der Passauer Bischof das Areal in der heutigen [[Bäckerstraße 13]], um sich hier niederzulassen. 1357 wurde es an Nikolaus Würffel verkauft, der es 1385 an Herzog Albrecht III. zum Bau der Universität verkaufte. Heute gehört das Areal zur Alten Universität.<br />
<br />
== Unterer (oder großer) Passauer Hof , ehemals Stadt 212 ==<br />
Der Untere Passauer Hof (heute [[Passauer Platz 6]]) wurde ab 1302 vom Patronat genutzt, ab 1288 hatte er der ritterlichen Bürgerfamilie Greif gehört. Der Hof war mit der angrenzende Kirche Maria am Gestade verbunden. 1357 verkaufte Jans Greif den Hof und das Patronat an den Bischof von Passau, damit residierte hier der Passauer Offizial. 1439 wurde zur Erweiterung eine angrenzende Badstube angekauft, die abgerissen wurde, um auf der Fläche am heutigen [[Passauer Platz 4]] und [[Salzgries 23]] einen Garten anzulegen. <br />
Um 1400 wird ein Versammlungssaal (aula communis) erwähnt. Auf Seite des Salzgries stand ein mächtiger Turm, der Zugang zu den oberen Räumlichkeiten bot.<br />
<br />
1480 wurde das Bistum Wien errichtet. Aus Protest übersiedelte der Offizial nun in den Pfarrhof Heiligenstadt, kehrte aber 1497 wieder hier her zurück und bildete innerhalb des Bistums, das 1723 zum Erzbistum wurde, eine Enklave. <br />
<br />
Zu den Aufgaben des Offizials und seines Ratskollegiums gehörte die Ausübung der Gerichtsbarkeit über den Klerus. Als Strafe wurden die Geistlichen im Passauer Hof in dort vorhandene Arrestzellen gesteckt, für härtere Strafen nutzen man aber den Carcer in der Burg Greifenstein. <ref>https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Passauer_Hof</ref>, <ref>Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, S. 499f.</ref><br />
<br />
== Oberer Passauer Hof ==<br />
<br />
Dieses Haus (heute [[Salvatorgasse 12]]) war ab 1276 Wohnsitz des Kaplans von Maria am Gestade und wurde später auch als Pfarrhof benützt. Zusammen mit dem Patronat kam es 1357 an den Bischof von Passau, 1391 an den herzoglichen Hofmeister Hans von Liechtenstein-Nikolsburg, der in Maria am Gestade ein Kapitel stiften wollte, 1395 (nach dem Sturz des Liechtensteiners) an die österreichischen Landesfürsten, 1409 jedoch wieder an den Bischof von Passau. Die Funktion des Kaplans (Pfarrers) wurde von einem Passauer Domherrn ausgeübt. <br />
<br />
== Kleiner Passauer Hof ==<br />
auch Passauer Renthof genannt, [[Passauer Platz 2]]<br />
<br />
Dieses Haus wurde 1415 vom Passauer Bischof erworben und diente als Renthof (Amt zur Verwaltung der weltlichen Besitzungen des Bischofs im Raum von Wien). Offizial Melchior Khlesl ließ es 1609 neu erbauen und mit einem auf die Empore von Maria am Gestade führenden Schwibbogen versehen.</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Passauer_Hof&diff=78952Passauer Hof2024-03-27T04:40:20Z<p>Administrator: /* Unterer (oder großer) Passauer Hof , ehemals Stadt 212 */</p>
<hr />
<div><mockingbird.jumboframe><br />
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<mockingbird.content style="color: white; background-color: rgba(35,35,35, 0.65); padding: 0.95rem; text-align: center; position: relative; margin-top: 2rem"><br />
<div style="letter-spacing: 2px; text-transform: uppercase">Innere Stadt</div><br />
<div class="display-5" style="text-transform: uppercase; letter-spacing: 2px"">Passauer Hof </div><br />
</mockingbird.content><br />
</mockingbird.jumboframe><br />
<br />
<mockingbird.alert color="carbon"><br />
Wien hatte bis 1480 kein eigens Bistum, es gehörte zur Diözese Passau. Der Bischof von Passau beschickte die Stadt daher ab 1300 mit einem ständigen Offizial, der im "Passauer Hof" wohnte. <br />
</mockingbird.alert><br />
<br />
== Der erste Passauer Hof ==<br />
<br />
1297 kaufte der Passauer Bischof das Areal in der heutigen [[Bäckerstraße 13]], um sich hier niederzulassen. 1357 wurde es an Nikolaus Würffel verkauft, der es 1385 an Herzog Albrecht III. zum Bau der Universität verkaufte. Heute gehört das Areal zur Alten Universität.<br />
<br />
== Unterer (oder großer) Passauer Hof , ehemals Stadt 212 ==<br />
Der Untere Passauer Hof (heute [[Passauer Platz 6]]) wurde ab 1302 vom Patronat genutzt, ab 1288 hatte er der ritterlichen Bürgerfamilie Greif gehört. Der Hof war mit der angrenzende Kirche Maria am Gestade verbunden. 1357 verkaufte Jans Greif den Hof und das Patronat an den Bischof von Passau, damit residierte hier der Passauer Offizial. 1439 wurde zur Erweiterung eine angrenzende Badstube angekauft, die abgerissen wurde, um auf der Fläche am heutigen [[Passauer Platz 4]] und [[Salzgries 23]] einen Garten anzulegen. <br />
Um 1400 wird ein Versammlungssaal (aula communis) erwähnt. Auf Seite des Salzgries stand ein mächtiger Turm, der Zugang zu den oberen Räumlichkeiten bot.<br />
<br />
1480 wurde das Bistum Wien errichtet. Aus Protest übersiedelte der Offizial nun in den Pfarrhof Heiligenstadt, kehrte aber 1497 wieder hier her zurück und bildete innerhalb des Bistums, das 1723 zum Erzbistum wurde, eine Enklave. <br />
<br />
Zu den Aufgaben des Offizials und seines Ratskollegiums gehörte die Ausübung der Gerichtsbarkeit über den Klerus. Als Strafe wurden die Geistlichen im Passauer Hof in dort vorhandene Arrestzellen gesteckt, für härtere Strafen nutzen man aber den Carcer in der Burg Greifenstein. <ref>https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Passauer_Hof</ref><br />
<br />
== Oberer Passauer Hof ==<br />
<br />
Dieses Haus (heute [[Salvatorgasse 12]]) war ab 1276 Wohnsitz des Kaplans von Maria am Gestade und wurde später auch als Pfarrhof benützt. Zusammen mit dem Patronat kam es 1357 an den Bischof von Passau, 1391 an den herzoglichen Hofmeister Hans von Liechtenstein-Nikolsburg, der in Maria am Gestade ein Kapitel stiften wollte, 1395 (nach dem Sturz des Liechtensteiners) an die österreichischen Landesfürsten, 1409 jedoch wieder an den Bischof von Passau. Die Funktion des Kaplans (Pfarrers) wurde von einem Passauer Domherrn ausgeübt. <br />
<br />
== Kleiner Passauer Hof ==<br />
auch Passauer Renthof genannt, [[Passauer Platz 2]]<br />
<br />
Dieses Haus wurde 1415 vom Passauer Bischof erworben und diente als Renthof (Amt zur Verwaltung der weltlichen Besitzungen des Bischofs im Raum von Wien). Offizial Melchior Khlesl ließ es 1609 neu erbauen und mit einem auf die Empore von Maria am Gestade führenden Schwibbogen versehen.</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Passauer_Hof&diff=78951Passauer Hof2024-03-27T04:34:26Z<p>Administrator: </p>
<hr />
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<div style="letter-spacing: 2px; text-transform: uppercase">Innere Stadt</div><br />
<div class="display-5" style="text-transform: uppercase; letter-spacing: 2px"">Passauer Hof </div><br />
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</mockingbird.jumboframe><br />
<br />
<mockingbird.alert color="carbon"><br />
Wien hatte bis 1480 kein eigens Bistum, es gehörte zur Diözese Passau. Der Bischof von Passau beschickte die Stadt daher ab 1300 mit einem ständigen Offizial, der im "Passauer Hof" wohnte. <br />
</mockingbird.alert><br />
<br />
== Der erste Passauer Hof ==<br />
<br />
1297 kaufte der Passauer Bischof das Areal in der heutigen [[Bäckerstraße 13]], um sich hier niederzulassen. 1357 wurde es an Nikolaus Würffel verkauft, der es 1385 an Herzog Albrecht III. zum Bau der Universität verkaufte. Heute gehört das Areal zur Alten Universität.<br />
<br />
== Unterer (oder großer) Passauer Hof , ehemals Stadt 212 ==<br />
Der Untere Passauer Hof (heute [[Passauer Platz 6]]) wurde ab 1302 vom Patronat genutzt, ab 1288 hatte er der ritterlichen Bürgerfamilie Greif gehört. Der Hof war mit der angrenzende Kirche Maria am Gestade verbunden. 1357 verkaufte Jans Greif den Hof und das Patronat an den Bischof von Passau, damit residierte hier der Passauer Offizial. 1439 wurde zur Erweiterung eine angrenzende Badstube angekauft, die abgerissen wurde, um auf der Fläche am heutigen [[Passauer Platz 4]] und [[Salzgries 23]] einen Garten anzulegen. <br />
<br />
1480 wurde das Bistum Wien errichtet. Aus Protest übersiedelte der Offizial nun in den Pfarrhof Heiligenstadt, kehrte aber 1497 wieder hier her zurück und bildete innerhalb des Bistums, das 1723 zum Erzbistum wurde, eine Enklave. <br />
<br />
Zu den Obliegenheiten des Offizials und seines Consistoriums (Ratskollegiums) gehörte die Ausübung der Gerichtsbarkeit über den Klerus, Verstöße ahndete man mit der leichteren "Custodie" (Arrest), für die es im Passauer Hof Zellen gab, oder mit dem schwereren "Carcer" (Kerker), der im Verlies der passauischen Burg Greifenstein abgebüßt wurde. Eine "aula communis" (Versammlungssaal) im Passauer Hof wird schon 1400 erwähnt. Gegen den Salzgries zu stand ein mächtiger Turm, zu den oberen Baulichkeiten führte eine breite Treppe. Umbauten fanden 1670 statt.<ref>https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Passauer_Hof</ref><br />
<br />
== Oberer Passauer Hof ==<br />
<br />
Dieses Haus (heute [[Salvatorgasse 12]]) war ab 1276 Wohnsitz des Kaplans von Maria am Gestade und wurde später auch als Pfarrhof benützt. Zusammen mit dem Patronat kam es 1357 an den Bischof von Passau, 1391 an den herzoglichen Hofmeister Hans von Liechtenstein-Nikolsburg, der in Maria am Gestade ein Kapitel stiften wollte, 1395 (nach dem Sturz des Liechtensteiners) an die österreichischen Landesfürsten, 1409 jedoch wieder an den Bischof von Passau. Die Funktion des Kaplans (Pfarrers) wurde von einem Passauer Domherrn ausgeübt. <br />
<br />
== Kleiner Passauer Hof ==<br />
auch Passauer Renthof genannt, [[Passauer Platz 2]]<br />
<br />
Dieses Haus wurde 1415 vom Passauer Bischof erworben und diente als Renthof (Amt zur Verwaltung der weltlichen Besitzungen des Bischofs im Raum von Wien). Offizial Melchior Khlesl ließ es 1609 neu erbauen und mit einem auf die Empore von Maria am Gestade führenden Schwibbogen versehen.</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Passauer_Hof&diff=78950Passauer Hof2024-03-27T04:32:42Z<p>Administrator: </p>
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<div style="letter-spacing: 2px; text-transform: uppercase">Innere Stadt</div><br />
<div class="display-5" style="text-transform: uppercase; letter-spacing: 2px"">Passauer Hof </div><br />
</mockingbird.content><br />
</mockingbird.jumboframe><br />
<br />
<mockingbird.alert color="carbon"><br />
Wien hatte bis 1480 kein eigens Bistum, es gehörte zur Diözese Passau. Der Bischof von Passau beschickte die Stadt daher ab 1300 mit einem ständigen Offizial, der im "Passauer Hof" wohnte. <br />
</mockingbird.alert><br />
<br />
== Der erste Passauer Hof ==<br />
<br />
1297 kaufte der Passauer Bischof das Areal in der heutigen [[Bäckerstraße 13]], um sich hier niederzulassen. 1357 wurde es an Nikolaus Würffel verkauft, der es 1385 an Herzog Albrecht III. zum Bau der Universität verkaufte. Heute gehört das Areal zur Alten Universität.<br />
<br />
== Unterer (oder großer) Passauer Hof , ehemals Stadt 212 ==<br />
Der Untere Passauer Hof (heute [[Passauer Platz 6]]) wurde ab 1302 vom Patronat genutzt, ab 1288 hatte er der ritterlichen Bürgerfamilie Greif gehört. Der Hof war mit der angrenzende Kirche Maria am Gestade verbunden. 1357 verkaufte Jans Greif den Hof und das Patronat an den Bischof von Passau, damit residierte hier der Passauer Offizial. 1439 wurde zur Erweiterung eine angrenzende Badstube angekauft, die abgerissen wurde, um auf der Fläche am heutigen [[Passauer Platz 4]] und [[Salzgries 23]] einen Garten anzulegen. <br />
<br />
1480 wurde das Bistum Wien errichtet. Aus Protest übersiedelte der Offizial nun in den Pfarrhof Heiligenstadt, kehrte aber 1497 wieder hier her zurück und bildete innerhalb des Bistums, das 1723 zum Erzbistum wurde, eine Enklave. <br />
<br />
Zu den Obliegenheiten des Offizials und seines Consistoriums (Ratskollegiums) gehörte die Ausübung der Gerichtsbarkeit über den Klerus, Verstöße ahndete man mit der leichteren "Custodie" (Arrest), für die es im Passauer Hof Zellen gab, oder mit dem schwereren "Carcer" (Kerker), der im Verlies der passauischen Burg Greifenstein abgebüßt wurde. Eine "aula communis" (Versammlungssaal) im Passauer Hof wird schon 1400 erwähnt. Gegen den Salzgries zu stand ein mächtiger Turm, zu den oberen Baulichkeiten führte eine breite Treppe. Umbauten fanden 1670 statt.<br />
<br />
== Oberer Passauer Hof ==<br />
<br />
Dieses Haus (heute [[Salvatorgasse 12]]) war ab 1276 Wohnsitz des Kaplans von Maria am Gestade und wurde später auch als Pfarrhof benützt. Zusammen mit dem Patronat kam es 1357 an den Bischof von Passau, 1391 an den herzoglichen Hofmeister Hans von Liechtenstein-Nikolsburg, der in Maria am Gestade ein Kapitel stiften wollte, 1395 (nach dem Sturz des Liechtensteiners) an die österreichischen Landesfürsten, 1409 jedoch wieder an den Bischof von Passau. Die Funktion des Kaplans (Pfarrers) wurde von einem Passauer Domherrn ausgeübt. <br />
<br />
== Kleiner Passauer Hof ==<br />
auch Passauer Renthof genannt, [[Passauer Platz 2]]<br />
<br />
Dieses Haus wurde 1415 vom Passauer Bischof erworben und diente als Renthof (Amt zur Verwaltung der weltlichen Besitzungen des Bischofs im Raum von Wien). Offizial Melchior Khlesl ließ es 1609 neu erbauen und mit einem auf die Empore von Maria am Gestade führenden Schwibbogen versehen.</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Testseite&diff=78949Testseite2024-03-27T04:14:51Z<p>Administrator: </p>
<hr />
<div><br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td> <!-- Dies hier ist ein Abstandshalter --> <br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
<br />
</tr><br />
</table></div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Fleischmarkt_3-5&diff=78948Fleischmarkt 3-52024-03-24T08:50:05Z<p>Administrator: /* Tanzschule Wagner */</p>
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<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Fleischmarkt 3 gesamt.jpg" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Fleischmarkt]] 3-5<br />
: =[[Griechengasse]] 6<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''701, 702'''<br />
: vor 1821: '''745, 746'''<br />
: vor 1795: '''749, 748'''<br />
; Baujahr<br />
: 1910<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Arthur Baron]]<br />
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__TOC__<br />
<br />
== Das Haus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Das Haus stammt aus dem Jahr 1910 und wurde von Anton Baron erbaut. <br />
<br />
== Vorgängerhäuser ==<br />
<br />
=== Traidkasten ===<br />
<br />
Hier stand der erste Wiener Traidkasten, das Mehllager. Ladislaus Posthumus gestattete der Stadt Wien am 6.6.1453 erstmals, eine Mehlgrube bzw. einen "Getraidkesten" zu errichten. Dies sollte sicherstellen, dass die Wiener Bevölkerung nicht verhungerte und Teuerungen ausgleichend entgegenwirken konnte. Der Traidkasten befand sich bis 1467 hier, dann wurde er in das Haus [[Postgasse 10]] übersiedelt.<br />
<br />
=== Kaiserkeller ===<br />
<br />
Im 18. Jahrhundert war hier ein bekannter Weinkeller, der Kaiserkeller, neben billigem Wein bekam man auch kalte Speisen. Hier trafen sich vor allem die Ullmer Schiffsleute, die am Donaukanal (damals noch Donauarm) angelegt hatten.<ref>Von Trattern, Handelsstands-Calender der k.k. Haupt und Residenz Stadt Wien. - Wien, 1799</ref><br />
<br />
== Unternehmen ==<br />
<br />
=== Verlags-Gesellschaft Steyrermühl ===<br />
<br />
1872 wurde Steyrermühl gegründet und hatte im diesem Haus seinen Sitz. Die Papierfabriks- und Verlagsgesellschaft war das größte Unternehmen im Bereich des Zeitungswesens und der Papierindustrie. Das Haus gab zum Beispiel das "Neue Wiener Tagblatt" heraus. Auch das Papierwerk in Traun war im Besitz der AG. Ab 1881 wurden hauptsächlich Aufträge der Straßenbahnen und der Tabakregie angenommen, damit war ein regelmäßiger Profit garantiert.<br />
<br />
1938 musste das Tagblatt an eine NSDAP-nahe Gesellschaft übertragen werden. Mittlerweile ist das Unternehmen in finnischer Hand. <br />
<br />
== Tanzschule Wagner ==<br />
<br />
Im Haus befindet sich seit 1989 die "Tanzschule Prof. Wagner". <ref>https://tanzschule-wagner.at/index.html</ref><br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Fleischmarkt 4]] | [[Griechengasse 7]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Fleischmarkt]] | [[Griechengasse]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arthur Baron]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Bankomaten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Fleischmarkt_3-5&diff=78947Fleischmarkt 3-52024-03-24T08:49:48Z<p>Administrator: /* Tanzschule Wagner */</p>
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;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Fleischmarkt]] 3-5<br />
: =[[Griechengasse]] 6<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''701, 702'''<br />
: vor 1821: '''745, 746'''<br />
: vor 1795: '''749, 748'''<br />
; Baujahr<br />
: 1910<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Arthur Baron]]<br />
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__TOC__<br />
<br />
== Das Haus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Das Haus stammt aus dem Jahr 1910 und wurde von Anton Baron erbaut. <br />
<br />
== Vorgängerhäuser ==<br />
<br />
=== Traidkasten ===<br />
<br />
Hier stand der erste Wiener Traidkasten, das Mehllager. Ladislaus Posthumus gestattete der Stadt Wien am 6.6.1453 erstmals, eine Mehlgrube bzw. einen "Getraidkesten" zu errichten. Dies sollte sicherstellen, dass die Wiener Bevölkerung nicht verhungerte und Teuerungen ausgleichend entgegenwirken konnte. Der Traidkasten befand sich bis 1467 hier, dann wurde er in das Haus [[Postgasse 10]] übersiedelt.<br />
<br />
=== Kaiserkeller ===<br />
<br />
Im 18. Jahrhundert war hier ein bekannter Weinkeller, der Kaiserkeller, neben billigem Wein bekam man auch kalte Speisen. Hier trafen sich vor allem die Ullmer Schiffsleute, die am Donaukanal (damals noch Donauarm) angelegt hatten.<ref>Von Trattern, Handelsstands-Calender der k.k. Haupt und Residenz Stadt Wien. - Wien, 1799</ref><br />
<br />
== Unternehmen ==<br />
<br />
=== Verlags-Gesellschaft Steyrermühl ===<br />
<br />
1872 wurde Steyrermühl gegründet und hatte im diesem Haus seinen Sitz. Die Papierfabriks- und Verlagsgesellschaft war das größte Unternehmen im Bereich des Zeitungswesens und der Papierindustrie. Das Haus gab zum Beispiel das "Neue Wiener Tagblatt" heraus. Auch das Papierwerk in Traun war im Besitz der AG. Ab 1881 wurden hauptsächlich Aufträge der Straßenbahnen und der Tabakregie angenommen, damit war ein regelmäßiger Profit garantiert.<br />
<br />
1938 musste das Tagblatt an eine NSDAP-nahe Gesellschaft übertragen werden. Mittlerweile ist das Unternehmen in finnischer Hand. <br />
<br />
== Tanzschule Wagner ==<br />
<br />
Im Haus befindet sich seit 1989 die "Tanzschule Prof. Wagner". <ref>https://tanzschule-wagner.at/index.htmly/ref><br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Fleischmarkt 4]] | [[Griechengasse 7]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Fleischmarkt]] | [[Griechengasse]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arthur Baron]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Bankomaten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Fleischmarkt_3-5&diff=78946Fleischmarkt 3-52024-03-24T08:45:41Z<p>Administrator: /* Unternehmen */</p>
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;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Fleischmarkt]] 3-5<br />
: =[[Griechengasse]] 6<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''701, 702'''<br />
: vor 1821: '''745, 746'''<br />
: vor 1795: '''749, 748'''<br />
; Baujahr<br />
: 1910<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Arthur Baron]]<br />
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__TOC__<br />
<br />
== Das Haus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Das Haus stammt aus dem Jahr 1910 und wurde von Anton Baron erbaut. <br />
<br />
== Vorgängerhäuser ==<br />
<br />
=== Traidkasten ===<br />
<br />
Hier stand der erste Wiener Traidkasten, das Mehllager. Ladislaus Posthumus gestattete der Stadt Wien am 6.6.1453 erstmals, eine Mehlgrube bzw. einen "Getraidkesten" zu errichten. Dies sollte sicherstellen, dass die Wiener Bevölkerung nicht verhungerte und Teuerungen ausgleichend entgegenwirken konnte. Der Traidkasten befand sich bis 1467 hier, dann wurde er in das Haus [[Postgasse 10]] übersiedelt.<br />
<br />
=== Kaiserkeller ===<br />
<br />
Im 18. Jahrhundert war hier ein bekannter Weinkeller, der Kaiserkeller, neben billigem Wein bekam man auch kalte Speisen. Hier trafen sich vor allem die Ullmer Schiffsleute, die am Donaukanal (damals noch Donauarm) angelegt hatten.<ref>Von Trattern, Handelsstands-Calender der k.k. Haupt und Residenz Stadt Wien. - Wien, 1799</ref><br />
<br />
== Unternehmen ==<br />
<br />
=== Verlags-Gesellschaft Steyrermühl ===<br />
<br />
1872 wurde Steyrermühl gegründet und hatte im diesem Haus seinen Sitz. Die Papierfabriks- und Verlagsgesellschaft war das größte Unternehmen im Bereich des Zeitungswesens und der Papierindustrie. Das Haus gab zum Beispiel das "Neue Wiener Tagblatt" heraus. Auch das Papierwerk in Traun war im Besitz der AG. Ab 1881 wurden hauptsächlich Aufträge der Straßenbahnen und der Tabakregie angenommen, damit war ein regelmäßiger Profit garantiert.<br />
<br />
1938 musste das Tagblatt an eine NSDAP-nahe Gesellschaft übertragen werden. Mittlerweile ist das Unternehmen in finnischer Hand. <br />
<br />
== Tanzschule Wagner ==<br />
<br />
Im Haus befindet sich seit 1989 die "Tanzschule Prof. Wagner"<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Fleischmarkt 4]] | [[Griechengasse 7]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Fleischmarkt]] | [[Griechengasse]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arthur Baron]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Bankomaten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Fleischmarkt_3-5&diff=78945Fleischmarkt 3-52024-03-24T08:42:37Z<p>Administrator: </p>
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<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Fleischmarkt]] 3-5<br />
: =[[Griechengasse]] 6<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''701, 702'''<br />
: vor 1821: '''745, 746'''<br />
: vor 1795: '''749, 748'''<br />
; Baujahr<br />
: 1910<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Arthur Baron]]<br />
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__TOC__<br />
<br />
== Das Haus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Das Haus stammt aus dem Jahr 1910 und wurde von Anton Baron erbaut. <br />
<br />
== Vorgängerhäuser ==<br />
<br />
=== Traidkasten ===<br />
<br />
Hier stand der erste Wiener Traidkasten, das Mehllager. Ladislaus Posthumus gestattete der Stadt Wien am 6.6.1453 erstmals, eine Mehlgrube bzw. einen "Getraidkesten" zu errichten. Dies sollte sicherstellen, dass die Wiener Bevölkerung nicht verhungerte und Teuerungen ausgleichend entgegenwirken konnte. Der Traidkasten befand sich bis 1467 hier, dann wurde er in das Haus [[Postgasse 10]] übersiedelt.<br />
<br />
=== Kaiserkeller ===<br />
<br />
Im 18. Jahrhundert war hier ein bekannter Weinkeller, der Kaiserkeller, neben billigem Wein bekam man auch kalte Speisen. Hier trafen sich vor allem die Ullmer Schiffsleute, die am Donaukanal (damals noch Donauarm) angelegt hatten.<ref>Von Trattern, Handelsstands-Calender der k.k. Haupt und Residenz Stadt Wien. - Wien, 1799</ref><br />
<br />
== Unternehmen ==<br />
<br />
=== Verlags-Gesellschaft Steyrermühl ===<br />
<br />
1872 wurde Steyrermühl gegründet und hatte im diesem Haus seinen Sitz. Die Papierfabriks- und Verlagsgesellschaft war das größte Unternehmen im Bereich des Zeitungswesens und der Papierindustrie. Das Haus gab zum Beispiel das "Neue Wiener Tagblatt" heraus. Auch das Papierwerk in Traun war im Besitz der AG. Ab 1881 wurden hauptsächlich Aufträge der Straßenbahnen und der Tabakregie angenommen, damit war ein regelmäßiger Profit garantiert.<br />
<br />
1938 musste das Tagblatt an eine NSDAP-nahe Gesellschaft übertragen werden. Mittlerweile ist das Unternehmen in finnischer Hand. <br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Fleischmarkt 4]] | [[Griechengasse 7]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Fleischmarkt]] | [[Griechengasse]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
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[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arthur Baron]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Bankomaten]]<br />
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== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=K%C3%A4rntner_Stra%C3%9Fe_4&diff=78944Kärntner Straße 42024-03-24T08:35:36Z<p>Administrator: /* Vorgängerhäuser */</p>
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<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div> <br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Kärntner Straße]] 4<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''1075 '''<br />
: vor 1821: '''1142 '''<br />
: vor 1795: '''1085'''<br />
; Baujahr<br />
: 1914<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Oskar Czepa]], [[Arnold Wiesbauer]] <br />
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__TOC__<br />
<br />
== Das Haus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Oskar Czepa und Arnold Wiesbauer errichtet das Haus 1914.<ref> http://www.architektenlexikon.at/de/80.htm</ref>, <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/686.htm</ref><br />
<br />
Am 12.4.1945 wurde bei dem Einschlag einer Bombe in das Nebenhaus (Equitablepalais) das Dach abgerissen, dabei wurden auch die oberen Geschosse des Gebäudes zerstört. <br />
<br />
=== Wäschegeschäft Herzfeld ===<br />
<br />
Ehemals befand sich hier ein Wäschegeschäft Herzfeld, das von [[Arthur Baron]] gestaltet worden war. Heute ist im Haus eine Palmers-Filiale zu finden.<br />
<br />
== Vorgängerhäuser ==<br />
<br />
Bis 1635 standen hier zwei Gebäude. <br />
<br />
Das eine war als "Studentenhaus" bekannt, es wurde von Meister Albrecht, dem Bucharzt und Pfarrer von Gars gekauft und der Bürgerschule zu St. Stephan gestiftet. <br />
Das zweite Haus wird erstmals Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt und gehörte 1633 dem Hofkammersecretarius Johann Michael Schletzi. <br />
<br />
Das neue Haus, das die beiden alten Gebäude 1635 ersetzte, gehörte ab 1869 der "Franco-österreichischen Bank", danach der "Wiener Lombard- und Escomtebank". <br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Kärntner Straße 5]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Kärntner Straße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Oskar Czepa]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arnold Wiesbauer]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arthur Baron]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=K%C3%A4rntner_Stra%C3%9Fe_4&diff=78943Kärntner Straße 42024-03-24T08:28:19Z<p>Administrator: /* Das Haus - Architektur und Geschichte */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
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<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div> <br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Kärntner Straße]] 4<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''1075 '''<br />
: vor 1821: '''1142 '''<br />
: vor 1795: '''1085'''<br />
; Baujahr<br />
: 1914<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Oskar Czepa]], [[Arnold Wiesbauer]] <br />
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__TOC__<br />
<br />
== Das Haus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Oskar Czepa und Arnold Wiesbauer errichtet das Haus 1914.<ref> http://www.architektenlexikon.at/de/80.htm</ref>, <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/686.htm</ref><br />
<br />
Am 12.4.1945 wurde bei dem Einschlag einer Bombe in das Nebenhaus (Equitablepalais) das Dach abgerissen, dabei wurden auch die oberen Geschosse des Gebäudes zerstört. <br />
<br />
=== Wäschegeschäft Herzfeld ===<br />
<br />
Ehemals befand sich hier ein Wäschegeschäft Herzfeld, das von [[Arthur Baron]] gestaltet worden war. Heute ist im Haus eine Palmers-Filiale zu finden.<br />
<br />
== Vorgängerhäuser ==<br />
<br />
Bis 1635 standen hier zwei Gebäude. <br />
<br />
Das eine war als "Studentenhaus" bekannt, es wurde von Meister Albrecht, dem Bucharzt und Pfarrer von Gars gekauft und der Bürgerschule zu St. Stephan gestiftet. <br />
Das zweite Haus wird erstmals Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt und gehörte 1633 dem Hofkammersecretarius Johann Michael Schletzi. <br />
<br />
Das neue Haus, das die beiden alten Gebäude 1635 ersetzte, gehörte ab 1869 der "Franco-österreichischen Bank", danach der "Wiener Lombard- und Escomtebank". <br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Kärntner Straße 5]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Kärntner Straße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Oskar Czepa]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arnold Wiesbauer]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arthur Baron]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Kategorie:Architekten:Arthur_Baron&diff=78942Kategorie:Architekten:Arthur Baron2024-03-24T08:27:55Z<p>Administrator: </p>
<hr />
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|-<br />
|}<br />
|-<br />
| Lebensdaten (Auszug aus dem Architekturlexikon)<br />
| <br />
* * 15.05.1874 - † 30.08.1944 <br />
* Geburtsort: Wien (damals: Österreich-Ungarn) <br />
* Sterbeort: USA ? <br />
* Titel: Ing. <br />
* weitere Namen: Artur <br />
* Religionsbekenntnis: Mosaisch <br />
* Berufsbezeichnung: Architekt <br />
|-<br />
| Mehr zu Baron im Lexikon des Architekturzentrums Wien:<br />
| http://www.architektenlexikon.at/de/19.htm<br />
|-<br />
| '''Projekte im 1. Bezirk'''<br />
| <br />
* 1909-1910 Wohn- und Geschäftshaus „Orendihof“, Wien 1, [[Fleischmarkt 1]] (auch „Residenzpalast“)<br />
* 1912 Portalbereich d. „Grillparzerhofes“, Wien 1, [[Bauernmarkt 10]]<br />
* o. J. Innenausstattung Wäschegeschäft Herzfeld, Wien 1, [[Kärntner Straße 4]]<br />
* o. J. Innenausstattung Juweliergeschäft, Wien 1, [[Graben 16]]<br />
* o. J. Wäschegeschäft Herzfeld , Wien 1, [[Bauernmarkt 10]]<br />
* 1913 Druckereigebäude Steyrermühl, Wien 1, [[Fleischmarkt 3-5]]<br />
|-<br />
| '''Andere Bezirke'''<br />
|<br />
'''2. Bezirk'''<br />
* 1911: Miethaus, Wien 2, [[Gredlerstraße 4]]<br />
'''3. Bezirk'''<br />
* 1907: Miethaus, „Stadtparkhof“, Wien 3, [[Vordere Zollamtsstraße 11]] <br />
* 1911: Miethaus, Wien 3, [[Invalidenstraße 5-7]]<br />
'''4. Bezirk'''<br />
* 1903-1904: Miethaus u. Hotel, Wien 4, Schikanedergasse 2-4/[[Margaretenstraße 24]] (mit Oskar Neumann)<br />
* 1912: Miethaus, Wien 4, [[Margaretenstraße 22]]<br />
* 1912-1913: Miethaus, Wien 4, [[Wiedner Hauptstraße 64]]<br />
'''5. Bezirk'''<br />
* um 1902: Buchdruckerei Werthner, Wien 5, [[Spengergasse 21]]<br />
'''6. Bezirk'''<br />
* 1912: Miethaus, Wien 6, [[Marchettigasse 14]]<br />
'''7. Bezirk'''<br />
* 1911-1912: Wohn- und Geschäftshaus, Wien 7, [[Zollergasse 13]]<br />
'''8. Bezirk'''<br />
* 1901: Miethaus, Wien 8, [[Kupkagasse 4]]<br />
* 1905: Miethaus, Wien 8, [[Hamerlingplatz 4]]<br />
* 1905: Miethaus, Wien 8, [[Klesheimgasse 4]]<br />
* 1906: Miethaus, Wien 8, [[Florianigasse 55]]<br />
'''13. Bezirk'''<br />
* o. J.: Villa Wien 13, Stadlergasse<br />
* 1904: Villa, Wien 13, [[Stadlergasse 13]] (mit Oskar Neumann)<br />
'''14. Bezirk'''<br />
* 1914: Miethausgruppe, Wien 14, [[Tiefendorfergasse 11-13]]<br />
'''16. Bezirk'''<br />
* 1913-1914: Villa, Wien 18, [[Sternwartestraße 61]]<br />
<br />
|}<br />
|}<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Architekten|Baron]]</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Arthur_Baron&diff=78941Arthur Baron2024-03-24T08:25:19Z<p>Administrator: Weiterleitung nach Kategorie:Architekten:Arthur Baron erstellt</p>
<hr />
<div>#redirect[[Kategorie:Architekten:Arthur Baron]]</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=K%C3%A4rntner_Stra%C3%9Fe_4&diff=78940Kärntner Straße 42024-03-24T08:24:59Z<p>Administrator: Änderung 78939 von Administrator (Diskussion) rückgängig gemacht.</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Xxx.jpg" /><br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div> <br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Kärntner Straße]] 4<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''1075 '''<br />
: vor 1821: '''1142 '''<br />
: vor 1795: '''1085'''<br />
; Baujahr<br />
: 1914<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Oskar Czepa]], [[Arnold Wiesbauer]] <br />
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__TOC__<br />
<br />
== Das Haus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Oskar Czepa und Arnold Wiesbauer errichtet das Haus 1914, damals handelt es sich um das "Kaufhaus Zwieback". <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/80.htm</ref>, <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/686.htm</ref><br />
<br />
Am 12.4.1945 wurde bei dem Einschlag einer Bombe in das Nebenhaus (Equitablepalais) das Dach abgerissen, dabei wurden auch die oberen Geschosse des Gebäudes zerstört. <br />
<br />
=== Wäschegeschäft Herzfeld ===<br />
<br />
Ehemals befand sich hier ein Wäschegeschäft Herzfeld, das von [[Arthur Baron]] gestaltet worden war. Heute ist im Haus eine Palmers-Filiale zu finden.<br />
<br />
== Vorgängerhäuser ==<br />
<br />
Bis 1635 standen hier zwei Gebäude. <br />
<br />
Das eine war als "Studentenhaus" bekannt, es wurde von Meister Albrecht, dem Bucharzt und Pfarrer von Gars gekauft und der Bürgerschule zu St. Stephan gestiftet. <br />
Das zweite Haus wird erstmals Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt und gehörte 1633 dem Hofkammersecretarius Johann Michael Schletzi. <br />
<br />
Das neue Haus, das die beiden alten Gebäude 1635 ersetzte, gehörte ab 1869 der "Franco-österreichischen Bank", danach der "Wiener Lombard- und Escomtebank". <br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Kärntner Straße 5]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Kärntner Straße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Oskar Czepa]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arnold Wiesbauer]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arthur Baron]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=K%C3%A4rntner_Stra%C3%9Fe_4&diff=78939Kärntner Straße 42024-03-24T08:24:42Z<p>Administrator: </p>
<hr />
<div>{| class="prettytable" width="100%" <br />
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!<span style="color:#ffffff"> Haus: '''{{PAGENAME}}'''</span> <br />
!<span style="color:#ffffff"> '''Grund-Informationen'''</span> <br />
|-<br />
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|-<br />
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|-<br />
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|style="background-color:#ffffff;" | vor 1862: 1075 | vor 1821: 1142 | vor 1795: 1085<br />
|-<br />
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|style="background-color:#f1f1f1;" | 1914<br />
|-<br />
|style="background-color:#ffffff;" | Architekt<br />
|style="background-color:#ffffff;" | Oskar Czepa, Arnold Wiesbauer <br />
|}<br />
|}<br />
<br />
<br />
== Das Haus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Oskar Czepa und Arnold Wiesbauer errichtet das Haus 1914, damals handelt es sich um das "Kaufhaus Zwieback". <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/80.htm</ref>, <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/686.htm</ref><br />
<br />
Am 12.4.1945 wurde bei dem Einschlag einer Bombe in das Nebenhaus (Equitablepalais) das Dach abgerissen, dabei wurden auch die oberen Geschosse des Gebäudes zerstört. <br />
<br />
== Vorgängerhäuser ==<br />
<br />
Bis 1635 standen hier zwei Gebäude. <br />
<br />
Das eine war als "Studentenhaus" bekannt, es wurde von Meister Albrecht, dem Bucharzt und Pfarrer von Gars gekauft und der Bürgerschule zu St. Stephan gestiftet. <br />
Das zweite Haus wird erstmals Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt und gehörte 1633 dem Hofkammersecretarius Johann Michael Schletzi. <br />
<br />
Das neue Haus, das die beiden alten Gebäude 1635 ersetzte, gehörte ab 1869 der "Franco-österreichischen Bank", danach der "Wiener Lombard- und Escomtebank". <br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Kärntner Straße 5]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Kärntner Straße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Oskar Czepa]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arnold Wiesbauer]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arthur Baron]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]<br />
<br />
<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=K%C3%A4rntner_Stra%C3%9Fe_4&diff=78938Kärntner Straße 42024-03-24T08:24:13Z<p>Administrator: </p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Xxx.jpg" /><br />
<div style="font-size: 10px; text-align: center">[[Noch keine Abbildung. Wollen Sie ein Bild bereit stellen?]] [[Kategorie:Bild fehlt]]</div> <br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Kärntner Straße]] 4<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''1075 '''<br />
: vor 1821: '''1142 '''<br />
: vor 1795: '''1085'''<br />
; Baujahr<br />
: 1914<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Oskar Czepa]], [[Arnold Wiesbauer]] <br />
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__TOC__<br />
<br />
== Das Haus - Architektur und Geschichte ==<br />
<br />
Oskar Czepa und Arnold Wiesbauer errichtet das Haus 1914, damals handelt es sich um das "Kaufhaus Zwieback". <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/80.htm</ref>, <ref> http://www.architektenlexikon.at/de/686.htm</ref><br />
<br />
Am 12.4.1945 wurde bei dem Einschlag einer Bombe in das Nebenhaus (Equitablepalais) das Dach abgerissen, dabei wurden auch die oberen Geschosse des Gebäudes zerstört. <br />
<br />
=== Wäschegeschäft Herzfeld ===<br />
<br />
Ehemals befand sich hier ein Wäschegeschäft Herzfeld, das von [[Arthur Baron]] gestaltet worden war. Heute ist im Haus eine Palmers-Filiale zu finden.<br />
<br />
== Vorgängerhäuser ==<br />
<br />
Bis 1635 standen hier zwei Gebäude. <br />
<br />
Das eine war als "Studentenhaus" bekannt, es wurde von Meister Albrecht, dem Bucharzt und Pfarrer von Gars gekauft und der Bürgerschule zu St. Stephan gestiftet. <br />
Das zweite Haus wird erstmals Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt und gehörte 1633 dem Hofkammersecretarius Johann Michael Schletzi. <br />
<br />
Das neue Haus, das die beiden alten Gebäude 1635 ersetzte, gehörte ab 1869 der "Franco-österreichischen Bank", danach der "Wiener Lombard- und Escomtebank". <br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Kärntner Straße 5]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Kärntner Straße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:Gebäude]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Oskar Czepa]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arnold Wiesbauer]]<br />
[[Kategorie:Architekten:Arthur Baron]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Häuser]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Vorgängerhäuser]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78937Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T08:12:13Z<p>Administrator: /* Hochamt in der Augustinerkirche */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
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</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
[[File:BERMANN(1880) p0372 Die alte ugustinerkirche, bei der Hofburg.jpg|thumb|Die alte Augustinerkirche, Bermann 1880]]<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig XVI. und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|250px||link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|250px|Das Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im Video zu hören sind.<br />
; Tonfolge der Glocken:<br />
: Glocke 5: des'', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 4: b', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 3: as', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 2: f', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 1: des', Grassmayr, Innsbruck, 1982<br />
<br />
<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
[[File:Wien 01 Loretokapelle (Augustinerkirche Wien) a.jpg|thumb|Die Loretokapelle]]<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
[[File:18720529 Herzgruft Augustinerkirche.jpg|thumb|Herzgruft Augustinerkirche]]<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
[[File:Cenotaph of Leopold II (Augustinian Church, Vienna).jpg|thumb|Das Kentograph Leopold II]]<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt.<br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
[[Kategorie:Bearbeitungsstatus 2024]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78936Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T08:10:38Z<p>Administrator: /* Die Kirche */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
[[File:BERMANN(1880) p0372 Die alte ugustinerkirche, bei der Hofburg.jpg|thumb|Die alte Augustinerkirche, Bermann 1880]]<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig XVI. und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|250px||link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|250px|Das Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im Video zu hören sind.<br />
; Tonfolge der Glocken:<br />
: Glocke 5: des'', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 4: b', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 3: as', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 2: f', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 1: des', Grassmayr, Innsbruck, 1982<br />
<br />
<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
[[File:Wien 01 Loretokapelle (Augustinerkirche Wien) a.jpg|thumb|Die Loretokapelle]]<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
[[File:18720529 Herzgruft Augustinerkirche.jpg|thumb|Herzgruft Augustinerkirche]]<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
[[File:Cenotaph of Leopold II (Augustinian Church, Vienna).jpg|thumb|Das Kentograph Leopold II]]<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt.<br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78935Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T08:10:17Z<p>Administrator: /* Die Kirche */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
[[File:BERMANN(1880) p0372 Die alte ugustinerkirche, bei der Hofburg.jpg|Die alte Augustinerkirche, Bermann 1880]]<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig XVI. und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|250px||link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|250px|Das Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im Video zu hören sind.<br />
; Tonfolge der Glocken:<br />
: Glocke 5: des'', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 4: b', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 3: as', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 2: f', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 1: des', Grassmayr, Innsbruck, 1982<br />
<br />
<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
[[File:Wien 01 Loretokapelle (Augustinerkirche Wien) a.jpg|thumb|Die Loretokapelle]]<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
[[File:18720529 Herzgruft Augustinerkirche.jpg|thumb|Herzgruft Augustinerkirche]]<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
[[File:Cenotaph of Leopold II (Augustinian Church, Vienna).jpg|thumb|Das Kentograph Leopold II]]<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt.<br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78934Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T08:07:46Z<p>Administrator: /* Der Adolphus-Ring */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|250px||link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|250px|Das Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im Video zu hören sind.<br />
; Tonfolge der Glocken:<br />
: Glocke 5: des'', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 4: b', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 3: as', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 2: f', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 1: des', Grassmayr, Innsbruck, 1982<br />
<br />
<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
[[File:Wien 01 Loretokapelle (Augustinerkirche Wien) a.jpg|thumb|Die Loretokapelle]]<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
[[File:18720529 Herzgruft Augustinerkirche.jpg|thumb|Herzgruft Augustinerkirche]]<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
[[File:Cenotaph of Leopold II (Augustinian Church, Vienna).jpg|thumb|Das Kentograph Leopold II]]<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt.<br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78933Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T08:06:43Z<p>Administrator: /* Die Loretokapelle */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|250px||link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|250px|Das Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im Video zu hören sind.<br />
; Tonfolge der Glocken:<br />
: Glocke 5: des'', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 4: b', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 3: as', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 2: f', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 1: des', Grassmayr, Innsbruck, 1982<br />
<br />
<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
[[File:Wien 01 Loretokapelle (Augustinerkirche Wien) a.jpg|thumb|Die Loretokapelle]]<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
[[File:Cenotaph of Leopold II (Augustinian Church, Vienna).jpg|thumb|Das Kentograph Leopold II]]<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt.<br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78932Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T08:05:01Z<p>Administrator: /* Georgskapelle */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|250px||link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|250px|Das Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im Video zu hören sind.<br />
; Tonfolge der Glocken:<br />
: Glocke 5: des'', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 4: b', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 3: as', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 2: f', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 1: des', Grassmayr, Innsbruck, 1982<br />
<br />
<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
[[File:Cenotaph of Leopold II (Augustinian Church, Vienna).jpg|thumb|Das Kentograph Leopold II]]<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt.<br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78931Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T08:00:56Z<p>Administrator: /* Die Glocken von St. Augustin */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|250px||link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|250px|Das Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im Video zu hören sind.<br />
; Tonfolge der Glocken:<br />
: Glocke 5: des'', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 4: b', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 3: as', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 2: f', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 1: des', Grassmayr, Innsbruck, 1982<br />
<br />
<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt. <br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78930Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T08:00:29Z<p>Administrator: /* Die Glocken von St. Augustin */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|150px||link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|150px|Das Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im Video zu hören sind.<br />
; Tonfolge der Glocken:<br />
: Glocke 5: des'', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 4: b', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 3: as', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 2: f', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 1: des', Grassmayr, Innsbruck, 1982<br />
<br />
<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt. <br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78929Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T07:58:22Z<p>Administrator: /* Die Glocken von St. Augustin */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im untigen Video zu hören sind.<br />
; Tonfolge der Glocken:<br />
: Glocke 5: des'', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 4: b', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 3: as', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 2: f', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 1: des', Grassmayr, Innsbruck, 1982<br />
<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|DFas Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt. <br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78928Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T07:57:45Z<p>Administrator: /* Die Glocken von St. Augustin */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im Video zu hören sind.<br />
; Tonfolge der Glocken:<br />
: Glocke 5: des'', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 4: b', Grassmayr, Innsbruck, 1993<br />
: Glocke 3: as', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 2: f', Grassmayr, Innsbruck, 1992<br />
: Glocke 1: des', Grassmayr, Innsbruck, 1982<br />
<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|DFas Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt. <br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78927Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T07:56:38Z<p>Administrator: /* Die Begräbnisstätte */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
== Die Glocken von St. Augustin ==<br />
<br />
Die Augustinerkirche besitzt ein 5-stimmiges Glockengeläut wovon alle Glocken im Video zu hören sind.<br />
'''Tonfolge der Glocken:'''<br />
: Glocke 5: des'' Grassmayr Innsbruck 1993<br />
: Glocke 4: b' Grassmayr Innsbruck 1993<br />
: Glocke 3: as' Grassmayr Innsbruck 1992<br />
: Glocke 2: f' Grassmayr Innsbruck 1992<br />
: Glocke 1: des' Grassmayr Innsbruck 1982<br />
<br />
[[File:Mariage de la princesse Stéphanie avec l'archiduc Rodolphe d'Autriche le 10 mai 1881 - Janet.jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UYR8aFNKU5k|DFas Glockengeläut<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt. <br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78926Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T07:51:27Z<p>Administrator: /* Die Rieger-Orgel */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt. <br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78925Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T07:50:56Z<p>Administrator: /* Die Begräbnisstätte */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt. <br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78924Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T07:50:06Z<p>Administrator: /* Hochamt in der Augustinerkirche */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie.Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt. <br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Austria-00809 - Inside Augustinian Church (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administratorhttps://cityabc.at/index.php?title=Augustinerstra%C3%9Fe_3_und_5&diff=78923Augustinerstraße 3 und 52024-03-24T07:47:50Z<p>Administrator: /* Wien - Eine Stadt stellt sich vor */</p>
<hr />
<div><mockingbird.Aside no-header><br />
<mockingbird.header #header:#a80f11>Das Gebäude</mockingbird.header><br />
<mockingbird.image wiki="Wien Augustinerkloster.JPG" /><br />
;<span style="color:#B40404;">Bezirk</span><br />
<span style="color:#B40404;>1., Innere Stadt</span><br />
;Aliasadressen<br />
: =[[Augustinerstraße]] 3 und 5<br />
: =[[Hofburg]]<br />
; Konskriptionsnummer<br />
: vor 1862: '''-'''<br />
: vor 1821: '''-'''<br />
: vor 1795: '''-'''<br />
; Baujahr<br />
: 1330<br />
; Architekten (Bau)<br />
: [[Dietrich Ladtner von Prin]]<br />
<mockingbird.map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811"><br />
<mockingbird.on-map coordinates="48.20553589813662, 16.36771385037811" type="marker" /><br />
</mockingbird.map><br />
<mockingbird.content-license license="cc-by-sa" /><br />
</mockingbird.aside><br />
__TOC__<br />
<br />
== Augustinerkirche und Kloster, Augustinerstöckl - Architektur und Geschichte ==<br />
[[File:Augustinerkirche SC 16 02 2019 CM.jpeg|200px|thumb|left]]<br />
Eigentlich ist die äußerlich unscheinbare Kirche in den Gebäudekomplex der Hofburg integriert, sie zählt jedoch wegen ihrer Geschichte und ihrer Innenausstattung zu den bedeutendsten Kirchen Wiens. <br />
<br />
1330 wurde sie als gotische Kirche freistehend vom bayrischen Baumeister Dietrich Ladtner von Prin erbaut, die Integration in die Hofburg erfolgt erst später. Die Stiftung des Klosters erfolgte durch Herzog Friedrich den Schönen, der angeblich, aufgrund eines Gelübdes, eine Schuld beglich.<br />
<br />
== Die Legende von Friedrich dem Schönen und dem Bau der Augustinerkirche ==<br />
<br />
[[File:Augustinerkirche Legende.jpg|250px|thumb|left]]<br />
''Der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schöne stritten um die Österreichische Kaiserkrone. Der achtjährige Bürgerkrieg wurde am 28.9.1322 in der Ritterschlacht zwischen Ampfing und Mühlbach mit einem Sieg von Ludwig beendet, bei dem ihm auch die Gefangennahme von Friedrich dem Schönen gelang. Friedrich wurde in der Burg Traunitz, im obersten Raum der Burg, dem Königsgemach, drei Jahre lang (bis 1325) gefangen gehalten. <br />
<br />
''Konrad Tattendorfer, der Augustiner Prior der Münchner Eremiten, hatte sich mehrmals für Friedrich verwendet und mit ihm Freundschaft geschlossen. Er rang dem Habsburger das Versprechen ab, in unmittelbarer Nähe zur Burg eine Kirche und ein Kloster zu stiften. <br />
<br />
''Die Versöhnung und damit Entlassung von Friedrich erfolgte schlussendlich durch die Intervention des Papstes, dem Friedrich der Schöne, ebenso wie dem Augustiner Prior, versprach, das Kloster und die Kirche zu erbauen; Ludwig der Bayer musste die Versöhnungskapelle in der Burg Traunsnitz errichten. <br />
<br />
''An der damaligen Hochstraße hatten die Karthäuser ein Haus, das Friedrich ihnen abkaufte. An diese Stelle und den benachbarten Grundstücken (anstelle von fünf Häusern und einer Badestube) errichtete er nach und nach die versprochenen Gebäude und schenkte sie dem Prior Konrad, der mit 18 seiner Mönche von München nach Wien übersiedelte. Auch die Beschuhten Augustiner-Mönche eines kleinen Klosters am Werd wurden hierher übersiedelt, sodass deren ehemaliges Kloster in ein Spital umgewidmet werden konnte.''<br />
<br />
== Die Kirche == <br />
<br />
Ihre Namensgebung verdankt die Kirche dem Kirchenlehrer Augustinus von Hippo (354 – 430), 1634 wurde sie zur kaiserlichen Hofpfarre erhoben, wo die Trauungen der Habsburger vollzogen wurden. Hier heirateten 1736 Maria Theresia und Franz von Lothringen, 1810 wurde in der Augustinerkirche Maria Luise mit Napoleon vermählt, hier wurden auch Marie Antoinette und der spätere König von Frankreich, Ludwig der XVI und auch Kaiser Franz Joseph I und Elisabeth (Sisi) getraut.<br />
<br />
Östlich der Kirche lagen die Konventsgebäude mit dem Kreuzgang, die 1341 geweiht wurden, daran schlossen sich die 1368 gestiftete Leonhardskapelle und die Sigmundskapelle (1386) an. Der Ostflügel des Kreuzgangs enthielt ebenerdig das Refektorium, im Obergeschoß den Mönchsschlafraum, zwischen Südflügel und Stadtmauer lag der Klostergarten, an der Stadtmauer wurde ein kleiner Turm für Aborte errichtet (der als „Augustinerturm“ Teil der Stadtbefestigung wurde). <br />
<br />
1354 wurde über dem Westgiebel ein Dachreiter angebracht (über Veranlassung Friedrichs III. 1477 umgestaltet und mit der „Kaiserglocke" ausgestattet). 1460 überließen die Mönche einen Teil ihres Friedhofs Friedrich III. zur Erweiterung des Hofburggeländes. 1542 wurden an der Kirche von Johann Tscherte Reparaturen durchgeführt. 1602 entstand ein neuer Glockenturm, der 1652 von Georg Gerstenbrand erhöht und mit einer barocken Zwiebelhaube bekrönt wurde. Der Hochaltar aus Sandstein war ursprünglich für die Votivkirche bestimmt gewesen, wurde aber schließlich hier aufgestellt.<br />
<br />
=== Die Begräbnisstätte === <br />
<br />
Ferdinand II. erkor die Augustinerkirche 1637 zur Begräbnisstätte der Herzen verstorbener Familienangehöriger („Herzgrüftel"), hier ruhen nun in silbernen Gefäßen die Herzen von 54 Habsburgern, beginnend mit Ferdinand II. (1637), endend mit Franz Karl 1878. <br />
[[Datei:Augustinerkirche 4.JPG|thumb|Das Grabdenkmal von Marie.Christine, geschaffen von Canova]]<br />
In der Kirche befinden sich zahlreiche Grabdenkmäler, wie die klassizistische Grabpyramide der Erzherzogin Marie-Christine vom Sachsen-Teschen (einer Tochter Maria Theresias und Gattin Herzog Albert Kasimirs von Sachsen-Teschen), geschaffen wurde das Monument von Antonio Canova (1798-1805). Das Grabmal zeigt die Tugend, die mit der Urne in das geöffnete Tor schreitet, begleitet von zwei Mädchen mit Totenfackeln, denen die Liebe mit blindem Greis (Caritas) am Arm folgt. Rechts steht ein Genius mit Löwen, oben ist die Glückseligkeit mit einem Medaillon der Verstorbenen. Diese Allegorien sollten die Eigenschaften von Maria Christine darstellen. Über dem Tor hält ein Genius das Bild der Erzherzogin hoch. Als einzige Tochter Maria-Theresias durfte Marie-Christine aus Liebe heiraten, ihre Geschwister mussten politisch günstige Ehen eingehen. Maria-Christine starb mit nur 56 Jahren - an verdorbenem Wasser. <br />
<br />
Auch der Prediger Abraham a Santa Clara ist in der Gruft bestattet, er war Prior des Klosters.<br />
<br />
=== Abraham a Santa Clara in der Augustinerkirche ===<br />
<br />
Ein besonders vehementer Kämpfer gegen das älteste Gewerbe der Welt war Abraham a Santa Clara. <br />
<br />
Er wetterte wann es ging gegen die Unzucht, predigte in der Augustinerkirche gegen die „verhurten Sauzimmer“, und forderte, dass der Adler des Evangelisten Johannes „diesen Weibern auf die nackten Brüste scheißen solle“. Die anwesenden Hofdamen waren brüskiert und beschwerten sich, so dass Kaiser Leopold I. (1640 – 1705) eine Entschuldigung von Santa Clara einforderte. Dieser korrigierte also: Nicht der Adler des Johannes, sondern der Stier des Evangelisten Lukas möge das Geschäft besorgen.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abraham a Santa Clara gt.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Abraham-a-Santa-Clara<br /><br />
: geb. 1644 in Kreenheinstetten<br /><br />
: als Ulrich Megerle<br /><br />
: gest. 1709 in Wien<br /><br />
: Der wortgewaltige Prediger und <br /><br />
: Augustiner Barfüßer liegt hier in der<br /><br />
: Ordensgruft begraben.<br /><br />
: <br /><br />
: Von seiner Heimatgemeinde<br /><br />
: Kreenheinstettet-Baden.<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
=== Die Gruft ===<br />
<br />
1873 wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten unter der Kirche ausgedehnte Gruftanlagen mit gotischen und barocken Grabsteinen und Metallsarkophagen aufgefunden. Die Gruft ist öffentlich nicht zugänglich.<br />
<br />
== Weitere Gedenktafeln ==<br />
<br />
Eine Tafel im Inneren der Kirche erinnert an Gefallene des 1. Weltkrieges aus dem 42. Feldkanonenregiment.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien01 Augustinerkirche 2017-12-30 GuentherZ GD Feldkanonenregiment42 0084.jpg|250px]]</td> <br />
<td><br />
: Dem Andenken <br /><br />
: an die im Welt<br /><br />
: kriege 1914-1918 <br /><br />
: heldenmütig<br /><br />
: Gefallenen des <br /><br />
: Feldkanonen<br /><br />
: regimentes 42<br /><br />
: von ihren Kame<br /><br />
: raden in Treue<br /><br />
: gewidmet<br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
Eine weitere Tafel gedenkt an die kroatischen Geistlichen der Augustinerkirche.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustinerkirche Tafel.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Dem Andenken an die kroatischen Geistlichen<br /><br />
: die im Augustinum gelebt u. gewirkt haben:<br /><br />
: Josik J. Strossmayer<br /><br />
: 1815 - 1905<br /><br />
: Bischof v. Bosnien u. Syrmien<br /><br />
: Antun Bauer<br /><br />
: 1856 - 1937<br /><br />
: Erzbischof von Zagreb<br /><br />
: Juraj Dobrila<br /><br />
: 1812 - 1882<br /><br />
: Bischof v. Pula, Porec u. Triest<br /><br />
: Franjo Packi<br /><br />
: 1828 - 1894<br /><br />
: Kanonikus, Historiker<br /><br />
: Österreichisch-kroatische Gesellschaft 1990<br /><br />
</td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Innengestaltung ==<br />
<br />
Das Innere stellt sich als dreischiffige langgestreckte Halle dar, die Decke ist mit Kreuzrippen ausgestattet (der Chor mit Netzrippen). Die Orgelbänke wurden um 1730 geschaffen und wurden aus der Schwarzspanierkirche (9. Bezirk) hierher verlegt. Der neugotische Hochaltar wurde für die Votivkirche gestaltet, fand aber hier seinen Aufstellungsort. Die Kanzel wurde von Hetzendorf errichtet.<ref>Felix Czeike, Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 12 ff</ref><br />
<br />
Die Kirche trug, wie für Bettelorden üblich, ursprünglich keinen Turm, stattdessen war an der Westfassade ein kleines Fassadentürmchen angebracht. <br />
<br />
=== Die Bach-Orgel ===<br />
<br />
Die Wiener Bach-Orgel heißt eigentlich Reil-Orgel. Sie wurde 1985 nach historischem Vorbild von den Brüdern Reil im Auftrag der Wiener Festwochen geschaffen, um zum 300. Todestag von Bach dessen Werke in Originalklang zu spielen. Die Weihe der Orgel fand durch Kardinal König statt.<br />
<br />
Wie die Orgel klingt, ist in diesem Beispiel zu hören, Martin Haselböck spielt.<br />
<br />
[[File:Wien Hofburg Hofburgkapelle ed 2009 PD 20091007 024.JPG|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=UZDvFvWnlQQ|Martin Haselböck an der Bach-Orgel<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
=== Die Rieger-Orgel ===<br />
<br />
Die Hauptorgel der Kirche ist aus der Orgelbaumanufaktur Rieger und wurde 1976 geschaffen. Das moderne Werk mit 47 Registern hat eine Hülle aus dem Jahr 1785. <br />
<br />
Die Engelsgruppe oberhalb der Orgel stammt von Johann Baptist Straub.<br />
<br />
[[Datei:Wien Augustinerkirche Orgel.jpg|thumb|200px|Die Rieger-Orgel]]<br />
<br />
=== Gedenktafel für Kaiser Karl I., Seligsprechung ===<br />
<br />
2005 wurde Kaiser Karl I. hier seliggesprochen, eine Gedenktafel erinnert an dieses Ereignis.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Wien Augustinerkirche Gedenktafel Karl I.jpg|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Der Orden vom Goldenen Vlies <br /><br />
: der durch Jahrhunderte seine Ordensfeierlichkeiten<br /><br />
: in der Hofpfarrkirche St. Augustin abgehalten hat<br /><br />
: gedenkt in Ehrfurcht und Dankbarkeit<br /><br />
: seines siebzehnten Chefs und Souveräns,<br /><br />
: des seligen Kaisers<br /><br />
: KARL I.<br /><br />
: von Österreich, apostolischer König von Ungarn<br /><br />
: Ordenssouverän von 1916-1922,<br /><br />
: April 2005<br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Sagen und Legenden rund um die Kirche ==<br />
<br />
=== Die Uhr von Graf Nadásdy ===<br />
[[File:Augustinerkirche UHR.jpg|250px|thumb]]<br />
Die Uhr auf dem Turm der Kirche war ein Geschenk Franz Graf Nadásdys, der, da er gegenüber wohnte, von seinen Fenstern aus die Stunde ablesen wollte und deshalb auf seine Kosten eine Uhr anfertigen ließ. Als er bald danach, 1671, in den ungarischen Magnatenaufstand verwickelt, hingerichtet wurde, hatten die Mönche Bedenken wegen der Annahme des Geschenks. Erst viel später wurde die Uhr auf dem Turm angebracht, am 28. Februar 1713 (Augustintag) schlug sie zum ersten Mal. <br />
<br />
Zur Hinrichtung des Grafen kann man noch mehr erfahren: [[Kriminalfall: Graf Nadasdy]]<br />
<br />
=== Die Sage vom Gespenst in der Augustinerkirche ===<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts läuteten abends mehrere Buben die Glocken der Augustinerkirche, als ihnen plötzlich die drohende weiße Gestalt eines Mannes entgegenkam. Entsetzt flohen sie aus der Kirche, einer der Knaben verletzte sich dabei schwer den Fuß, drei andere erkrankten sehr.<br />
<br />
== Gedenktafel Johann III. Sobieski == <br />
<br />
An der Außenwand befindet sich eine Gedenktafel für König Johann III. Sobieski von Polen mit einem Bildnis-Medaillon aus dem Jahr 1983. Grund dafür ist, dass 1683 hier nach der Entsatzschlacht vom 12. September das Dank-Tedeum lesen ließ.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Sobieski GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Jan III. Sobieski<br /><br />
: König von Polen<br /><br />
: Oberbefehlshaber der vereinigten Heere <br /><br />
: besuchte hier<br /><br />
: am 13. September 1683 <br /><br />
: nach der Befreiung Wiens <br /><br />
: von den türkischen Belagerern <br /><br />
: die Heilige Messe.<br /><br />
: Komitee "300 Jahre Entsatz von Wien <br /><br />
: mit König Jan III. Sobieski"<br /><br />
: September 1983<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Türken belagert, diesmal stand die Einnahme kurz bevor Im letzten Moment tauchte ein christlicher Entsatzheer und der Führung des Polnischen Königs Sobieski auf und befreite die Stadt. Zur Feier des Sieges besuchte Sobieski eine Dankesmesse in der Augustinerkirche.<br />
<br />
== Die Loretokapelle == <br />
<br />
Die Loretokapelle, "Unserer Lieben Frau von Loreto" geweiht, stand 1627 inmitten der Kirche, wurde 1784 an ihren heutigen Standort übertragen und ist ohne künstlerischen Wert (die einst kostbare Ausstattung fiel der Silberablieferung während der Napoleonischen Kriege zum Opfer).<br />
<br />
Eine Legende zur Loretokapelle findet sich hier: [[Das Anzeichen der Glocke der Loretokapelle]]<br />
<br />
== Der Adolphus-Ring ==<br />
<br />
Einst befand sich hier eine wertvolle Opfergabe - ein Ring, den der gefallene Schwedenkönig Gustav Adolf bei der Schlacht bei Lützen getragen hatte. Kaiser Ferdinand II. hatte diesen Ring an einer goldenen Kette der Kapelle übergeben und dazu eine Gedenktafel fertigen lassen: <br />
<br />
: "Diesen Ring hat gehabt<br /><br />
: Gustavus König in Schweden,<br /><br />
: so den 16. November 1632<br /><br />
: in der Schlacht bei Lützen<br /><br />
: von der Kaiserlichen Armatur geblieben.<ref>Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 24</ref><br />
<br />
Heute findet sich hier nur mehr eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Kapellenaltar befindet sich der kreisrunde Raum, in dem die Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.<br />
<br />
=== Begräbnisstätte für den Jesuiten Heinrich Abel ===<br />
<br />
In der Kapelle ist der Jesuit Heinrich [[Abel, Heinrich|Abel]] bestattet. 1869-1891 lehrte Abel (mit vierjähriger Unterbrechung) als Professor am Kalksburger Jesuitenkollegium Geschichte und gründete 1876 die erste Wiener katholische Hochschülerverbindung "Austria". <br />
<br />
Sein Spitzname "Männerapostel von Wien" entstand, weil er Männerwallfahrten nach Mariazell organisierte. Für ihn ist hier auch eine Gedenktafel angebracht.<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Abel GT.png|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: P. Heinrich Abel SJ<br /><br />
: geb. 1843 gest. 1926 <br /><br />
: Gründer der Marianischen Kongregation<br /><br />
: Mater Admirabilis für Kaufleute <br /><br />
: und Wiener Männerapostel<br /><br />
: ruht in der Lorettokapelle dieser Kirche<br /><br />
: Errichtet Anno Domini 1953<br /><br />
</td><br />
<br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Georgskapelle == <br />
<br />
Gleich neben der Augustinerkirche entstand, im Auftrag von Otto dem Fröhlichen, wenige Jahre nach deren Gründung eine weitere Kapelle, sie wird in einer Urkunde von Friedrich und Ulrich von Wallsee bereits 1337 erwähnt. Bereits am 1.5.1341 wurde sie geweiht und diente bis 1400 der Rittergemeinschaft des Heiligen Georg (dessen Gründungsmitglied Otto war) als Versammlungsraum, aber auch als Sakralraum für die Klostergemeinschaft; daran angepasst wurde auch der Bau – es sind zwei Schiffe vorhanden. Damit ist sie die frühest erhaltene frühgotische Zweischiffraum-Kirche in Österreich. <br />
<br />
Die Kapelle kann nur über die Loreto-Kapelle betreten werden.<br />
<br />
Die Georgskapelle ist 20 Meter lang, 11 Meter breit und 12 Meter hoch. Zarte Kreuzgewölbe und schlanke Kapitelle prägen den Innenraum. Die Schlusssteine (Löwe, Christus Pantokrator, Phönix, Lamm Gottes und die Evangelistensymbole) sind noch original erhalten. An den Wänden stehen steinerne Sitzbänke, auf denen die Ritterschaft früher gesessen hat. <br />
<br />
In der Mitte des Raumes ist ein Scheingrab (Kenotaph), das um 1800 von Franz Anton Zauner geschaffen wurde, zu sehen. Es war für Kaiser Leopold II. ( † 1792) gedacht, der jedoch in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde. Im Fußboden ist eine Grabplatte aus Adneter Dolomit für den Leibarzt Maria Theresias, Gerhard van Swieten, eingelassen.<br />
<br />
Die Denkmäler und Wandgräber an den Seiten sind die des ersten Feldmarschalls von Kaiser Maria Theresia, Wirich Graf Daun († 1741; von Jakob Schletterer), und seinen Sohn, Leopold Graf Daun (dem Sieger von Kolin, † 1766; geschaffen von Balthasar Ferdinand Moll). <br />
<br />
Die beiden Altarbilder der Heiligen Appolonia und der Heiligen Johannes kamen unter Josef. II. an ihren heutigen Platz.<br />
<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Georgskapelle als Totenkapelle verwendet, ab 1638 diente sie der Totenbruderschaft als Versammlungsraum, bis diese von Josef II. 1782 aufgelöst wurde. Der Eingang ist mit Totenköpfen bemalt. <br />
<br />
== Die Totenbruderschaft == <br />
<br />
Die Witwe des Kaisers Ferdinand II. soll die Totenbruderschaft 1638 gegründet haben, Zweck war die Bestattung von Hingerichteten, damit auch für deren Seelenheil gebetet werden konnte. <br />
<br />
Die Mitglieder der Bruderschaft, hauptsächlich Adelige, begleiteten seit Mitte des 17. Jahrhunderts in schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die mit Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen geschmückt waren, die Hingerichteten von der Hinrichtungsstätte bis zum Begräbnisort, dem Armesünder Gottesacker (Argentinierstraße 2 – 6 und Paniglgasse 2 – 12). Geweihte Erde war einem Hingerichteten verboten.<br />
<br />
Ein Beispiel dafür ist die Begleitung des Jakobiners Hebenstreit. <br />
<br />
=== Der Jakobiner Hebenstreit === <br />
<br />
[[Kriminalfall: Der Jakobiner Hebenstreit|Hebenstreit]] war ein früher Prediger der Gleichheit, überzeugt, "daß allerley Menschen auf gleicherley Art gebohren würden, gleiche Übel während ihres Lebens zu ertragen hätten und im Sterben ebenfalls wieder gleich wären".<br />
<br />
Im Jahr 1794, unter der Herrschaft des Kaisers Franz II., wurden in Wien an die fünfzig Befürworter einer demokratischen Staatsordnung vor Gericht gestellt und als "Jakobiner" des Hochverrats angeklagt. Die meisten wurden zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt, Andreas Riedel, ein Berater des Vaters des Kaisers, zu 60 Jahren. Die Offiziere Kajetan Gilowski und Franz Hebenstreit wurden zum Tod verurteilt. <br />
<br />
Gilowski nahm sich in der Zelle das Leben, sein Leichnam wurde am Stubentor an einen Galgen gehängt. Franz Hebenstreit wurde am 8. Jänner 1795 am Schottentor gehenkt.<br />
<br />
== Ausgrabungen ==<br />
<br />
{| class="toccolours sortable"<br />
|- style="background:#fff8dc;"<br />
! Ausgrabungscode <ref>https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/searching/search.aspx?__jumpie#magwienscroll</ref> <br />
! zeitliche Lagerung<br />
! Beschreibung der Fundstücke<br />
|-<br />
| 200904 <br />
| römisch/Neuzeit<br />
| Der in der Loretogruft der Wiener Augustinerkirche befindliche römische Altar und dessen nähere Umgebung wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Daraus ergab sich eine Aufstellung des Altars zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Gruftanlage im 17. Jh., die auf einem aufgelassenen und planierten Bestattungshorizont errichtet wurde. Der Marmoraltar selbst wurde 210 n. Chr. von Pomponius Respectus dem Jupiter geweiht.<br />
|}<br />
<br />
== Wien - Eine Stadt stellt sich vor ==<br />
<br />
Die Kirche trägt das Schild Nummer 3 der Aktion "[[:Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor|Wien - Eine Stadt stellt sich vor]]".<br />
<br />
<table width="100%" cellspacing="0" cellpadding="0" border="0"><br />
<tr><br />
<td>[[File:Augustiner - Kirche.JPG|250px]]</td> <br />
<td></td><br />
<td><br />
: Augustiner-<br /><br />
: Kirche<br /><br />
: Ehem. Hofpfarrkirche St. Augustin<br /><br />
: 1327<br /><br />
: von Herzog Friedrich dem Schönen gestiftet<br /><br />
: 1330 - 1339<br /><br />
: erbaut, später teilweise verändert, bzw.<br /><br />
: in alter Form wieder hergestellt<br /></td><br />
</tr><br />
</table><br />
<br />
== Hochamt in der Augustinerkirche ==<br />
<br />
In nachfolgendem Video kann die Krönungsmesse in der Augustinerkirche angesehen werden.<br />
<br />
[[File:Österreich-00809 – In der Augustinerkirche (20445877274).jpg|thumb|300px|center|link=https://www.youtube.com/watch?v=FuemxF0viQg&t=21s|Hochamt zu Ostern in der Augustinerkirche<div style="background:#ffcccc"> Film abspielen bei Klick auf das Bild</div>]]<br />
<br />
<br />
----<br />
<br />
Gehe weiter zu [[Augustinerstraße 7-9]]<br />
<br />
Folge der Sehenswürdigkeit Nr. 4 - "Eine Stadt stellt sich vor": [[Hofburgkapelle]]<br />
<br />
Gehe zurück zu [[Augustinerstraße]] | [[Straßen des 1. Bezirks]]<br />
<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Kirchen]]<br />
[[Kategorie:Sagen und Legenden:Orte]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Gedenktafeln]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Friedhöfe]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Ausgrabungen]]<br />
[[Kategorie:Mystisches]]<br />
[[Kategorie:Videos]]<br />
[[Kategorie:Kriminelles]]<br />
[[Kategorie:Eine Stadt stellt sich vor]]<br />
[[Kategorie:1. Bezirk - Alte Ansichten]]<br />
<br />
== Quellen ==</div>Administrator